Die Wahrheit kommt ans Licht (Überarbeitet)

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Kapitel Vier: Die Wahrheit kommt ans Licht

Lena PoV:

Auf leisen Pfoten ging ich die Grenze meines Territoriums ab. In letzter Zeit kamen immer mehr Meschakì durch und jagten die Beute meines Clans. Ich hoffte nur, sie wussten, das es mein Territorium war. Wir lassen uns nur selten von den Meshakì sehen, aber wenn wir es tun, dann lassen wir es zählen.
Da! Eine frische Meschakì-Spur. Sie waren erst vor kurzem durchgekommen. Ein Weibchen mit ihrem Halbreifen. Sie waren nicht weit, lediglich wenige Längen.
Noch bevor ich sie sah roch ich Blut, viel davon vom Weibchen. Als ich sie erreichte war das Weibchen bereits tot. Der Halbreife kauerte neben ihr und hatte einen Stock-mit-Stein in den Pfoten. ~Ruhig Junges, ich tue dir nichts~, sage ich und setze mich auf meine Hinterläufe. Er ließ den Stock fallen und packte sich an den Kopf. "Hör auf! Verschwinde aus meinem Kopf!", schrie er mich an. ~Wie soll ich sonst mit dir reden?~, fragte ich ihn und legte mich bequem hin, den Kopf auf den Pfoten ruhend. Ich beobachtete ihn ruhig und wartete. Nicht lange und der Halbreife sank in sich zusammen und begann zu weinen. Ich stand auf und legte mich um ihn nieder, leckte ihm die Tränen von den Wangen. ~Was ist passiert?~, fragte ich sanft und der Halbreife presste sein Gesicht in mein Fell. ~Der Weise unseres Stammes sagt die Geister haben mich verflucht, weil ich die Stimmen des Waldes hören kann~, antwortete er, seine Sara'am leise wie bei einem Welpen. Ich konnte mir den Rest denken. Die Mutter hatte für ihr Junges gekämpft, wurde aber dafür nur mit ihrem Halbreifen zusammen vertrieben. Und während sie umher gezogen waren, wurde sie von einem Tier angegriffen. ~Euer Weiser ist sehr dumm, wenn er das glaubt. Irayamako hat deinem Clan ein Geschenk gegeben und sie haben es verstoßen~, sagte ich ihm und stieß meinen Kopf leicht gegen seinen und leckte ihm die Tränen aus dem Gesicht. ~Komm. Ich nehme dich in meinen Clan auf. Kein Junges soll ohne Familie leben, besonders wenn es von Irayamako gesegnet wurde~, sagte ich ihm und erhob mich. ~Wie ist dein Name, Halbreifer?~ Er sah mich mit einem komsichen Gesichtsausdruck an, den ich nicht einordnen konnte. ~Mîka'to. Mein Name ist Mîka'to~, antwortet er und seine Sara'am klang ungläubig. Ich stupste ihn an und ging neben ihm her. ~Mein Name ist Arajaîtaja. Ich bin die Alpha des Mimikî-Clans.~

~*~

Floid PoV:

"Flo, hilf mir", flüsterte Frodo mir zu. Ich konnte nur schwer ein Lachen verkneifen. Frodo hatte Lena in meine Wohnung getragen und wollte sie auf dem Sofa im Wohnzimmer ablegen. Sie hatte allerdings andere Pläne und hielt ihn in einem eisernen Griff um den Nacken fest. In dem Moment kam Ina aus der Küche und sah uns einfach nur an. Sie setzte dazu an etwas zu sagen als Lena plötzlich nieste. Und es war auch kein leiser Nieser oder so. Nein, er war laut und schwang ihren Kopf mit voller Wucht gegen Frodos Rücken. Sie ließ ihn los und sackte auf dem Sofa zusammen. Dann stöhnte sie auf und hielt sich den Kopf. "Was zum?", murmelte sie. "Alles in Ordnung?", fragte Frodo. Lena winkte ab. "Ja, alles super", meinte sie und setzte sich auf. "Äh, wie lange hab ich gepennt?", fragte sie während sie sich die Jacke und Schuhe auszog. "Nur ne Stunde", antworte ich und nahm ihr die abgelegten Kleidungsstücke ab. "Willst du was essen? Und wann bist du gestern in den Zug gestiegen?", fragte ich weiter. "Ich hab keinen Hunger, aber ein heißer Kakao wäre nett. Und so gegen 9?", antwortete sie kleinlaut. "Dann ab in die Küche mit uns. Du musst unbedingt Ina's heiße Schokolade probieren. Sie ist der Hammer", sagte Frodo fröhlich und zog Lena vom Sofa hoch.
"Also, erzählst du mir jetzt wieso du dich entschieden hast zu mir zu fahren? Nachts. Alleine", fragte ich meine Schwester als sie in der Küche neben mir am Tisch saß und ihren Kakao trank. Ina und Frodo waren ins Wohnzimmer gegangen, als ich sie mit einem Blick drum gebeten hatte. Lena senkte den Kopf und mied Blickkontakt. "Die Koslows haben entschieden nach Amerika zu ziehen. Warum auch immer", sie winkte ab und trank einen Schluck Kakao. "Ich will nicht dort hin zurück", sagte sie beinahe unhörbar. "Hey", ich schlang einen Arm um sie, "Wenn du nicht willst, musst da nicht hin. Keiner kann dich zwingen. Du bist eine freie Person." Lena schüttelte ihren Kopf. "Ich glaub, ich sollte jemandem erzählen wieso ich da nicht hin will. Jemand, der mir auch glaubt." Sie klang beinahe bitter wie sie das so sagte. "Ich hör dir zu", antwortete ich auf ihr ausgesprochenes 'Wirst du?'. Lena zog die Luft ein bevor sie sich überwand und den Mund öffnete.
"Wir... Wir waren im Urlaub. Ich war sechs. Gott, ich weiß nicht einmal mehr wo wir gewesen sind. Irgendwo in den USA. Da war ein Strand. Und... Richtig viele Leute. Und auf einmal waren Vitali und Natalja nicht mehr vor mir. Überall um mich waren Leute die ich nicht kannte und ich fing an zu weinen. Jämmerlich, nicht war?", sagte sie. Ich schüttelte den Kopf und drückte sich etwas. "Überhaupt nicht. Du warst sechs und auf einmal ohne deine Familie. Das kann einem ziemlich viel Angst machen", erwiderte ich. Lena lächelte leicht und redete weiter.
"Ein... Ein Mann kniete sich neben mich und fragte mich irgendwas. Ich weiß nicht was, ich konnte kein Englisch. Irgendwann hat sich wer angeboten mich zur Polizei zu bringen. Ich... Wir waren in einer dunklen Gasse und-", Lena brach ab und Tränen schwammen in ihre Augen.

Oh Gott.

Ich zog sie an mich und umarmte sie während sie weinte, hielt sich fest während sie sich an mich klammerte. Ich sagte nicht als sie schluchzte und all ihre Emotionen heraus ließ die wer weiß wie lange in ihr gekocht hatten.

Wir saßen eine Weile einfach nur so in der Küche, auch wenn es ein wenig unangenehm war mit den Stühlen. "Hast du...", fing ich an was Lena dazu brachte den Kopf zu heben, zumindest ein wenig. "Hast du je dafür Therapie gekriegt?", fragte ich. Lena presste den Kopf nur wieder gegen meine Brust und schüttelte ihn leicht. "Larissa und Michail hatte mir geglaubt. Sagten, ich wolle nur Aufmerksamkeit", antwortete sie und mir krampfte das Herz zusammen. "Hey", sagte ich und wartete, bis sie mir in die Augen sah. "Du kannst so lange bleiben wie du brauchst und länger. Du bist hier immer willkommen." Lena sah mir in die Augen als würde sie etwas suchen.

Dann lächelte sie.

"Okay."

x-x-x-x-x

Soooooo

Das war heavy

Außerdem, ich bin wieder da! Woho!

Updates werden weiterhin nicht regelmäßig kommen, sondern wenn ich Zeit zum Schreiben habe.

Und ein großes Danke an alle, die treu geblieben sind, während hier absolut gar nichts kam.

Wer jetzt noch ließt wird jetzt erfahren, das es im nächsten Kapitel direkt mit einem Zeitsrpung von mehreren Jahren losgehen wird. Ihr seid gewarnt.

Song: 

Bebe Rexha - I'm A Mess 

Mein Leben bei LeFloidWhere stories live. Discover now