Von gestohlenen Brötchen und goldigen Augen

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Nach einem etwas bizarren Traum wachte ich dank meinem Wecker auf (Siehe Lied oben). Ich hatte von Wölfen und Eulen geträumt, aber der Traum verflog noch bevor ich mich auch nur ein wenig darauf konzentrieren konnte. Nach einem Blick auf die Uhr sprang ich jedoch regelrecht aus meinem Bett und zog mich schnell an. Es war nämlich schon 7:38 Uhr. Ich hatte gerade noch Zeit mir meine Tasche umzuhängen, mein Board und das Brot von Flo (der mir hinterher rief, dass ich das noch bereuen würde) zu schnappen, bevor ich mit einem "Bif fpäför (Bis später)" und dem Schlüssel in der Hand aus der Tür war. Den Schlüssel steckte ich mir beim runterlaufen der Treppe ein, wobei ich beim letzten Absatz (bei meinem Glück) über die letzte Stufe stolperte, mich aber noch am Türgriff festhalten konnte. Musste aber schon lustig aussehen. Ein Mädchen hält mit einer Hand ein Board, mit dem Mund ein Brötchen und mit der anderen Hand klammert sie sich an den Türgriff. Jap. Definitiv lustig. 

Ich boardete so schnell zur Schule wie ich mir erlauben konnte - da ich den Weg ja noch nicht so gut kannte - und aß nebenbei noch das Brötchen. Ich schaffte es sogar, keine Nutellareste an den Mundwinkeln zu haben, als ich ankam. Euly wartete schon auf mich. "Morgen, du", sagte sie und richtete ne Kamera auf mich. Durch den Blitz geblendet landete ich mit einem "Holy Shit!" auf dem Hosenboden. Euly lachte und sagte: "Sorry. Keine Absicht." "Schon okay", antwortete ich während sie mir hoch half. wir redeten noch über dies und das, als es auch schon klingelte. "Lena!", rief von hinten Momo und sprang mir auf den Rücken. "Hey, lass das!", lachte ich und packt mich beinahe wieder aufs Maul. "Komm, wir haben jetzt Sport", sagte sie und zog mich zur Sporthalle. "Was machen wir da gerade?", fragte ich. "Wir stellen unsere Hobbies vor. Ich schätze mal, da du neu bist, darfst du deins heute vorstellen", sagte Moira während wir in die Umkleiden gingen. "Daraus wird nichts. Ich bin noch kranggeschrieben", sagte ich. Dann stockte ich. "Warte. Warum ziehst du mich eigentlich mit? Wir sind in zwei verschiedenen Klassen", fragte ich ziemlich irritiert. "Die Klassen 9c und 9e haben immer zusammen Sport, da es zu wenig Sportlehrer gibt", antwortete Jassy, die meine Frage gehört hatte und von hinten jeweils einen Arm um uns legte. Ich erschreckte mich ziemlich heftig. So sehr, das ich zur Seite sprang wie ein aufgescheuchtes Pferd. "Holy Shit!", keuchte ich. "Jassy, mach das nie wieder oder ich krieg nen Herzkasper." Momo lachte und zog mich dann mit in die Umkleide. "Meine Güte. Warum so schreckhaft heute?" "Schlecht geschlafen", meinte ich, während die Mädels sich umzogen. Es waren alle da, nur Jacky fehlte. "Ist Jacky krank?", fragte ich. "Nein, die kommt immer zu spät", antwortete Selina. Und da kam Jacky rein. Die meißten standen gerade nur in Unterwäsche da. "Verdammt, Jacky!", rief Jassy und hielt sich schnell ein T-Shirt vor den Körper. "Sorry", sagte Jacky, machte die Tür zu und setzte sich neben mich. "Macht wer von euch nicht mit?", fragte sie. "Ich. Bin noch krankgeschrieben, weil wegen Reasons", sagte ich. "Nicht weil wegen reasons. Weil wegen Baum!", rief Momo und ich fing an zu lachen. Auf einmal schaute ein Mädchen aus meiner Klasse rein - Amely, glaub ich, hieß sie - und sagte: "Beeilt euch mal, Herr Bens wartet nicht gern." "Ist ja gut. Wir sind gleich fertig. Lena, nimmst du unsere Handys?", fragte Jassy. "Ja, kann ich machen", antwortete ich und die Mädels reichten mir ihre Handys. 
Nach ein paar Minuten waren alle fertig (nur ich nicht, da ich mich nicht umzog) und wir gingen in die Halle. Wir setzten uns auf eine Bank und warteten auf Herrn Bens. 

Nach der Schule (in der nichts weiter passiert war) fuhr ich nach Hause. Flo und Ina waren noch nicht da, also setzte ich mich in mein Zimmer und machte meine Hausaufgaben. Nach einer halben Stunde war ich dann auch fertig und sehnte mich nach meinem Boxsack, der früher - also vor zwei Wochen - noch im Keller hing und den ich dann in solchen Momenten, in denen ich einfach nichts zutun und mal keine Lust zum zocken hatte, gerne verprügelte. Ich seufzte. Ich konnte mir ja auch überlegen, was ich an die Wand malte. Da hatte ich einen Einfall. 'Ich könnte doch...', dachte ich und kramte schon nach meinem Zeichenetui, der Radiergummi-Sammeldose und einem Stapel Papier. Schnell schrieb ich mir meine Idee auf - da ich es von mir kannte, das ich von einer Sekunde auf die andere vergessen konnte, was ich wollte - und fing dann darunter an, die Elemente zu skizzieren. 
Nach ungefähr einer halben Stunde hatte ich die Grundidee so weit ausgearbeitet, das ich sie auf ein neues Blatt zeichnen konnte. Dann schaltete ich mir irgendeine Musikliste ein und fing an. Ich war so vertieft, das ich nicht merkte, das Flo in mein Zimmer kam. 

Flo PoV

Ich schloss die Tür auf und rief in die Wohnung "Bin wieder da!", bekam aber keine Antwort. 'Komisch', dachte ich mir. 'Ist Lena etwa noch gar nicht wieder da?' Doch da hörte ich Musik - es war Escape From The City von Cash Cash - aus Lenas Zimmer. Ich zog mir die Schuhe aus und ging dann in ihr Zimmer. Lena saß an ihrem Schreibtisch, summte zur Musik mit und zeichnete etwas, wie es schien. Ich kam zu ihr und sah mir das Blatt an. Es waren bis jetzt nur eine Klippe in der linken unteren Ecke zu erkennen, aber auf einem anderen Blatt sah ich auf der Klippe einen heulenden Wolf, eine fliegende Eule und einen Vollmond. Dazu noch ein paar verschiedene Sterne. "Was wird-?", fragte ich und bekam fast eine Faust ins Gesicht. Ich konnte mich noch gerade so ducken, doch meine Cap landete auf dem Boden. "Holy. Shit", sagte Lena. "Man, wieso müssen mich heute alle erschrecken?", fragte sie noch hinterher. Ich hob meine Cap auf. "Sorry. Ich dachte, du hättest mich schon bemerkt." "Nein, hatte ich nicht. Du kannst von Glück reden, dass das Bild nicht ruiniert ist. Dann müsste ich nämlich neu anfangen und das wäre doof", antwortete Lena und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Dabei schimmerte in ihren Augen kurz ein Goldton auf. 'Ist sie etwa...?', schoss es mir durch den Kopf. "Ist was?" "Was? Nein", antwortete ich eine Spur zu hastig. 'Bitte bemerk es nicht. Bitte bemerk es nicht. Bitte bemerk es nicht', wiederholte ich wie ein Mantra. Zu meinem Leidwesen legte sie den Stift zur Seite und sah mich an. "Doch, da ist etwas", sagte sie bestimmt.
'Shit.'


An alle, die das hier lesen: FROHES NEUES JAHR!!!!!!!! *Raketen zünd* *Kekse verteil* *Champagnerkorken knallen lass*



Mein Leben bei LeFloidWhere stories live. Discover now