7. Unsere Liebe.

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Da war er auch schon, der Tag an dem der Ball statt fand. Schon morgens hatte ich wenig Lust für all das. Es war ein gewöhnlicher Ball zum Jahresanfang. Viele Leute würden ins Schloss kommen und es gäbe Musik und spannende Gespräche.

Dennoch wollte ich nicht, vorallem wollte ich ihm nicht wieder über den Weg laufen.
Da ich noch einige Stunden Zeit hatte, bevor wieder das Trara mit dem Kleid und der perfekten Frisur kommt, wollte ich mich ablenken. Zumal mir Milla versprochen hatte einen Mann für mich zu suchen, auf dem Ball. Ich weigerte mich, aber sie würde niemals locker lassen.

Ich schälte mich aus dem warmen Bett und zog ein einfaches, aber hübsches Kleid an und kämmte mir die langen Haare.

Es war erstaunlich früh und niemand war auf den Gängen unterwegs. Also ging ich leise in Richtung der Bibliothek.

Ich öffnete die riesige Holztüre und atmete den Geruch von altem Leder ein. Bücher waren der einzige Weg der Realität zu entfliehen.

Ich trat in das riesige Zimmer mit rotem Teppich und Sitzmöglichkeiten an jeder Ecke. Auf einem riesigen Sofa saß jemand und ich trat langsam in den Raum, natürlich war es Richard. WER DENN AUCH SONST?!

Ich stoppte in der Bewegung und er blickte von seinem Buch auf.
"Eh..Guten Morgen eure Majestät.", Ich verbeugte mich und ging zu einem Regal. Er nickte bloß und laß weiter. Er konnte wohl auch nicht mehr schlafen....

Ich suchte' Die Leiden des jungen Werther' aus dem Regal und setzte mich an einen der Tische, schlug das Buch auf und laß. Gut zwei Stunden später fiel mir etwas ein, bei der ersten Begegnung mit dem König, das Buch welches er in der Hand hatte, es war dieses hier!

Da spürte ich das jemand hinter mir stand.
"Ist es nicht wundervoll und tragisch zu gleich?", fragte er mit ernster, aber etwas verträumter Stimme.

"Ja, ich lese es nun zum dritten Mal.", gab ich lächelnd preis.

Er lächelte und in diesem Moment ging die Sonne hinter mir auf. Sein Gesicht wurde von den warmen Strahlen beschienen und schien etwas zu glitzern.

Er legte eine Hand auf meine Schulter und ein eiskalter Schauer durchlief meinen Körper."Ich muss nun gehen, wir sehen uns.", sagte er kühl.

Er ging zur Türe heraus und ich war alleine, das Zimmer leuchtete in orange-Tönen und es schien warm zu werden. Die Stelle wo er mich noch eben berührt hatte, glitzerte.
Ein paar einzelne Schneeflocken lagen dort und schmolzen dann.

Ich blickte auf die Wanduhr und bemerkte, dads auch ich mich fertig machen musste.

Ich lief in Richtung meines Zimmers und entdeckte bereits Lizzy und andere Zofen in mein Zimmer gehen.

"Oh Madam, da seid ihr ja. Es ist schon alles bereit.", sagte Lizzy und ich betrat das Zimmer.

Nach 5 Stunden war endlich alles perfekt in Lizzy's Augen. Sie stand hinter mir und musterte mich wie ein Meisterwerk. Lizzy war blond und hatte quirlig-lockige Haare und Sommersprossen um die Nase herum. Ihr Lächeln war wie ein einziger Sonnenstrahl, hell und freundlich. Sie war gerade mal 18.

"Vielen Dank Lizzy, aber auch euch danke ich", sagte ich erst zu Lizzy dann zu den Mädchen hinter ihr, die fröhlich kicherten.

Natürlich wurden meine Haare prunkvoll hoch gesteckt und eine Strähne wurde rechts und eine links übrig gelassen und gelockt. Spangen mit Schneeflocken wurden mir in die Frisur gesteckt und mein hellblaues Kleid mit Schneeflocken aus Glitzer passte ideal. Weiße Stöckelschuhe rundeten alles ab. Dezentes Makeup mit leicht blauem Lidschatten und rotem Lippenstift machten den Feinschliff.

Die Geliebte des EiskönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt