I'm the hero of the story, don't need to be saved

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Maxies POV

„Sorry, da kann man wirklich nichts machen. Ich kann‘s nur noch einmal sagen: Es tut mir unfassbar leid, Maxie!“
Ich fühlte mich als könnte ich nicht atmen. Ich wollte schreien, doch ich konnte nicht.

„Aber, … aber… Nein, das kann nicht sein. DAS KANN NICHT SEIN, NEIN.“
„Er hat kein Interesse daran dir zu helfen. Was soll ich da noch sagen? Ich habe ja versucht ihn zu überreden, aber er ist ein sturer, alter Mann. Nimm’s nicht so schwer, er erinnert sich vermutlich sowieso kaum noch an deine Eltern und deinen Bruder.“
„Bitte Christina. Bitte ändere seine Meinung. Bitte!“ Ich weinte hemmungslos.
„Es tut mir Leid, Maxie, wirklich. Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg.“
Christina legte auf. Und ich wachte auf. Schreiend. In meinem neuen, riesigen Bett. Durchgeschwitzt und unkontrolliert schluchzend. Die erste Nacht in meinem neuen Zimmer und direkt ein solcher Alptraum.
Die Tür ging auf und mit ihr brach ein Lichtstrahl herein der mich blendete. „Was ist passiert?!“ Ein aufgebrachter Liam stand in der Tür. Als er in mein verheultes Gesicht blickte kam er ohne Umschweife auf mich zu, legte sich zu mir und zog mich in seine Arme.
„Ganz ruhig, es war nur ein Traum.“ „Aber was wenn nicht?“ Was wenn er Realität wurde?
„Wir finden einen Weg.“ Liam. Er wusste worum es ging, ohne dass ich es sagen musste. Seine Stimme war so… so Daddy Direction. Wenn er sagte wir würden einen Weg finden, dann fanden wir auch einen Weg.
„Schlaf weiter.“ Ich atmete ein um ihn zu bitten bei mir zu bleiben, doch Liam kam mir zuvor: „Ich bleib bei dir. Keine Sorge, ich werde keine weiteren Alpträume zulassen.“ Er grinste mich an. Liam war die Personifikation von Sicherheit. Bei allen Jungs fühlte ich mich wohl, auf verschiedene Weisen. Der eine brachte mich immer zum Lachen, der andere war aufregend und undurchschaubar, wieder ein anderer war mir so vertraut, als kenne ich ihn seit Jahren, aber Liam… Mit Liam fühlte ich mich geborgen, beschützt. Als könnte mir niemand etwas anhaben. Mit diesem Gedanken glitt ich in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.

Harrys POV

Eine wohlige Wärme umschloss mich. Ich wusste nicht von was ich aufgewacht war, aber ich meinte durch irgendein unangenehmes Geräusch geweckt worden zu sein. Aber egal, ich war trotz des schreckhaften Erwachsens extrem gut gelaunt und sogar ausgeschlafen. Draußen war es noch stockdunkel. Ein Blick auf mein Handy bestätigte mir meine Befürchtung - Es war gerade mal 8 Uhr am Morgen. Ok, vielleicht sollte ich noch ein bisschen weiter schlafen? Ich schloss erneut meine Augen…. Doch es klappte nicht. Ich drehte mich auf die Seite, dort lag Louis. Endlich war er wieder da. Ich hatte ihn die Nacht als er mit Maxie weg war echt vermisst. Es fehlte jemand neben mir, wenn er nicht da war, egal wie merkwürdig das klingen musste. Ich gestehe es mir ja selbst ein und auch die Jungs wissen um meine Schlafprobleme und verurteilen mich nicht dafür. Klar war es nicht gerade optimal, dass ich – ein erwachsener Mann – nicht alleine schlafen konnte und Louis so vermisste, wenn er mal weg war, aber was sollte ich machen. Er war nun mal mein bester Freund. Seinen besten Freund durfte man vermissen.
Louis und ich hatten gestern noch lange gequatscht, wir waren erst gegen 3 Uhr eingeschlafen. Weswegen ich mich echt wunderte, dass ich so ausgeschlafen war. Louis hatte mir von dem Trip mit Maxie erzählt. Von dem Gespräch mit Christina, vom Gemeinsamen kochen, der Heimfahrt auf der sie dann liegen blieben und schlussendlich auch von dem Kuss.
Als Louis von dem Kuss anfing blieb mit im ersten Moment echt die Spucke weg.

Flashback

„Hazza, ich muss dir was Witziges erzählen. Aber versprich mir, dass du es nicht weiter erzählst. Ich weiß nicht ob Maxie das wollen würde.“ Louis sah mich erst grinsend und dann ernst an. Ich nickte. „Wann hab ich je ein Geheimnis von dir ausgeplappert, Boo?“ Louis fing wieder an zu grinsen. „Ich weiß, ich weiß… Ich will nur nicht das Maxie sauer wird. Gott, ich komm mir vor wie ein altes Klatschweib“, er lachte auf, „Aber dir nichts davon zu sagen würde daraus ja auch nur unnötig eine große Sache machen und es ist ja gar keine große Sache also-“ „Nun  schieß schon los! Ich behalt’s auch für mich.“
„Ist ja gut, ist ja gut. Also, Maxie und ich wurden von einem Gewitter überrascht und es regnete wie aus Eimern. Wir saßen zusammengekuschelt – wie immer halt- auf dem Vordersitz und unterhielten uns. Alles war wie normal… bis ich sie geküsst hab…“ Er stockte und räusperte sich. Und mein Herz setzte aus.

Flashback End


Ich hatte wirklich ein Stechen in der Brust. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte Louis eine verpassen. Klar… ich hatte absolut kein Recht dazu. Ich wusste ja selbst nicht warum auf einmal diese Wut in mir aufkam, aber ich wollte ihm am liebsten zu dem Zeitpunkt aus meinem Fenster werfen. Dabei hätte eigentlich ER das Recht auf MICH wütend zu sein, schließlich hatte ich ihm verschwiegen, dass ich mit Maxie noch viel weiter gegangen war.
Ich hätte es ihm an dieser Stelle erzählen müssen, aber ich konnte es nicht. Ich wollte es nicht. Sonst hatte ich nie das Gefühl ihm irgendetwas vorenthalten zu müssen, aber in dem Fall… Er hätte es sofort erkannt. Ich konnte es ja kaum vor mir selbst eingestehen, dass es für mich… ach verdammt, dass es für mich etwas mehr war als bloß ein One Night Stand. Louis hätte es sofort gemerkt und er hätte es ausgesprochen und dadurch wäre es real geworden und ich hätte nicht mehr davor weglaufen können. Daher verdrängte ich den Impuls mich ihm anzuvertrauen und machte Platz für die Wut, die in meiner Brust aufflammte.

Als Louis mir jedoch erzählte was danach passierte beruhigte ich mich wieder einigermaßen. Die beiden waren sehr gute Freunde. Das war’s. Nicht mehr und nicht weniger. Das sollte ich mir vor Augen halten und dieses doofe Gefühl runter schlucken was mich überkam, wenn ich daran dachte, dass er trotz alledem seine Lippen für ein paar Sekunden auf ihre gepresst hatte. Ich sollte es vergessen, ich sollte die Situation vergessen und vor allem sollte ich Maxies Lippen vergessen. Ihre vollen, roten, süß schmeckenden Lippen.
Ich schüttelte heftig den Kopf. Ok Harry, in die Richtung wollten wir doch versuchen nicht mehr zu denken. Auf jetzt und raus aus dem Bett. Sonst fängst du wohl möglich noch an von ihr zu träumen, falls du wieder einschläfst.  
Jetzt fing ich schon an mit mir selber zu reden. Was machte dieses Mädchen nur mit mir?
Ohne weiter darüber nach zu denken stapfte ich Richtung Bad und ging duschen. Duschen machte meinen Kopf frei. Duschen hatte schon immer geklappt wenn ich nicht mehr nachdenken wollte. Und so war es auch heute.
Frisch geduscht und angezogen stand ich eine halbe Stunde später wieder in meinem Zimmer. Louis schlief noch. Ich wollte ihn aber auch nicht wecken. Es war immer noch ziemlich früh und wir hatten ja auch nicht mehr so viele Tage frei. Da wollte ich ihm den Schlaf gönnen. Ich ging noch einmal zum Bett, schlug ihm die Decke, die er immer wegstrampelte wieder über den Körper und verschwand dann aus dem Zimmer.

Ich hüpfte die Treppen herunter und griff mir die Morgenzeitungen, die vor unserer Haustür lagen. Das war das Gute daran der Erste zu sein, der wach war: Die Zeitungen waren noch nicht zerlesen und durcheinander geworfen. Als erstes griff ich mir das Boulevardblatt „The Sun“. Etwas leichte Lektüre am frühen Morgen. Lesen lenkte mich immer wunderbar ab. Ich wollte keinen Gedanken mehr an die absurde Idee von Maxie und Louis als Pärchen verschwenden.
„Oh Fuck.“
„Wer ist Louis‘ neue Freundin?“ prankte es reißerisch auf dem Titelblatt.
Darunter ein riesiges Bild von Louis und Maxie im Park. Maxie hatte Klein-Maxie auf dem Arm und lächelte Louis freudig an. Gott, war sie schön.
Hektisch las ich den Text, doch ich war so aufgeregt, dass ich nur vereinzelt Worte aufnahm. „Geheimnisvolle Unbekannte“, „joggen“, „Hundewelpe“,  „Take me Home-Tour“...

Fuck Fuck Fuck. Wie konnte das passieren? Wir hatten doch bisher so gut aufgepasst, dass Maxie unerkannt blieb. Doch wenn ich ehrlich war, war das nicht der Hauptgrund der mich aufregte. Ich wollte nicht, dass die ganze Welt nun dachte, dass zwischen den beiden etwas lief. Ich schlug mir die Hände ins Gesicht. Cool bleiben. Das glaubte doch eh keiner, jeder wusste doch, dass solche Zeitungen nur Gerüchte verbreiteten. Aber sie hatten Fotos. Fotos auf denen die beiden echt verdammt glücklich wirkten und sehr dicht beieinander standen. Das konnte ich mir nicht geben, ich warf die Zeitung quer durch den Raum und traf damit Niall, der gerade zur Tür herein kam und sich den Schlaf aus den Augen rieb.

„Aua. Dir auch einen guten Morgen“, grummelte er verschlafen. Er bückte sich um die Zeitung aufzuheben und riss erschrocken die Augen auf, als er das Bild bemerkte.
„Was ist das denn?!“ „Genau das wonach es aussieht. Maxie ist aufgeflogen.“ Doch Niall hörte mich schon gar nicht mehr, weil er bereits den Artikel las. So wie es aussah Wort für Wort und äußerst konzentriert.
„Hm“, sagte Niall schließlich, als er fertig war. „Ist jetzt zwar nicht gerade der ideale Zeitpunkt und Maxie wird nicht begeistert sein, aber es war vorauszusehen, dass es früher oder später passieren würde. Wollen wir schon mal Frühstück machen?“
„Frühstück? Wie kannst du jetzt an’s Essen denken?“ Er musterte mich kritisch. „Ich denke immer an’s Essen, Harry. Alles ok mit dir? Ich habe irgendwie den Eindruck du nimmst das Ganze etwas zu ernst…“
Einen Augenblick lang funkelte ich ihn sauer an, aber dann besann ich mich. Er hatte ja Recht, ich übertrieb es schon etwas. „Na gut, lass uns Frühstück machen.“

Maxies POV

Wir saßen gemeinsam am Esstisch und hatten gerade das Frühstück beendet, als Niall mir die heutige Zeitung reichte. Ich sollte schockiert sein, doch ich war es irgendwie nicht. Etwas überrascht war ich schon und auch nicht unbedingt begeistert, aber eigentlich hatte ich mich schon damit abgefunden, dass meine Entscheidung für die Jungs auch eine Entscheidung für das Leben in der Öffentlichkeit war. Man konnte sagen ich hatte meinen Frieden damit geschlossen. Was wäre das denn auch für ein Leben, müsste ich mich immerzu verstecken? Die Jungs standen zu mir und ich zu ihnen – Was sollte es mich da interessieren was andere wohl davon hielten? WIR wussten schließlich, dass wir Freunde waren und ich sie nicht ausnutzen oder sonst wie verarschen wollte und das war das Einzige was zählte. Hoffentlich würde ich immer noch so entspannt denken, wenn der Medienrummel erst richtig losging.

Fünf Augenpaare sahen mich gespannt an. Ich holte tief Luft und sagte in ruhigem Ton: „Es ist wie es ist. Musste ja irgendwann so kommen.“ „Wie geht es dir dabei?“, fragte mich Zayn. Nanu, woher kam das plötzliche Interesse an meinen Gefühlen? Ich versuchte meine Irritation herunter zu schlucken und antwortete möglichst munter: „Gut. Ist kein Problem. Wie gesagt, es gibt sowieso keine Möglichkeit es zu verhindern und jetzt ist die Katze eben aus dem Sack und ihr müsst mich nicht mehr verstecken.“
„Und ist auch nicht das schlechteste für mich, wenn die Leute denken ich sei mit so einer tollen Frau wie dir zusammen“, sagte Louis lachend. Mit einem Mal standen Harry und Zayn gleichzeitig auf.
„Ich hole mir - “ „Muss eben-“ fangen beide nahezu zeitgleich an zu sprechen und unterbrachen sich gegenseitig. Verwirrt sahen wir die beiden an. Sie fühlten sich sichtlich unwohl.
Harry ergriff als Erster wieder das Wort: „Ich muss schiffen.“  Sprach’s und war weg.
Wir blieben – noch verwirrter als zuvor – zurück. Zayn stand unschlüssig herum, murmelte schließlich: „Ich hole mir noch einen Kaffee“ und verschwand.
Louis fuhr vorsichtig fort: „Ähm ja, also nur ein Spaß. Ich werde im nächsten Interview klarstellen, dass ich noch immer Single bin, dann bist du aus dem Schneider, Maxie.“

"Wir können versuchen eine Verfügung zu erwirken, dass dich die Paparazzis nicht verfolgen dürfen", sprach Liam nachdenklich. "Das wird sicherlich nicht einfach, aber irgendwie müssen wir dich davor bewahren. Ich... sorry, wenn ich mich da so einmische, aber... Naja ich will dieses Leben nicht für dich. Es ist hart für jeden Schritt, jede Aussage fertig gemacht und beurteilt zu werden. Ich will dich dem nicht aussetzen."

Liam.
Mir wurde warm ums Herz.

"Du brauchst mich nicht davor zu schützen. Ich weiß, dass ich damit klar kommen kann."





1. Na, hat euch der Anfang erschreckt? :D
2. Maxie steht nun also in der Öffentlichkeit. Was glaubt ihr wie es damit weitergeht?
3. Was sagt ihr zu Harrys und Zayns Reaktion auf Louis Spruch?

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