Reunion

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#Maxie

Irgendwas war komisch an diesem Morgen. Ich wusste zwar noch nicht unbedingt was, da ich gerade mal 5 Minuten wach in meinem Bett lag, aber ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend.

Um nicht länger unnütz im Bett herum zu liegen beschloss ich in die Küche zu gehen. Vielleicht war ja sogar schon einer der Jungs wach. Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir jedoch, dass die Chance eher gering war. Der Einzige der sich um 7 Uhr morgens in die Küche verirrte war mein Bruder.

Bruder. Ich konnte es immer noch nicht richtig fassen, dass ich nicht mehr suchen musste. Das ich jetzt eine Familie hatte, auch wenn sie nur aus meiner zweiten Hälfte bestand. Ok, so ganz richtig war das nicht. Die Jungs gehörten definitiv auch zu meiner Familie, aber Liam und ich waren halt auch blutsverwandt, wir waren ZWILLINGE.

Auf leisen Sohlen lief ich die Treppe hinunter und betrat die Küche. Schon völlig automatisch nahm ich das Waffeleisen aus dem Vorratsschrank, stellte drei Pfannen auf das Ceranfeld und stöpselte den Smoothiemaker in die Steckdose. Ich wusste, das spätestens wenn der Geruch von frischen Waffeln und Bacon durch die Villa wehte, die ersten müden Boybandmitglieder ihre Hintern aus dem Bett schwingen würden, um auch ja noch etwas abzubekommen.

Nachdem ich auch noch das Radio angestellt hatte und die Wahnsinns-Stimme von Ed meinem Gesicht ein Grinsen verpasste, fing ich an den Teig für die Waffeln vorzubereiten. Mit 5 Jahren hatte mir mein Dad das Geheimrezept seiner Spezialwaffeln verraten. Ich war damals so stolz, das nur ich das Geheimnis kannte und hütete es wie einen Schatz. Die Jungs hatten sich schon beim ersten Mal als ich sie gemacht hatte schwärmend die Bäuche gerieben und so waren sie fester Bestandteil des Frühstücks geworden.

Eine halbe Stunde später hatte ich die Waffeln fertig, eine Kanne grüne Smoothies gemacht, Ei und Bacon gebraten und Brötchen aufgebacken. Doch von den Jungs fehlte jede Spur. Ziemlich verwunderlich, wie ich fand. Schließlich waren sie meist alle SPÄTESTENS wach, wenn der Tisch fertig gedeckt war.

Ich beschloss nachzuschauen was los war und stiefelte die Treppen wieder nach oben. Als erstes beschloss ich Niall einen Besuch abzustatten, schließlich war er auch immer der Erste, der mein Frühstück in sich rein schob, noch bevor es auf dem Tisch landete. Leise öffnete ich also seine Tür und runzelte schon im nächsten Moment meine Stirn. Die Vorhänge waren an die Seite gezogen und das Bett war leer. War er vielleicht doch schon wach und wollte nur vor dem Essen schon mal duschen? Schnellen Schrittes lief ich zur Tür, die in Nialls Badezimmer führte und lauschte an der glatten Oberfläche. Nichts. Ich drückte die Klinke herunter und die Tür schwang auf. „Niall .. bist du da drin? Wenn du nackt bist sag Bescheid dann komm ich nicht rein. Niall?“

„Du brauchst nicht so zu schreien, er ist nicht da.“

Erschrocken fuhr ich herum. Verdammt, wo kam der denn her? Harry stand nur mit Boxershort bekleidet im Türrahmen und sah mich an.

„Kannst du bitte aufhören mich so zu erschrecken? Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen.“ „Stell dich nicht so an.. so schnell bekommt man keinen Herzinfarkt.“

Da ich nicht schon am frühen Morgen diskutieren wollte ließ ich ihn in Nialls Tür stehen und lief den Flur weiter zu Zayns Zimmer. Harry und ich hatten uns seit dem Streit vor wenigen Tagen nicht mehr viel zu sagen. Die meiste Zeit ignorierte er mich. Stellte ich ihm eine Frage erhielt ich bestenfalls eine einsilbige Antwort. Auf Versuche erneut mit ihm zu reden ging er erst gar nicht ein, sondern verschwand dann immer in seinem Zimmer oder im Fitnessraum. Ich wusste nicht was ich noch tun sollte, also hatte ich beschlossen ihn für eine Weile in Ruhe zu lassen. Vielleicht war das auch erst mal besser so, denn der bevorstehende Besuch bei meiner ... Karen war schon nervenaufreibend genug.

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