Kapitel 4

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Die OP verlief gut. Er wurde in eines der Gästezimmer verlegt und ich sah jeden Morgen und jeden Abend nach ihm. Die Verletzungen verheilten gut. Aber er war nicht ansprechbar. Die meiste Zeit schlief er. Dad war geschäftlich unterwegs und kam erst in ein paar Tagen wieder zurück. Eigentlich sollte ich mitgehen, aber ich wollte lieber bei meinem Patienten bleiben und Dad respektierte das. Dan war total süß. Er las Pine immer etwas vor und freute sich, dass ihm jemand „zuhörte". Einige Tage später saß er schon senkrecht im Bett, als ich ihn am Morgen besuchte. „Sieht doch wieder gut aus. Etwas Farbe im Gesicht schadet ja nicht.", scherzte ich und ging auf die andere Seite seines Bettes. „Frisky, mach mal Platz.", forderte ich den Bodyguard auf, der neben dem Bett auf dem Sessel saß. Ich zog den freigewordenen Stuhl heran und ließ mich darauf nieder. Dann nahm ich Stethoskop aus meiner Tasche und hörte ihn ab. Alles war in Ordnung. „Irgendwelche Schmerzen beim Atmen?" Er schüttelte den Kopf. Vorsichtig zog ich das T-Shirt hoch und betastete vorsichtig die Rippen. „Alles verheilt gut. Aber bitte ruckartige Bewegungen vermeiden.", bat ich ihn und schaute noch kurz sein Gesicht an.

Plötzlich kam Corky rein und schickte Frisky raus. „Du bitte auch, Hanna." „Ich trage zu deinem Gehalt bei. Du kannst mich gar nicht raus schmeißen.", antwortete ich mürrisch. „Daniel hat nach dir gefragt." Wütend schaute ich den Major noch einmal an, schenkte Jonathan ein Lächeln, das er halbherzig erwiderte, und ging raus, um meinen Bruder zu suchen.

Jonathan Pine POV

Die Ärztin war eindeutig Ropers Tochter. Die eisblauen Augen erkannte man sofort. Sie war immer freundlich und ziemlich hübsch, was überhaupt nicht zu Roper passte. Sie versorgte meine Wunden gut und unterhielt sich manchmal mit mir, um meine Langeweile zu vertreiben. Manchmal brachte sie sogar Bücher oder Spiele mit.

Der Mann namens Corky stellte sich ans Fenster, als sie ging. Er fragte mich aus. Er wollte alles über mich wissen, doch ich blieb ganz ruhig und antwortete meistens nicht. „Ich bin mir bei dir über gar nichts sicher, Pine. Bis auf eines. Du darfst von jeder Frau hier etwas haben. Nur nicht von dieser einen. Sie ist der seltenste Diamant in der Sammlung des Chefs und er beschützt seine Schätze."

War and loveWhere stories live. Discover now