Entschluss

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Ich verschwinde in mein Zimmer,schließe die Tür ab und werfe mich auf mein Bett.Angelehnt an mein Kissen,falte ich ihn behutsam auseinander.Ein mit Hand geschriebener Brief offenbart sich mir.

Er stammt von meinem Dad.

Ein weiteres Mal an diesem Tag fange ich an zu lesen...

Liebe Caroline,
ich bedaure das ich euch verlassen musste,doch ich tue es nur zu eurem Schutz.
Doch bevor ich dir weiter berichten werde,musst du mir versprechen,dass es Linda nicht erfahren darf.Ich liebe dich und ich weiß es wird schwierig sein,doch tue es bitte für sie und für dich.Tue es für mich.
...
Ich hatte dir erzählt,dass mich seit einigen Wochen zwei Leute verfolgt hatten.Ich weiß nicht wieso oder weshalb,doch weiß ich Eins.Diese Leute werden alles tun,um an das ran zukommen,was sie von mir haben wollen.Und damit meine ich auch alles,Caroline.Bitte versteh das.Ich bin nicht aus freien Stücken gegangen.Nein,der Abschied fiel mir genauso schwer,wie er dir und Linda fallen wird,doch es war die einzig beste Lösung,um euch in Sicherheit bringen zukönnen.Das ist das einzige was für mich jetzt noch zählt.Ich werde also untertauchen müssen.Wahrscheinlich werde ich verreisen müssen.Nach...ich kann es dir nicht sagen,aber du musst wissen,wir beide kennen diesen Ort.Es ist einer der vielen...Versuche mir trotzallem bitte nicht zu folgen.Es tut mir ja so Leid,aber ich kann dir nicht sagen wann wir uns wieder sehen werden.Ob wir uns jemals wieder sehen werden.Doch bitte trauere mir nicht hinterher...du musst Stark sein.Stark für dich und für Linda.Ihr müsst nach vorne sehen und nicht nach hinten.Oh Gott,ich weiß selbst nicht was ich da sage...es hört sich fremd aus meinem Mund an...doch bitte berücksichtige trotzallem meine Worte,die selbst mir so fremd scheinen.Ich versuche mein bestes,um so früh wie möglich wieder in deine Arme zu kommen.
Ich werde euch vermissen.Deinen Duft,Lindas strahlende Augen,unsere gemeinsame schöne Zeit,die wir verbracht haben.Alles und jeden Moment.Jeden Atemzug,jede Berührung.
Doch meine Zeit rinnt,ich werde jetzt los müssen.
Es tut mir so Leid.

Dein dich immer liebender
Sebastian.♥♥♥

Ps:Der Brief darf nicht in die falschen Hände geraten...also bitte verbrenn' ihn oder zerreiß' ihn...
ich weiß du wirst mich nicht vergessen,genauso wenig wie ich euch.

Fassungslos und gerührt lese ich den Brief ein weiters Mal.Vom Anfang bis zum Ende.

Erneut lese ich die letzten Zeilen.Sie hatte ihn nicht verbrannt oder zerrissen,wie er sie gebeten hatte,doch ich kann es ihr nicht verübeln.Wer will auch schon die letzten Überbleibsel seines Geliebten zerstören?Ich sicher nicht,genauso wenig wie meine Mom.

Es ist als hätte sich mir ein neues Fenster geöffnet,durch das ich die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.

Ich verstehe es.Ich kann sie verstehen.Warum sie mir es nicht sagen wollte oder nicht sagen durfte.Warum sie so gereizt reagierte,wenn ich sie darauf ansprach.

Ich darf sie nicht weiterhin so quälen.Wie mein Dad sagt-wir müssen Stark sein.Und das werde ich,darauf kann er sich verlassen.Wenn ich etwas gut machen kann,dann das!Es liegt in meiner Hand.Ich werde uns alle wieder vereinen,uns zurück holen-wie damals.Ich habe genug Zeit verschwendet ihm nach zutrauern.Es ist genug Zeit vergangen in der wir uns nicht gegen diejenigen,die uns auseinander gerissen haben,gewehrt haben.Die unsere schöne Zeit zerstört haben.

Entschlossen falte ich den Brief wieder zusammen und stecke ihn mir in die vordere Tasche meines Pullovers.Ich werde ihn behalten.Er ist das,was man auch die Quelle der Kraft nennen kann.Ein neues Ziel liegt vor mir und ich werde es nicht verfehlen.Dieses Versprechen ist an mich,meine Mom und an meinen Dad gerichtet.

Ich mag mich vielleicht so anhören,als wäre ich vollkommen verrückt oder einfach nur zu hart gegen eine Wand geprallt,doch wer mich kennt,der weiß,dass wenn ich etwas vorhabe,es schaffen werde.

Auf der Suche nach meinem DadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt