Kapitel 15

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Domenikanische Republik,
August 2o15:

,,Wir müssen über Brian reden", sagte ich in die Runde, die aus mir, Tej, Roman, Ramsey, Letty und Dom bestand. Wir alle sassen am Strand in der Domenikanischen Republik und beobachteten Brian dabei, wie er vereint mit Mia und seinem Sohn Jack herumtobte. Brian schien so schwerelos und einfach nur glücklich, mein Herz machte vor Freude einen kleinen Sprung. Ich gönnte ihm sein Glück vom ganzen Herzen.

,,Keine Aufträge mehr für ihn. Brian ist raus", sagte ich bestimmt und schaute meine Freunde dabei kein einziges Mal an. Mein Blick hing an der Mini-Version von Brian, der von seinem Vater lachend in die Luft geschmissen wurde und kurz darauf wieder gefangen wurde. Jack lachte laut und herzlich. Ich spürte einen dicken Kloss in meinem Hals, den ich vergeblich versuchte runterzuschlucken. Tej schien zu bemerken, dass ich aus irgendeinem unerklärichen Grund einfach nur losheulen wollte und griff nach meiner Hand. ,,Tony hat Recht", stimmte Letty mir zu und endlich konnte ich meinen Blick von der kleinen Familie losreissen. ,,Keine Gefahren mehr", fügte ich hinzu und die anderen nickten.

Dann schauten wir alle zu Brian. ,,Wunderschön", sagte Roman auf einmal in die Stille hinein. ,,Er weiss wo er hingehört", fügte Letty hinzu und kleines lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Wir wussten alle von Anfang an, wo er hingehörte. Es war nunmal Brian über den wir hier sprachen. ,,Nach Hause. Wo er schon immer hingehört hat", sagte Dom schliesslich und ich konnte ihm hier nur zustimmen.

Brian war glücklich. Er war angekommen. Nun lag es an uns anderen auch endlich anzukommen.

,,Von jetzt an wird alles anders", murmelte Roman und ich konnte beobachten, wie er sich verstohlen über die Augen wischte. Doch statt ihn mit einem blöden Spruch aufzuziehen, beliess ich das ganze so.
Ich konnte ihn verstehen. Brian gehen zu lassen, war auch nicht einfach für mich. Er war schliesslich mein Bruder von einer anderen Mutter, mein bester Freund, der mit mir durch dick und dünn gegangen war. Ab jetzt würde sich so viel ändern.

Sanft löste ich meine Hand von Tejs, lächelte ihn an, stand auf und klopfte mir dabei den Sand von meinem weissen Kleid. ,,Ich gehe ein bisschen spazieren. Ich muss den Kopf ein wenig frei kriegen", teilte ich den anderen mit. Ramsey blickte in meine Richtung. ,,Willst du dich nicht vorher von Brian verabschieden?"

Ich blickte wieder in seine Richtung. ,,Warum sollte ich? Das hier ist doch kein Abschied."

Damit liessen meine Freunde mich ziehen und ich entfernte mich ein Stück von der Gruppe, bis sie nicht mehr zusehen waren und liess mich dann wieder in den Sand fallen.

Alles was bis jetzt passiert war, stürzte wie eine Lawine über mich und das erste Mal seit Jahren flossen die Tränen.

Lisa war weg und nun würde Brian mich verlassen. Der Mensch, der mich in so viel Scheisse geritten hatte, dass es gar nicht mehr menschlich war. Andererseits, hatte ich in Tej jemanden gefunden, dem ich Blind vertrauen konnte und vielleicht, wenn er sich richtig anstellen würde, vielleicht könnte er mein neuer Brian werden.

,,Hier steckst du! Ich hab dich schon gesucht!", sagte Brian auf einmal und liess sich neben mich nieder. Hastig fuhr ich mir über mein Gesicht, doch Brian hatte die Tränen schon längst gesehen. Er sagte jedoch nichts, sondern lächelte mich nur an, wandte seinen Blick dann aber schnell dem weitem Meer zu. Die Sonne würde schon bald untergehen und verlieh dem ganzen einen magischen Schein. Es sah atemberaubend schön aus.

,,Du weisst, egal wo ich bin, egal wo du bist, egal ob ich gerade schlafe, esse, arbeite oder meine eigenen Probleme habe, ich werde immer für dich da sein", begann er und ich nickte langsam. ,,Ich weiss Brian. Danke."

Mein bester Freubd drehte den Kopf in meine Richtung und lächelte wieder. Doch in seinen Augen schimmerten Tränen und wieder bildete sich ein Kloss in meinem Hals. Wir beide wussten, dass wir uns Wiedersehen würden, aber warum fühlte sich das hier nur so nach einem 'Abschied für immer' an?

,,Ganz ehrlich? Wäre diese Scheisse mit dem Briefkasten nie gewesen, dann wären wir beide wohl nie Freunde geworden O'Conner und ich hätte die beste Zeit meines Lebens verpasst", begann ich und die erste Träne verliess mein Augenwinkel. Doch ich machte mir gar nicht mehr die Mühe sie wegzuwischen. Brian hatte mich schon so oft weinen sehen und jedes Mal hatte er mich wieder aufgebaut und mir die lästigen Tränen weggewischt. Er war an meiner Seite als ich fiel und hob mich wieder auf, wenn ich es alleine nicht konnte.

,,Und ich bin froh das du damals die beste Freunde Karte gespielt hast. Sonst hätte ich wohl die Liebe meines Lebens verpasst", fuhr ich fort und Brian grinste breit, auch wenn auch ihm die ein oder andere Träne übers Gesicht lief. Er machte sich aber nicht wirklich was draus, sonder liess seinen Tränen freien lauf. So kam es also das wir uns schliesslich heulend in den Armen lagen und unsere lustigsten Geschichten zum besten gaben.

,,Das hier ist doch kein Abschied, oder?", fragte ich nach einer Weile, als Stille zwischen uns gekehrt war. Die Sonne begann langsam runterzugehen und färbte den Himmel leicht rot. ,,Nein ist es nicht", antwortete er und nahm mich wieder in den Arm. ,,Wir werden uns Wiedersehen. Das verspreche ich dir."

Dann erhob er sich, klopfte sich den Sand von seinen blauen Badeshorts ab und lächelte auf mich hinunter. ,,Dom wollte sich im Übrigen auch aus dem Staub machen, ich hab ihm gesagt er solle warten, da ich mich noch von ihm verabschieden wollte", begann er zu erzählen und schaute dann in die Richtung der Sonne. ,,Er hat bestimmt nicht lang gewartet und deswegen gehe ich zurück und folge ihm mit meinem Wagen. Kommst du zurecht?"

Ich nickte, liess mir von ihm auf helfen und lächelte dann schliesdlich sanft. ,,Du willst ihm noch folgen?", fragte ich, als wir beide nur so da standen und den Sobndnuntergang weiterhin beobachteten.

Brian lächelte wieder und zuckte mit den Schultern. ,,Natürlich! Dachtest du wirklich, er kann gehen ohne sich zu verabschieden?"

Auch ich erwiderte dieses lächeln und zog dabei provokamt eine Augenbraue in die Höhe. ,,Ich dachte das hier ist kein Abschied?"

Brian drehte sich mit einem sehligen lächeln wieder zur Sonne.

,,Ist es auch nicht. Es ist der Beginn von einem neuen Kapitel."

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& in diesem Sinne auch r.i.p Paul

Epilog & Dankesaussage kommen um 01:00 online ♡

The Fate of the FuriousWhere stories live. Discover now