IV

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Als ich durch die Gassen husche, prasselt der Regen auf mich herunter. Ich ziehe mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht und renne weiter. Meine Kleidung ist komplett durchgeweicht und ich bin auf die Knochen durchgefroren. Meine Haare hängen mir klitschnass ins Gesicht. An dem Haus vor mir hängt ein Schild mit der Aufschrift "Zum tänzelnden Pony". Erleichtert seufze ich. Endlich etwas zum Unterstellen. Mit meinem Ellenbogen stemme ich die Tür auf und schlüpfe ins Warme. Meine Kapuze nehme ich zur Sicherheit noch nicht ab. Auch wenn ich denke, dass Elben keine große Gefahr droht, hier, doch meine roten Locken wären schon etwas aufmerksamkeitserregend, was mir getrost erspart bleiben kann. Ich wende mich dem Wirt zu. "Ein Wasser und ein Laib Brot, bitte", sage ich leise und schiebe ihm etwas Geld hin, was ich von Leuten habe, die ich im Wald überfiel. Er nickt und gibt mir die Sachen. Ich nehme es an mich und lasse meinen Blick noch einmal durch das Lokal schweifen. Es sind größtenteils Menschen und Hobbits anwesend. Doch in einer hinteren Ecke sitzen ein Zwerg und ein grauhütiger Mann und unterhalten sich leise, so leise, dass selbst ich es nicht hören kann. Seufzend packe ich meine Sachen in die Tasche und wende mich zur Tür.

Mit hochgezogenen Schultern trete ich wieder in den Regen und wende mich Richtung Schmiede. Das Haus hat einen kleinen Pferch mit Schweinen davor und aus einem Schornstein qualmt Rauch. Unmittelbar vor der Tür bleibe ich stehen und hebe meine Hand. Ich zögere einen Moment bevor ich klopfe. Sofort wird die Tür aufgerissen und ich zucke zurück. "Hallo", ruft ein kleiner dicklicher Mann und winkt mich rein. "Komm doch rein, ich habe gerade die Kekse aus dem Ofen geholt", sagt er erfreut und tritt zu Seite. Etwas perplex folge ich ihm ins innere und schaue mich um. In der hinteren Ecke ist ein großer Schmiede-Ofen mit offenem Feuer. An der Wand hängen Hämmer, Zangen und jede Menge Werke. Glänzende Hufeisen hängen neben polierten Schwertern und den schönsten Sätteln, die ich je gesehen habe. Der Mann, den ich als Zwerg erkenne, humpelt zu einem kleinen Tisch und winkt mich her. Zögerlich gehe ich zu ihm und nehme auf einem kleinen Stuhl Platz. Er scheibt mir einen Teller mit Keksen hin und ich nehme mir einen. Ich streife mir meine Kapuze vom Kopf und blicke ihn an. Sein Blick ist warm und freundlich und ich muss lächeln. "Also, was darf es den sein?", fragt er erfreut. "Ich bräuchte einen Sattel, und zwar so einen", ich hole ein paar Zeichnungen aus meiner Tasche und schiebe sie ihm hin. Er zieht aus seiner Brusttasche ein Monokel und mustert die Skizzen, macht dabei ein paar mal 'Hmmm' und nickt. "Das bekomm ich in ein zwei Tagen hin. Noch etwas?", fragt er grinsend. Ich nicke. "Ein paar Dolche, ein Schwert und wenn sie haben, einen Kampfstab", antworte ich und bedenke ihn mit einem Blick. "Natürlich habe ich das", sagt er freudig. Ich erhebe mich. "Gut dann werde ich das alles übermorgen abholen." Er nickt und geleitet mich zur Tür. Ich will gerade gehen, als ich mich noch mal umdrehe. "Was willst du dafür?", frage ich und lege den Kopf schief. Er winkt ab. "Für nette Leute mache ich das alles umsonst. Ich habe Spaß an meinem Handwerk und will das mit den Leuten teilen", er lacht mich an. Ich lächel zurück. "Auf Wiedersehen", sage ich und verlasse die Wärme der Schmiede.

*3 Tage später*

Mit meinen Dingen unter dem Arm gehe ich durch den Wald, zu der Stelle, wo ich Rovhón zurück gelassen habe. Äste knacken unter meinen Füßen und Blätter rascheln. Der Wind fährt durch meine Haare und erinnert mich daran, wie schön die Natur eigentlich doch ist.

Ich betrete die Lichtung und wie bei einem Hund schießt Rovhóns Kopf nach oben und er blickt mich an. Im Wald habe ich einen Hasen getötet, den ich ihm hinwerfe. Er fängt es im Flug und schlingt es runter. Er leckt sich nochmal über die Mundwinkel und blickt mich wieder an. Ich lasse das Bündel fallen und wickel es aus. Neben dem Sattel und den Waffen habe ich mir auch noch neue Kleidung beschafft, damit ich wenigstens ansehnlich bin und nicht wie der letze Waldschrat aussehe. Kniehohe Stiefe und eine Schwarze Hose zu einem dunkelroten Hemd und einem langen schwarzen Umhang. Um meine Hüfte ich ein Gürtel mit zwei Dolchen und meinem Geld. Am Kampfstab ist ein Lederband befestigt, so dass ich ich  mir über die Schulter hängen kann. Das Schwert hängt an einer Scheide an dem Sattel, genauso wie meine Tasche. Ich lege den Sattel auf den Waldboden vor Rovhón. Er legt den Kopf schief und beschnuppert es. Fast schon so, als würde er seine Stirn runzeln sieht er mich an.

Ich gehe hin und hebe ihn auf. "So Rovhón. Das hier ist jetzt dein Sattel. Ich meine schon schön und gut, auf dir zu fliegen, doch auf Dauer wird das unbequem", erzähle ich drauf los. Ich nähere mich seiner Schulter und lege den Sattel hinauf. Ich rechne jeden Moment damit, dass er buckelt und ihn abwirft oder ihn abschüttelt. Doch nichts dergleichen passiert. Er beobachtet mich nur mit einem warmen Blick. Irritiert befestige ich ihn mit Schnallen und zurre ihn fest. Er macht immer noch nichts. Der Sattel hat einen ähnlichen Schnitt, wie ein Pferdesattel, doch er hat größere Schlaufen für die Füße und zwei Griffe zum festhalten.

(So ungefähr müsst ihr ihn euch so vorstellen nur mit Steigbügeln und Tasche dran)

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(So ungefähr müsst ihr ihn euch so vorstellen nur mit Steigbügeln und Tasche dran)

Ich greife eine Schlaufe, stelle meinen Fuß in einen Steigbügel und schwinge mich hoch. Kaum, dass ich sitze spannt Rovhón sich an und springt in die Luft. "Ahhhhh", rufe ich und klammer mich fest.

Laica Lóce || Herr der Ringe FF🛑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt