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Nicolae will mich unbedingt ins Haus tragen. „Ich kann laufen!" sage ich empört. Ein bisschen darf mich Drogo stützen. Er schaut mich immer noch an als wäre es ein Wunder dass ich lebe. Ich schaue ihn ein paar mal tief in die Augen und lächle ihm aufmunternd zu. Im Herrenhaus will Nicolae von mir wissen was passiert ist. Mit gesenktem Kopf erzähle ich meine Version der Geschichte. Dass Lorie und ich gespielt haben bis sie mich dann versehentlich beißen wollte. „Spielen?!? Bist du wahnsinnig? Ich habe gesehen dass sie dich ins Feuer geschmissen hat!" „Ja, aber doch nur um zu testen ob ich eine Hexe bin." erkläre ich ihm. „Nur Hexen sterben im Feuer, ich nicht." Nicolae schaut mich an als sei ich übergeschnappt. Nicolae will weiter schimpfen aber Peter unterbricht ihn. „Sie ist nass und friert. Lass sie nach oben gehen sich umziehen." Nicolae ist zum Glück einverstanden. Er redet noch ein ernstes Wörtchen mit Lorie. Drogo begleitet mich nach oben. „Brennst du wirklich nicht?" fragt er. „Nein. Als Lorie mich ins Feuer geworfen hat habe ich die Flammen kaum gespürt." Drogo schaut mich interessiert an. „Was bist du? Menschen brennen doch normalerweise." Ich schaue ihn hilflos an und sage: „Ich weiß nicht." ich ziehe mich um und kuschel mich zu Drogo der in meinem Bett liegt. Mir ist so unendlich kalt. Ich suche ein bisschen Wärme indem ich mich eng an ihn schmiege. „Du bist so schrecklich kalt." stellt Drogo fest  und schließt mich enger in seine Arme. „Ich weiß. Die Wut ist ja auch gelöscht." sage ich zitternd und schließe die Augen. Am nächsten Morgen muss ich zur Uni. Mein Wecker schellt und ich drücke verschlafen auf den Ausknopf. Drogo ist wach und hat mich nicht geweckt. Er grinst mich an: „Na, kleines Ding? Hast du gut in meinen Armen geschlafen?" „Hmm, brumme ich. Hab schon schlechter geschlafen." Nimmst du mich gleich in deinem Auto mit? Frage ich Drogo. Er lacht leise und sagt: „Ja, klar! Wenn du dich mit dem Bad Boy der Schule sehen lassen willst. „Hmm, brumme ich. Ich lass mich sogar mit meinem Babysitterkind sehen, Hauptsache noch 5 Minuten die Augen schließen." „Hee" Drogo knufft mich sanft. „Lorie ist dein Babysitter Kind." „Ach, ja? Das klang bei Nicolaes Stellenbeschreibung aber anders." sage ich und grinse ihn ins Gesicht. Ich liebe es wenn ich Drogo so ärgern kann dass er erst einmal nachdenken muss. „Ehrlich? Nicolae hat gesagt dass ich mit dir spielen darf?" Mist! So formuliert klingt es plötzlich gar nicht mehr so lustig. Drogo beugt sich über mich und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. Ich merke wie der Drache erwacht. Mir wird bei Drogos Berührungen heiß. Ich schaue ihn an und er schaut mir erstaunt in die Augen. Deine Augenfarbe wechselt. Ich grinse ihn an und sage: „Ich weiß!"  „ Krass, wie hell die jetzt sind." sagt Drogo. „Wenn du rausfinden willst wie hell die werden können dann gib mir noch einen Kuss." necke ich ihn. Drogo lässt sich das nicht zwei mal sagen und küsst mich. Ich habe gestern ja mitbekommen dass ich ihm nicht gleichgültig bin, aber was er da gerade mit mir veranstaltet ist... hui! Nicht jugendfrei. Ich hätte nie gedacht dass mir so was so viel Spass macht. Gierig leckt und saugt Drogo an mir. Ich erwidere seine Küsse und lasse mich auf seine Körperbewegungen ein. Obwohl wir bekleidet bleiben kann Drogo mich durch den Stoff vollständig erregen. Ich will Drogo mit jeder Faser meines Körpers. Als ich merke dass der Drache  da ist klopfe ich ihm auf die Schulter. „Schau!" sage ich als er aufhört mich zu küssen. Seine Augen weiten sich und sein Mund  bleibt offen stehen. Er sieht süß aus wenn er so verwuschelte Haare hat und mich so ungläubig anschaut. „Wir müssen los." dränge ich. Leider huschen die Schatten meiner Vergangenheit an meinem inneren Auge vorbei. Mit Drogo ist es zwar was ganz anderes aber die Geister habe ich gerufen. Und nun verfolgen und erschrecken sie mich. Drogo wirkt enttäuscht. Er sagt aber nichts sondern wechselt seine Kleidung. In 5 Minuten sind wir fertig und stürmen aus dem Haus Richtung Uni.
Sarah hat wie versprochen auf mich gewartet. Als ich mit Drogo gemeinsam in ihre Richtung laufe schaut sie erstaunt. Drogo sagt schüchtern Tschüs und geht dann zu seinen Leuten. Ich freue mich so sehr dass ich eine Freundin habe. „Was hast du mit diesem Drogo zu schaffen?" fragt sie mich unvermittelt. „Ich wohne bei den Bartholys. Ich bin das Kindermädchen." erkläre ich. Sarah schaut mich entsetzt an. „Nicht dein Ernst!" sagt sie erschrocken. Ich schaue sie erstaunt an und sage: „Mein vollster Ernst!" dann drehe ich mich um und gehe ins Gebäude. Ich hab mich wohl vertan. Ich hab doch  keine Freundin.
Sarah läuft hinter mir her. „Warte! Bitte! So war das nicht gemeint!" Ich warte auf sie. Ich habe Hoffnung dass wir uns vielleicht doch verstehen. Sarah entschuldigt sich und wir gehen in die ersten gemeinsamen Stunden. Es wird ein lustiger Vormittag. Sarah hat viele Bekannte. Ich hänge mit einer ganzen Clique ab. Von meinem Inneren Kampf bekommen die Mädchen zum Glück nichts mit. Ich versuche den Drachen zu bezwingen. Als die Mädels in die Mensa gehen stehe ich immer noch neben mir und bekomme den Drachen einfach nicht unterjocht. Ich folge ihnen doch das Mittagessen sieht ekelhaft aus. Wie als wäre es schon mal gegessen worden. Ich sage dass mir nicht gut sei und ich gehe ein wenig an die frische Luft. Die Kälte tut mir gut. Drogo taucht auf. Er wird wohl auch nichts in der Mensa finden was er gerne vor den Augen aller essen möchte. Ich lächle ihm entgegen und er setzt sich neben mich auf die Bank. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und hält sich die Lippen. Dann fasst er mein Gesicht an. „Mein Gott bist du heiß!" sagt er erstaunt. „Danke fürs Kompliment." sage ich und gucke ihn sauer an. „Nein, ich meine es ernst. Du hast Fieber. Wirst du krank?" Ich schaue in Drogos Gesicht. Dort sehe ich echte Sorge um mich. „Ich werde nicht krank. Ich kann nur den Drachen nicht bezwingen den du heute morgen geweckt hast. Das Blöde ist dass ich ohne Essen zu schwach bin, mir aber bei dem Anblick von dem Zeugs echt schlecht wird." Ich schaue Drogo müde an. „Beim letzten Mal hat Kräutertee mit Honig geholfen, stimmt's?" sagt Drogo und schaut mich erwartungsfroh an. „Bitte was?" frage ich zurück. Peter hat erzählt dass du auf der Fahrt Fieber hattest und ohnmächtig warst. Er hat dir Kräutertee mit Honig gekauft und als ihr zu Hause wart warst du gesund. Peter hat gesagt du hast vollkommen gewirkt, aber das bist du immer." sagt Drogo und wird rot.  Ich habe kaum Zeit nachzudenken da zieht mich Drogo hoch und geht mit mir in die Cafeteria. Er kauft zwei Tee mit Honig und wir setzen uns zwischen die Studenten und trinken unsere Getränke. „Schmeckt wiederlich!" lacht Drogo. „Stimmt!" erwidere ich. „Wirkt aber!"

DrogoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt