Kapitel 5

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Sam:
Verzweiflung.
Ich habe ihn schon so lange gesehen, habe so oft versucht ihm zu helfen. Nachdem Cas gestorben ist, brach seine Welt komplett zusammen und ich stand daneben, konnte so gut wie garnichts erreichen. Ich wusste natürlich wie es ihm ging, ich wusste, dass er voller Trauer war, dass er nicht darüber hinweg kommen würde. Aber nach einiger Zeit ........ also ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm werden würde. Er aß immer weniger, er redete fast gar nicht mehr mit mir. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich und ich betete. Ich weiß nicht wirklich zu wem ich überhaubt betete, zu Gott, vielleicht auch zu Cas. Aber ich betete für Dean, jeden einzelnen Tag. Dafür, dass es aufhören würde, dass er wieder zu Kräften kommen würde .... aber meine Gebete wurden nie erhört.

Nachdem also Dean zusammengebrochen ist und mir der Artzt erzählte, es sei zu spät, konnte ich es nicht verstehen. Ich konnte nicht verstehen, wie ich ohne dich leben sollte, wieso du mich verlassen hast. Ich schrie und weinte, versuchte dich irgendwie wiederzubeleben, aber du hast dich nicht mehr bewegt, nicht mehr geatmet. Ich habe geschriehen, wollte dich nicht loslassen, habe es auch nicht. Als ich dann keine Kraft mehr hatte, fast am Ende war, kam er. Gabriel, der in mir Hoffnung auslöste, aber auch Verzweiflung. Ich wusste nicht weshalb er hier war, wusste nicht was er wollte, was jetzt gleich passieren würde. Und er erzählte es mir: Dass Dean wiederbelebt werden würde und er dafür seiner schlimmsten Angst entgegentreten müsste. Ich verstand überhaupt nichts, denn ich war immer noch so betäubt vom Schmerz, von Dean's Anblick. Also stimmte ich allem zu, was er sagte und achtete nicht darauf, was genau er sagte. Ich nahm nur einige Worte, einige Sätze wie, dass er in ein paar Tagen wieder kommen würde, auf und starrte nur gebannt auf Dean. Wartete auf ..... auf ein Wunder. Und es geschah. Ich atmete schnell ein, als ich seinen Atem hörte. Ich bedankte mich nichtmal bei Gabriel, ich war so fixiert auf Dean. Ich nahm ihn, trug ihn in sein Zimmer und legte ihn auf sein Bett. Er schlief, ganz ruhig und leise und es stieg Freude in mir auf. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass sie ihn mir wirklich wiedergebracht hatten.
Ich stand noch stundenlang neben seinem Bett, wartete darauf, dass er aufwachen würde. Und als ich gerade ihn Gedanken versunken war, konnte ich seine Stimmt hören. Nur ganz leise und schwach, aber ich hörte sie. Ich lief schnell zu ihm und wiederholte ständig seinen Namen, bis er seine Augen aufschlug.

Tage vergingen, Dean und ich wurden immer nervöser. Ich hatte ihm alles erzähl, wegen Gabriel, wegen seiner Prüfung. Er hat nicht wirklich was dazu gesagt, außer dass er auf gar keinen Fall wütend ist. Ich weiß, dass es nicht gelogen war, aber ich konnte seinen Zweifel spüren. Natürlich hatte er Angst, wir beide wussten das. Es war nicht nur die Aufgabe, die er erledigen musste. Wir wussten nicht, wieso er das überhaupt machen sollte und was dann passieren würde. Dann, nach zwei Tagen, kam Gabriel und nahm Dean mit. Ich stand nun da, völlig verwirrt, ängstlich und allein gelassen. Aber ich konnte ja nichts machen außer warten, also machte ich mir einen Kaffee, setzte mich wieder hin und nickte ein.
Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe, aber plötzlich berührte jemand meinen Arm und rüttelte daran. "Gabriel, wieso bist du hier?"
"Es ist vorbei, ich kann dich jetzt zu ihm bringen, wenn du willst." Natürlich wollte ich. Ich wollte unbedingt wissen wie es ihm geht, wollte zu ihm, aber bevor ich "ok" antworten konnte, hielt er seinen Finger auf meinen Mund, damit ich nicht antwortete. Ich hielt die Luft an und hörte ihm zu. Erst war ich geschockt, doch dann würde ich immer fröhlicher, ja richtige Freude erfüllte mich als er mir erzählte, sie würden Cas wieder zurück holen. Ich konnte es nicht glauben, wie glücklich Dean wohl sein würde. Voller Hoffnung sagte ich zu Gabriel, dass er mich zu ihm bringen solle und er nahm meinen Arm und in der nächsten Sekunde wurde alles schwarz.

Als ich wieder meine Augen aufschlug, standen wir auf einem Berg, mitten im nirgendwo. Ich fand das echt merkwürdig, aber achtete nicht wirklich darauf, weil ich Dean erblickte. Er lag da auf dem Boden, sah völlig zerstört aus. "Oh nein was haben sie mit ihm gemacht?" Die Freude, die ich bis vor ein paar Sekunden verspürt habe, war weg. Ich rannte zu ihm und zog ihn hoch, sah sein Gesicht und erschrak. Er war völlig am Boden zerstört, seine Augen waren verschlossen, sein ganzes Gesicht verweint. Er verspürte so viel Schmerz, ich spürte wie seine Beine seinen Körper nicht mehr tragen konnten und brachte ihn deshalb zu der Bank, die da einfach ohne jeglichen Grund stand. Ich wartete kurz, sodass er zu Atem kommen konnte und hielt ihn fest, ließ ihn nicht los. Ich würde ihn niemals loslassen. Nachdem er wieder die Augen geöffnet hatte begann ich ihm voller Freude das zu erzählen, was ich von Gabriel erfahren habe.
Aber als ich anfange zu erzählen, zieht sich sein Gesicht zusammen. Es ist Schmerz, aber ich kann diesen Schmerz nicht nachvollziehen. Er sagt mir, dass das alles nicht war sein kann und langsam verschwindet mein Lächeln. Wie kann er nur sowas behaupten, Gabriel hat es mir doch versichert. Doch er hört nicht auf alles abzustreiten, hört nicht auf zu sagen, das es nicht wahr ist. Und dann wird es mir zu viel und ich sage es. Ich konfrontiere ihn mit Allem, ich kann einfach nicht verstehen, warum er es nicht glaubt. Als ich aber sein Gesicht sehe, verstumme ich sofort. Ich möchte mich entschuldigen, aber da rennt er schon los. Voller Entsetzen renne ich ihm nach, Panik bricht in mir aus, ich schreie, dass er stehenbleiben soll, aber er hört nicht auf. Ich renne panisch hinter ihm her, fluche über mich selbst und meine beschissenen Worte, aber egal was ich tue, egal was ich versuche, er bleibt nicht stehen. Tränen laufen mir über mein Gesicht, ich kann nicht stehen bleiben, ich muss ihn retten und da ..... ich bleibe stehen. Ich breche zusammen, versinke im Boden, falle in ein tiefes Loch der Verzweiflung. Ich kann ihn nicht mehr sehen, er ist ..... gesprungen. Und ich konnte nichts tun, konnte ihm nicht helfen. Was habe ich getan? Ich habe ihn verloren und werde ihn nie wieder zurückbekommen. "Dean" , flüstere ich voller Tränen. "Wieso hast du das getan."

Nächstes Kapitel folgt...

I've always loved you (Destiel)Where stories live. Discover now