Kapitel 2

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„Chef? Ist es okay, wenn wir dem kleinen Prinzen heute einen Tropfen einschenken?", bat Corky um Erlaubnis, Dan ein Glas Champagner geben zu dürfen. Dad schaute zwischen ihm und seinem Sohn hin und her. „Ich glaube, das ist ein Ja.", antwortete ich für Dad und nahm Dans Glas entgegen, um es ihm hinzustellen. Sofort trank er es aus und grinste danach. „Da hast du was angerichtet, Corky.", meinte ich gespielt vorwurfsvoll und lächelte. „Was ist, wenn er so endet wie ich?", fragte der Major Corcoran, alias Corky, betrübt. „Das ist ein dunkler, dunkler Weg, den du da eingeschlagen hast. Danke.", antwortete mein Vater und lächelte mich an. „Willst du nichts trinken?" Ich zuckte die Schultern. „Du kennst mich doch. Ich nehme nicht so leichtes Gesöff." „Jorge! Ihren feinsten Whiskey für die wunderschöne, junge Dame hier!", bestellte er für mich. „Dad!", protestierte ich. „Wir müssen doch deine Rückkehr feiern.", grinste er und nahm meine Hand über den Tisch hinweg. Sogleich kam mein Getränk und mein Vater sprach einen Trost aus. „Auf meine kluge, wunderschöne und treue Tochter. Ich bin unheimlich stolz auf dich. Auf dass sie immer Heil von ihren Reisen zurückkehren möge." „Auf Hanna!" Jeder hob sein Glas.

„Wolltest du nicht noch irgendwo hin?", erinnerte er mich. Lächelnd beugte ich mich zu Daniel und erinnerte ihn an unsere Idee, die wir im Boot besprochen hatten. „Bring sie heil zurück, Danny!", rief mein Vater uns hinterher. Wir liefen vor den Tisch und begannen zur Musik zu tanzen. Ich wusste wirklich nicht wie Dan in dem Hemd und der langen Hose nicht schwitzen konnte. Mir war mit meinem leichten Kleid und den silbernen Sandalen schon richtig warm. Vielleicht hätte ich meine roten, gelockten Haare hochstecken sollen. Kurz darauf stiegen auch einige andere mit ein und ich ging zu Dad, als Jed mit ihrem Stiefsohn tanzen wollte.

„Na, Lust zu tanzen?", forderte ich meinen Vater lächelnd auf. „Ich tanze auch im Sitzen ganz gut." „Ach, komm schon, alter Mann. Hast du etwa dein Tanzbein amputieren lassen?" Grinsend stand er auf und geleitete mich elegant zur Tanzfläche. „Ich habe dir das Tanzen beigebracht, Fräulein." „Ich erinnere mich. Mitten in der Oper sind wir einfach aufgestanden und haben Walzer getanzt." Er nahm die Tanzhaltung ein und wir tanzten Disco Fox. „Damals warst du noch viel kleiner. Und jetzt bist du schon so groß." „Was hast du nach zwanzig Jahren auch anderes erwartet?", fragte ich sarkastisch. „Ich habe gehofft, dass du für immer das kleine Mädchen sein würdest, das alles als toll empfunden hat, was ich auch tat."

Nach etwa zwei Stunden kam das Ende des Abends näher. Ich bemerkte deutlich den Zeitunterschied und war richtig müde. Ich saß auf einem Stuhl nahe der Treppe, die zum Steg führte. Mein Bruder saß auf meinem Schoß und spielte irgendetwas auf seinem Handy. Seufzend legte ich den Kopf zurück und schloss die Augen. Die anderen Erwachsenen saßen am Tisch und unterhielten sich noch ausgiebig.

War and loveWhere stories live. Discover now