6. Seine Umarmung.

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"Elaisa, du musst! Du bist ein Teil dieser Welt.", versuchte meine Schwester mich umzustimmen.

"Ich muss gar nichts. Ich sage einfach  dass ich krank bin oder so irgendwas.", wollte ich mich rausreden.

Draußen scheinte die Sonne und alles schien so friedlich zu sein, das Sonnenlicht glitzerte auf dem Schnee und der Himmel war hellblau. Ich saß drinnen, mit meiner Schwester die versuchte mich zu überzeugen dass ich auf den anstehenden Ball gehen müsse.

"Elaisa ich bitte dich. Verhalte dich nicht wie ein Kind. Oder wie eine Ausgeschlossene!", nun war sie sauer.

Ich hob die Tasse an den Mund und wollte gerade daraus trinken, als Francis herein stürmte:"Milla, der Arzt ist da..."

"Ich komme gleich Liebster!", antwortete sie.

"Elaisa, wir sehen uns morgen auf dem Ball.", Sie sah mich warnend an.

Ich nickte und stand auf und ging zum Fenster.

Musste ich wirklich dahin? Dazu kam noch dass Ludmila und Francis in den anderen Teil des Schlosses gezogen waren, somit gehörte meine Schwester entgültig zur obersten Schicht.

"Madam...verzeiht die Störung...", eine Dienerin betrat den Raum und machte einen Knicks.

"Hm? Was ist los?", fragte ich sie freundlich.

"Ich soll euch ausrichten, dass ihr, wie eure Schwester und ihr Gemahl, in den nördlichen Teil des Schlosses ziehen sollt.", erläuterte sie ihr Erscheinen.

Ich konnte es nicht fassen! Wieso ich? Ich gehöre zu niemandem der so wichtig wäre....auch nicht wegen Ludmila könnte ich dort hin ziehen müssen.

"Ich möchte mit dem König sprechen, könnt ihr das für mich arrangieren? Ich werde in sein Büro kommen, sobald es ihm passt.", weiste ich sie an.

"Natürlich Madam.", sagte sie und verschwand.

Ich verstand, dass er es so wollte, er wollte wohl mit mir spielen. Das würde ich nicht zulassen.

Einige Stunden später.

"Etwas nach rechts. Ja so ist es perfekt. Meine Damen räumt noch den Schrank ein und wir sind fertig.", befahl ich den Bediensteten.

Mein neues Zimmer war endlich bezogen. Es war himmlisch, große Fenster und ein schönes Himmelbett mit Blumen auf den Lacken.

"Lady Elaisa, der König erwartet sie.", berichtete mir ein Bote.

Ich blickte noch schnell in den Spiegel, das hellblaue Kleid mit goldenen Stickereien saß perfekt und die hellbraun-goldenen Haare waren noch ideal hoch gesteckt.

Ich blickte noch schnell in den Spiegel, das hellblaue Kleid mit goldenen Stickereien saß perfekt und die hellbraun-goldenen Haare waren noch ideal hoch gesteckt

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Ich marschierte los.

Nach weniger als drei Minuten war ich an seinem Büro, hm mein Zimmer war wohl ziemlich nah.

Ich klopfte an und als die Männer die die Türen öffneten, das auch taten, trat ich ein.
Ich verbeugte mich. Er stand am riesigen Fenster und blickte nach Draußen.

Sein Büro war dem eines Königs sehr ehrwürdig, große Regale mit eingearbeiteten Mustern, voller Bücher, riesiger Schreibtisch, Ledersessel und Ledercouchen an der Wand.

Sehr nobel. Doch die Einrichtung war nicht Ziel meines Visites.

"Eure Majestät, danke dass ihr mich empfangt, ich bin gekommen um zu fragen was das denn mit meinem Zimmer soll? Ich bin nicht von solcher Bedeutung um so ein prachtvolles Zimmer zu bekommen.", erläuterte ich meinen Standpunkt.

Er drehte sich zu mir um, seine eisblauen Augen blickten in die meinen hellgrünen. Sein Blick erwärmte mich, auch wenn er der Eiskönig war.

"Gefällt es euch nicht?", fragte er ganz simpel. Ich war verblüfft von der Frage.

"Wie kommt ihr darauf? Nein ich finde es bezaubernd. Aber wieso ich?"

Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Nun stand er direkt vor mir und blickte mir ins Gesicht, er nahm eine Strähne die sich aus meiner Frisur gelöst hatte und streichelte diese.

Ich erstarrte, all mein Mut verschwand.
Ich musterte jede Bewegung von ihm und als er die Hand an meine Wange legte, hielt ich die Luft an.

Er schaute mir nun ganz genau in die Augen. Meine Augen weiteten sich als er mir mit dem Gesicht wieder so nahe kam.

Doch dann fuhr er wieder zurück und sagte schelmisch:" Na siehst du, du kannst ja auch nicht anders, du willst es doch auch. Spürst du diese Anziehung nicht?"

Mein Gesichtsausdruck verwandelte sich in reine Empörung. Wie konnte er nur mit mir spielen!?

Schneller als ich denken konnte, erhob sich meine Hand und ohrfeigte ihn.

Als ich verstand was ich getan hatte, er sich an die Wange fasste, hielt ich die Hände vor den Mund:"Oh..Gott...ich...."

Ich drehte mich um und lief in Richtung Türe, wurde davor aber aufgehalten und zurück gezogen, direkt in seine Arme.
Ich war überrannt worden, schon wieder!

Er umarmte mich fest, ich versuchte mich zu lösen, doch es war zwecklos. Er streichelte langsam meinen Rücken und ich hielt die Hände noch immer an seiner Brust, welche sich langsam nach vorne und nach hinten bewegte.

"Bleib bitte bei mir.", flüsterte er fast schon.

Meine verkrampfte Haltung lockerte sich und ich atmete seinen Duft ein, auf einmal fühlte ich mich so sicher wie noch nie, so geborgen und angekommen, während mein Herz fröhlich auf und ab hüpfte, passte sich meine Atmung der seinen an und so standen wir, an einander geschlungen in seinem Büro.
Seine Haut fühlte sich gar nicht so kalt an, wie bei unserer letzten Berührung.

Ich genoss die Nähe zu ihm. Nach 3 Minuten blickte ich zu ihm hoch und er zu mir runter.

Doch dann klopfte es und er ließ mich los und plötzlich war die Kälte und die Leere wieder da. Es schmerzte mich von ihm zu lösen.

Ich schaute ihm noch nach, als ich das Zimmer verließ und dem Mann vor der Türe symbolisierte, dass er eintreten könne.

Ich lief an den Fenstern entlang zu meinem Zimmer. Ich war völlig aufgelöst.

Als ich zu Bett ging, blickte ich auf die leere Seite neben mir und sehnte mich nach ihm.

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Wow das war ja mal ein Kapitel! :D

LG!

Die Geliebte des EiskönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt