Kapitel 11.

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Als ich am nächsten Tag, nachdem ich Rosalie in der Kindergruppe abgegeben hatte,  im Tanzstudio in die Küche kam, wurde ich von Maddelyn beinahe überrannt. „ Und? Wie lief es gestern noch? Erzähl mir alles! Und wehe du lässt auch nur ein Detail aus!“ Ich goss mir grinsend eine Tasse Kaffe ein und hüpfte auf den Arbeitstresen. Ich erzählte ihr alles. Vom öffnen der Tür, der Umarmung mit Ellington und bis sie schließlich zur Tür raus waren. Als ich fertig war sah sie mich mit dem weltgrößten Grinsen im Gesicht und triumphierenden Augen an. „ Was?“, fragte ich. „ Ich habe dir die ganze Zeit gesagt, sie würden nicht so reagieren, wie du es die ganze Zeit befürchtet hast!“ Ich nickte. „ Ja, hast ja recht. Aber ein bisschen sauer sind sie alle noch!“ „ Da kannst du so schnell auch nichts gegen machen, dass wird sich mit der Zeit legen, schätze ich mal.“  Ich nicke nur.

Am Donnerstag bot sich Maddelyn an meine letzte Stunde zu übernehmen, damit ich genügend Zeit hatte mich und Rosalie fertig zu machen. Als ich mit Riker die Zeit für heute ausgemacht hatte, hätte ich mehr an meinen Arbeitstag denken sollen. Normalerweise muss ich bis 15.30 arbeiten und das wäre etwas knapp geworden.

Als wir nach Hause kamen ging ich schnell duschen und zog mich an. Make Up trug ich nur schlicht auf und ließ die Haare offen. Dann schnappte ich mir Rosalie und half ihr sich fertig zu machen. Ich kämmte ihre Haare schnell durch half ihr sich umzuziehen. Sie trug eine Röhrenjeans und einen dünnen roten Kapuzenpulli, welcher unten am Saum blau weiß gestreift war, ebenso wie die Kapuzenbändchen und der Saum der Kapuze. Ich fand diesen Pulli einfach total süß und konnte total verstehen warum er Rosies Lieblings Pulli war.

Als wir beide fertig waren war es noch nicht ganz vier. Rosalie spielte in ihrem Zimmer und ich räumte etwas auf, als es dann an der Tür klopfte. „ Rosalie, sie sind da!“, rief ich die Treppe hoch und ging zur Tür. Ich ließ alle rein und umarmte jeden zur Begrüßung. Als alle im Wohnzimmer angekommen waren, kam auch Rosalie die Treppe runter. „ Hallo.“, sagte sie von der untersten Stufe aus und Sprang sie hinunter. „ Hallo, kleine Dame!“, sagte Riker und hob sie auf den Arm. „ Wie geht’s dir?“ „ Gut.“, antwortete sie.  „ Rosalie schlüpfe bitte schon mal in deine Schuhe, ich helfe dir gleich mi dem Binden!“ „ Okay, Mommy!“ Ich gehe in die Küche, wo meine Tasche steht und als ich wieder komme, sitz Rosalie auf der untersten Treppenstufe und Ross und Ryland knien jeweils vor einem ihrer Füße und binden ihre Schuhe zu. „ Das sind echt kleine Füße!“, sagt Ryland grinsend. „ Nicht jeder hat solche Clown latschen wie du, Ry!“, sagt Rocky. Ryland knurrt nur irgendwas und nach kurzen schweigen beginnen alle zu lachen. „ Fertig!“, sagt Ross. „ Okay, dann los!“, sagte ich und lief Richtung Tür.

Ross hob Rosalie mit so viel Kraft in die Luft, dass sie kurz hoch flog, aber er fing sie sicher wieder auf und hielt sie dann auf den Arm. Sie kicherte, aber ich hatte vor Schreck die Luft angehalten. Zu meiner Überraschung sagte Ellington in einem Warnenden Ton:„ Pass auf, ja?“ „ Alles okay. Ich passe schon auf.“, sagt er ruhig und klopft auf seine Schulter.

Wir mussten warten. Rocky war gerade dabei Rosalies Kindersitz festzuschnallen. Es war zwar nur ein bestimmtes Kissen, damit sie hoch genug Sitz, aber trotzdem musste es bestimmt befestigt werden. Wir anderen warteten vor dem Van bis er fertig war. Ich lehnte am Wagen und sah dabei zu wie Rosalie, Ross und Ryland auf der kleinen Wiese vor dem Haus herumtobten. Es war, als wären Ross und Ryland wieder um mindestens 10 Jahre jünger geworden, wenn sie so herumsprangen mit Rosalie. Riker lehnte sich an der einen Seite neben mich an, Ellington an der anderen. Mein Körper reagierte wie immer sofort, wenn er mir nahe war. „ Ich habe Mom und Dad gestern angerufen.“, sagte Riker, während wir die anderen beobachteten. Ich schluckte. „ Und?“ „ Sie nehmen Samstag den ersten Flieger hier her. Wir holen sie am Flughafen ab, wollt ihr mitkommen? Du und Rosalie?“ Ich sah ihn an und nickte. „ Gerne. Was hast du ihnen gesagt?“, fragte ich. Man konnte mir anhören, dass ich angst vor der Antwort hatte. Ellington neben mir legte mir eine Hand auf die Schulter und drückte sie kurz, als Trost. „ Naja, wie Eltern eben reagieren wenn sie ihre Einzige verschollene Tochter wiederfinden. Mom hat glaube ich angefangen zu weinen vor Freude.“ „ Hast du ihnen von…“ „ Rosalie erzählt?“, unterbrach er mich und antwortete auch schon gleich. „ Nachdem ich ihnen mehrfach versichert hatte, dass es dir auch wirklich gut geht, habe ich noch erwähnt, dass du eine vier Jährige Tochter hast.“ Ich sah ihn fragend an, ich wollte wissen was dann passiert ist. „ Es war erst still. Dann sind sie abgegangen und haben sich gefreut, auch wenn sie mehr als nur geschockt waren. Aber trotzden: Alles gut, Schwesterherz.“,   sagte er. „ Okay, wir können los.“, sagte Rocky.

Only One Night (Rydellington FanFic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt