l a

253 19 30
                                    

p o v . j i m i n

.

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

.

Die Turmuhr schlug zwei Uhr mittags. Aus der Ferne hörte ich Kinder lachend das Kopfsteinpflaster der engen Gassen hinunterrennen, um eine Kugel Eis bei Giovanni zu ergattern. Die Fassaden waren in beige weißen Mörtel gefasst, an jedem der Fenster waren Fensterläden in unterschiedlichsten Farben angebracht. Die orangenen mochte ich am meisten. Vor jedem Haus standen einige Kästen mit Blumen auf dem kiesigen Weg. Allgemein war es ein trockener Sommer, doch ich störte mich nur ungern daran. Die meisten Kinder konnten eher nach Hause und in den nahe gelegenen Badesee schwimmen gehen. 

Cabrials, mein Heimatdorf im Süden Frankreichs, war ein Örtchen, was ich immer in Erinnerung behalten würde. Idyllisch, warm und sommerlich, in pastellige und ölige Farben getaucht, leise und dennoch voller Freude und Leben, herzlich, ein Stück Geborgenheit. 

Eine leichte Sommerbrise fuhr mir durch die Haare, ließ mein luftiges Shirt kurz aufwehen. Meine Finger fuhren über die rauen Steine der Mauer, an der ich lehnte. Die Sonne küsste meine erhitzten Wangen, während ich meinen Kopf in den Nacken legte und genießerisch meine Augen schloss. 

Ein Duft von Pinien und Olivenbäumen lag und der Luft, leicht ölig und salzig, dennoch angenehm. Es roch nach Sommer. Die Luft war heiß und Staubkörner gerieten durch die Hitze immer wieder in meine Atemwege, aber ich störte mich kaum daran. 

Bald darauf vernahm ich Schritte auf dem Kiesboden, die sich mir näherten. Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit, ich hielt meine Augen geschlossen, da ich wusste, dass nur Jeongguk mich hier aufsuchen würde. 

Als ein Schatten mein Gesicht verdunkelte, schlug ich meine Augen langsam auf. Jeongguk stand vor mir und hatte seine Hände in den Hosentaschen seiner Shorts vergraben, während er mich lächelnd ansah. Die trockenen Haare waren zerzaust und gelockt, in den Augen lag ein sanftes Strahlen.  

"Hast du lange gewartet?", fragte er, als er noch ein wenig näher an mich herantrat. Ich schüttelte bloß mit dem Kopf, konnte nicht vermeiden, dass sich auch mir ein glückliches Lächeln auf die Lippen schlich. 

Seine Beine schoben die meinen sanft auseinander und nahmen zwischen ihnen Platz, bevor er seine warmen Hände federleicht auf meine Wangen legte und sanft über sie strich. Ich schlang meine Arme um seine Hüften und zog ihn näher zu mir. 

Unsere Augen tauschten einen lieblichen Blick aus. Sie verloren sich ineinander. Wenn ich ihn ansah, gab es nur ihn. Nur uns. Und um ehrlich zu sein waren diese Blicke viel intimer und schöner als alles andere. 

Sein Atem ging ruhig und er seufzte zufrieden. Als er sich vorlehnen wollte, um unsere Lippen zu verbinden, wich ich leicht grinsend zurück, was ihn sichtbar genervt ausatmen ließ. 

"Jimin-ah, du bist unglaublich...", murmelte er und sah mich an. Ich lachte leise und antwortete: "Du weißt, dass wir viel zu nah an der Stadt sind."

"Wir sind am äußersten Rand. Die Weinberge beginnen dort vorn, hier ist doch niemand. Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Chéri, nur einen kleinen Kuss-"

"Wenn wir am See sind.", beharrte ich. Mein Blick ließ ihn schließlich weich werden und er gab geschlagen auf. "In Ordnung. Aber keine Sekunde später."

Er griff nach meiner Hand und verschränkte seine Finger in meinen, bevor er mich von der Mauer hob und wir den Weg in Richtung See einschlugen. 

  

la vie en rose | ggukminWhere stories live. Discover now