Kapitel 2

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" Lucie, mein Schatz, wärst du so nett und würdest schon mal ein paar Betten für die Gäste, die früher kommen, vorbereiten? " fragte mich das Stiefmonster in ihrer nettesten Stimme, die sie immer hatte, wenn mein Dad da war. " Natürlich, ich habe gerade sowieso nichts zu tun.", antwortete ich und ging auf die Putzkammer zu. 

Mir den Weg dorthin zu merken, hatte mich ein halbes Jahr gekostet, indem ich mich immer wieder verlaufen hatte. Man musste quer über den Platz laufen, der aus vielen Feldern bestand, auf denen man unter anderem Fußball und Volleyball spielen konnte. Die Mitte zierte ein Lagerfeuer, um das viele  Bänke standen. Allerdings beachteten die meisten Campbewohner diese Sachen nie, da sie... ja was eigentlich? 

Wahrscheinlich hatten sie zu viel Angst, eine Schramme in ihr makelloses Gesicht zu bekommen. Aber was konnte ich auch anderes erwarten? Ich meine, diese Leute sind reich!! Manche von denen sollen nach Elize anscheinend sogar Stars seien, aber ich kannte keinen einzigen von ihnen.. Naja, bei mir war das auch nicht sonderlich schwer, doch meine Stiefschwester kreischte jedes Mal los, sobald einer dieser sogenannten Stars zu uns kam.

Jedenfalls wurden diese Plätze eigentlich gemieden. Während ich nach rechts ging,  hielt ich Ausschau nach der kleinen grünen Tür des 11. Hauses, welches, wenn man es so wollte, auch mit mein Reich war. Denn soweit ich weiß, war Elize noch nie auch nur in die Nähe dieser Tür gekommen. Das könnte daran liegen, dass in diesem Haus größtenteils Putzmittel und Essensvorräte gesammelt wurden.

Jedenfalls fand ich diese nach kurzer Zeit und holte alle Utensilien raus, die ich zum Putzen der 10 Häuser brauchte. Da ich die Cafeteria und die Musik- und Tanzräume bereits gestern aufgeräumt hatte. In jedem der 10 Häuser standen 2 Betten mit jeweils einem Schrank und einem angrenzendem Badezimmer. Ich konnte echt nicht nachvollziehen, was andere Leute dazu bewegte, extra einen Tag früher hierher zu kommen. Das erinnerte mich irgendwie an einen kleinen Streber, der seine Hausaufgaben extra vorbereitete, indem er einen Tag früher kommt, um sich einzuschleimen.

Wenigstens hatte die Hexe dann etwas zu tun und ich konnte Zeit mit meinem Dad verbringen. Leise summte ich vor mich hin, während ich von einem Haus zum anderem ging, um dort solange zu putzen, bis meine Finger anfingen zu schrumpeln und ich mir sicher war, dass auch der letzte Dreck weg war. Insgesamt dauerte es 2 Stunden, die ganzen Häuser sauber zu machen und so ging ich müde zurück zur Putzkammer, um meine Sachen dort wieder zu verstauen. 

Es war gar nicht so leicht, alle diese Sachen dort wieder rein zu bekommen, obwohl sie jedes Mal so leicht raus kamen. Und so war ich mehr als nur erleichtert, als die Sachen drin waren und ich die Tür zu machen konnte. Schwer atmend lehnte ich mich gegen die Tür und schloss die Augen, während mir die Sonne in mein Gesicht schien."Hey, kann ich dir helfen?", fragte mich eine Stimme dicht neben mir, die mich zsammenzucken ließ. Schnell öffnete ich meine Augen und schaute nach links zu einem braunhaarigem Jungen, der mich amüsiert musterte. "Wie lange stehst du schon hier? ",fragte ich ohne auf seine Frage einzugehen. Wie hatte er den Weg hierhin gefunden?

"Noch nicht lange! Ich suche die Rezeption, weißt du, wo sie ist?", antwortete er mir und guckte mich mit seinen braunen Augen fragend an. " Ähm ja... warte kurz, ich zeige es dir!", sagte ich zu ihm und ging von der Tür weg. Ein großer Fehler, wie sich herausstellte, denn kaum war ich weg, ging die Tür wieder auf und alle Sachen vielen raus, die ich vorher feinsäuberlich reingeräumt hatte. Natürlich fand der Junge, der ungefähr in meinem Alter war, das urkomisch und fing an, lauthals über meine Ungeschicklichkeit zu lachen. "Mist", fluchte ich vor mich hin, als ich sah, wie ein Schatten auf uns zu kam.  "Du solltest jetzt gehen", antwortete ich möglichst ruhig, aber versuchte ihm klar zu machen, dass er hier nicht erwünscht war. Doch anscheinend hatte der Braunhaarige nichts besseres zu tun, als sich zu bücken und mir beim einräumen der Putzsachen zu helfen.

An sich wäre das ja eine ganz nette Geste gewesen, wenn nicht meine Stiefschwester auf dem Weg zu uns wäre mit einem zornigem Blick im Gesicht. Wo bleibt Harry Potter bloß mit seinem Unsichtbarkeitsumhang??



Cinderella Story- Let's rock it -pausiert-Where stories live. Discover now