Laica Lóce || Herr der Ringe FF🛑

XV

Ich hatte mich irgendwann nach ein paar Stunden beruhigt und in mein Gemach zurückgezogen. Es kamen einfach keine Tränen mehr. Es tat aber nicht weniger weh. Ich lag die ganze Nacht wach und habe an die Decke gestarrt. Mittlerweile fallen einige Sonnenstrahlen durch das Fester und die Vögel zwitschern.

In diesem Moment fasse ich einen Entschluss. Ich werde nicht hier bleiben und von mich hin vegetieren. Ich stehe vom Bett auf und gehe zum Schrank. Elrond hat auf meinen Wunsch hin eine Rüstung anfertigen lassen. Ich ziehe sie an und stelle mich vor den Spiegel. Sie ist wunderschön. Mein rechter Arm ist in einem Ärmel, der bis zur Schulter geht und mit einer Schnalle an meiner linken Seite fest gemacht ist. Die andere Schulter bedeckt ein Schulterpad und am Unterarm ist ein Schoner. Über ein lockeres Hemd trage ich ein Lederkorsett. Meine Beine stecken in einer engen Hose und bequemen Stiefeln. Mein neues Schwert steckt in seiner Scheide auf meinem Rücken. (Zur Demonstration eine 5 Min Kugelschreiber Skizze. Ich hatte hier grade nichts anderes XD)

Der Zahn von Legolas baumelt immer noch um meinen Hals. Ich greife ihn und reiße ihn mit einem Ruck ab. Schnaubend denke ich daran, dass schon wieder ein Mann meine Gefühle verletzt hat. Wütend schmeiße ich die Kette in eine Ecke und gehe zu Tür. Entschlossen laufe ich durch die Gänge zu Rovhóns Terrasse. Sobald ich in die Nähe komme hebt er den Kopf und schaut mich fragend an. Ich trete zu ihm und kraule ihn unterm Kinn. Er grummelt. "Na, mein Kleiner. Wie wär's wenn wir beide mal ganz alleine wo hingehen, hmm?", frage ich. Er gluckst, was ich mal als 'ja' interpretiere. Ich steige auf sein angewinkeltes Bein und von dort aus auf seinen Rücken, dort hin, wo sonst ein Sattel sitzt. Er wurde abgenommen, als ich verwundet war. Aber ich brauche keinen Sattel. Ich habe ein Seil mitgenommen, was ich ihm nun um den Hals binde, zum festhalten. Er schaut zu mir nach hinten und ich nicke. Er spannt seine Muskeln an, bevor er in die Luft springt und uns mit kräftigen Flügelschlägen nach oben bringt. Es fasziniert mich immer wieder, was für ein eingespieltes Team wir doch sind. Ein kleiner Schenkeldruck reicht und er ändert die Richtung. Ein leichtes Ziehen und er drosselt das Tempo. Er scheint ganz genau zu spüren, wo ich hin will.

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CÁNO P.O.V.:

Aussichtslos. Die Lage ist einfach aussichtslos. Wie, wie zur Hölle soll ich sie finden. Sie könnte überall sein. Mittelerde ist so riesig. Außerdem bin ich zu Fuß unterwegs, was das Ganze nicht besser macht. Mittlerweile habe ich den Düsterwald erreicht. Nach 3 Monaten zu Fuß. 3 MONATE! Halb am Verzweifeln lasse ich mich auf einem Felsen nieder und nehme einen Schluck Wasser. Wie genau soll ich es bewerkstelligen, sie zu finden? Und das möglichst vor Sael und seinen Spähern. Er hat überall welche ausgesandt, um alles auszukundschaften. Spätestens in ein, zwei Wochen haben sie sie gefunden. Ist ja auch nicht so schwer. Wenn er sie  hat, wie er sie zwingen, dass zu tun, was er will. Für seine kranken Ziele wird er auch nicht vor Gewalt halt machen. Seufzend stehe ich wieder auf. Alles was ich tun kann, ist sie zu finden und sie zu beschützen, so gut es geht. Ich habe sie verraten, obwohl ich wirklich anfing sie zu mögen. 

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NÁRIELL P.O.V.:

Sachte landet der Drache vor dem Haus, oder besser dem, was davon noch übrig ist, und ich rutsche von seinem Rücken. Zeit und Plünderer haben ihre Spuren hinterlassen. Ich trete langsam heran. Die Erinnerungen, die ich noch hieran habe, sind so anders. Nichts erinnert mehr daran. Es hat keinen Sinn weiter hier zu sein. Seufzend drehe ich mich wieder um und gehe zurück zu Rovhón, der immer noch da steht, wo ich ihn zurückgelassen habe. Er legt den Kopf schief und versucht sich an einem Grinsen. Sofort steigt meine Laune und ich schwinge mich ab seinen Rücken. 

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In einem Kleinen Dorf am Rande des Düsterwaldes versteckt sich Rovhón im Wald und ich gehe in das Dorf. Die Gassen sind schmal und nur wenige treiben sich hier herum. In einem Wirtshaus besorge ich mir was zu trinken und gehe weiter durchs Dorf auf der Suche nach einer Bleibe. An der Seite sitzt ein Mann, der die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hat. Misstrauisch blicke in ihn an im Vorbeigehen. Er schaut kurz auf und steht dann auf. Seine Schulter streift meine und ich bemerke grade noch das Tattoo eines Blattes an seiner Schulter bevor ich auch schon etwas aufblitzen sehe. Sofort springe ich zur Seite, damit ich die Klinge nicht abbekomme. Sein zorniger Blick trifft den meinen. Und er geht wieder auf mich los. Ich fange seine Hand mit dem Messer ab doch er boxt mir in die Seite. Stöhnend gehe ich in die Knie. Genau die Seite, warum nicht die Andere. Der Schmerz lässt mich weiß sehen. Ich höre ein Keuchen und dann geht der Mann neben mir zu Boden und ich werde hochgezogen. "Alles Gut? Hat er dich erwischt?", fragt eine allzu bekannte Stimme. Instinktiv reiße ich mich los und stolper einen Schritt nach hinten. Und ja, da steht er vor mir. Seine dunkelbraunen Augen blicken mich besorgt an. "Was willst du hier", zische ich und richte mich wieder ganz auf. Schmerz hin oder her. "Ich hab dich gesucht, um dir zu sagen, dass du nicht in Sicherheit bi-", bevor er aussprechen kann schnellt meine Hand vor und sein Kopf fliegt zu Seite von meiner Schelle. "Du bist so ein widerlicher Bastard", knurre ich und er rollt mit den Augen. "Das ist jetzt egal. Wir müssen hier weg. Sael hat überall Spione, die dich ausfindig machen sollen. Dieser hat wahrscheinlich schon einen anderen benachrichtigt", erklärt Cáno. Immer noch nicht überzeugt schaue ich ihn an. "Was kümmert dich meine Sicherheit?", frage ich abschätzig. Du warst doch der, der mich nur verarscht hat. Er seufzt. "Sael hatte den Plan, ja. Ich habe nur mitgemacht, weil ich noch nicht wusste, was seine wahren Absichten sind. Und wer hat gesagt, dass alles nur gespielt war...", er lässt das so stehen und dreht sich um. Er winkt mich mit. "Los komm, ich habe zwei Pferde. Wir sollten irgendwo hin, wo er nicht mit uns rechnet, um zu schauen, wies weiter gehen soll."