Kapitel 11

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Ich drückte ihr den grünen Rucksack in die Hand und wendete mich ohne ein weiteres Wort wieder meiner Arbeit zu. Ein paar Sekunden später hörte ich dann auch schon die Tür zuschlagen.

"Schätzchen du solltest dich nicht immer so von ihr herumkommandieren lassen, schließlich ist sie deine Stiefschwester!" Ich lächelte über diesen Vorschlag. Es gab eine Zeit, da hatte ich tatsächlich versucht, mich gegen mein Schicksal zu wehren, aber  gebracht hatte es mir bloß Hausarrest...

Ich wünschte den beiden noch eine gute Nacht bevor ich von einer lächelnden Amelia die Keksdose in die Hand gedrückt bekam. "Geh schon und mach was immer du willst!",waren ihre einzigen Worte an mich, ehe sie sich umdrehten und zu ihrer Hütte gingen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ ich den Speisesaal. Die ersten Zeilen für einen neuen Song schwirrten mir bereits im Kopf herum, darauf wartend, dass ich sie auf Papier brachte. Mein Lächeln fror allerdings ein, als ich sah, wie Skarlett mit ihrem Gefolge im Musiksaal verschwand.

Sky hatte mich zwar schon vorgewarnt, aber ich fand es echt ein wenig übertrieben gleich am Anfang zeigen zu wollen, dass sie die Königin war, indem sie einen Karaokeabend veranstaltete. Aber gut, wer sagte denn, dass das nicht lustig werden konnte? Ich schlich leise hinter ihnen her und beobachtete aus einem Fenster wie sie die begrüßte, die schon da waren.

Ich sah mich um, konnte allerdings weder Sky noch den Möchtegern-Rockstar entdecken. Schade ich hätte zu gerne gesehen, wie er sich in der Gegenwart anderer Reichen verhielt. aber anscheinend machte er mit den anderen Jungen eine Nachtwanderung. Auch wenn ich mich fragte, was um Himmels willen jemanden dazu veranlasste, in der Dunkelheit im Wald rumzulaufen. Aber mir sollte es recht sein.

Skarlett schien eine kleine Rede vorzutragen, deren Inhalt man auch hätte auf einen Satz verkürzen können: 'Seid nicht traurig, wenn ihr verliert, denn das werdet ihr!' Jap, das wäre so ziemlich alles.

Seufzend wandte ich mich vom Fenster ab. Ihrgendwie war mir die Lust zum zugucken vergangen. Meinen Song konnte ich jetzt auch schlecht singen üben, also ging ich zur Trainingshalle.

Das blaue Gebäude war ziemlich groß, was daran liegen könnte, dass es in zwei Teile unterteilt war. Die eine Hälfte wurde von einem Tanzstudio in Anspruch genommen, während in der anderen Hälfte eine Turnhalle ihren Platz fand.

Ich steuerte auf die große Tür der Turnhalle zu. Mit einem Quietschen öffnete sich die schwarze Tür und ich verschwand im Inneren. Ich ging zügig an den Umkleiden vorbei und stand keine Sekunde später im Herzen der Halle, einem Raum mit großen Fenstern, Boxsäcken an der einen und Fußballtoren an der anderen Seite.

Ich liebe diesen Raum! Schnell schnappte ich mir ein paar Boxhandschuhe und machte mich auf den Weg zu den blauen Boxsäcken, welche die rechte Hälfte des Raumes für sich beanspruchten.

Letzendlich boxte ich eine Stunde auf den Sack ein, ehe ich beschloss, dass es für heute reichte. Ich schmiss die roten Handschuhe in eine Ecke und verließ das Gebäude. Auf meinem Weg zurück ließ ich es mir nicht nehmen, noch einmal bei dem Karaokeabend vorbeizugucken und linste durch das kleine Fenster der Tür.

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⏰ Last updated: Nov 10, 2018 ⏰

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