Kapitel 9

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Zwei Tage später waren wir auf dem Geburtstag eines jungen Mädchens eingeladen. Sie war die Tochter eines Geschäftsmannes namens Juan Apostol, der ziemlich gut mit meinem Vater befreundet war. Sie hieß Elena und wir waren bereits letztes Jahr auf ihrem Geburtstag. Wie letztes Jahr war die Party der Hammer. Es gab eine große Torte, gute Musik, viel zu trinken und betrunkene Menschen. Aber irgendetwas stimmte mit der Kette, ein Geschenk von ihrem Vater, nicht. Irgendwie wollte mein Gehirn die Information nicht normal verarbeiten. Irgendetwas war da falsch.

Ich tanzte viel diesen Abend. Vor allem mit Dad und ein paar gutaussehenden Männern. Aber keiner konnte Jonathan nur ansatzweise das Wasser reichen.

Etwa gegen fünf Uhr morgens kam eine Angestellte zu uns. Sie war völlig aufgelöst und zog Apostol mit sich. Zusammen mit Jed rannten wir nach oben. Sie führte uns in ein großes Badezimmer. In der großen Dusche konnte man das Grausame sehen. Elena hatte sich erhängt. Sofort rannte ich zu ihr und versuchte sie runter zu holen. Keine zehn Sekunden später kamen auch ihr Vater, Jed und Dad hinzu. Doch es war zu spät. Ich musste sie für tot erklären. Als die Rettungskräfte kamen, teilte ich ihnen mit, dass es Suizid war und der Todeszeitpunkt zwischen Mitternacht und ein Uhr nachts gewesen sein musste.

Als wir Zuhause ankamen, verzog ich mich in mein Zimmer. Es ging mir nicht gut. Ich hatte schreckliche Flashbacks. Ich sah das Gesicht meiner Mutter, wie sie mit leerem Gesicht auf mich herunter starrte. Auch sie hatte sich erhängt. Ich fand sie im Keller. Seit dem habe ich diese Anfälle. Ich schwebte immer wieder zwischen meinen grausamen Gedanken und der Realität. Es fühlte sich an wie eine Spirale, die sich immer enger zog. Ich wusste nicht, ob ich wieder in die Realität kommen konnte. In einem meiner klaren Momente merkte ich, dass ich auf dem Boden lag, wie ein Igel zusammengrollt. Meine Haut war mit kaltem Schweiß überzogen und meine Lippen habe ich mir blutig gebissen. Auch meine zitternden Hände waren mit Kratzern überzogen.

Später hörte ich jemanden schreien. Ich glaube, es war Danny. Einige Sekunden darauf schüttelte mich jemand kräftig an den Schultern. Doch ich konnte nichts spüren. Ich hörte Jonathans Stimme. Allerdings war sie gedämpft. Wie als wären meine Ohren mit Watte ausgestopft. Dann fühlte ich Dads Hand auf meiner Wange. Dann spürte ich einen Stich im Hals.

Ich wurde durch den Schein der Sonne wach. Ich hatte höllische Kopfschmerzen und Motivation mich zu bewegen war überhaupt nicht vorhanden. „Hanna?", flüsterte Dad. „Die Halskette.", sprach ich leise. Mein Hals war völlig trocken. „Was?" „Apostol. Er hat ihr dieselbe Halskette wie letztes Jahr geschenkt. Er hat ihr nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Dieses Wissen hat ihr so viel Schmerz zugefügt, dass sie sterben wollte." Er strich mir beruhigend über den Kopf. „Hätten wir Mama mehr Aufmerksamkeit geben sollen?" „Nein, Hanna. Du hast alles richtig gemacht. Deine Mutter war sehr krank. Die Krankheit hat sie umgebracht."„Meinst du die Stimmen in ihrem Kopf?" Er seufzte laut. „Ich werde nicht zulassen, dass deine Dämonen gewinnen, okay?" Ich nickte zögerlich. „Schlaf einfach. Das Essen hat schon begonnen. Du kannst später dazu kommen, wenn du willst." Ich nickte wieder und schloss meine Augen. Er drückte mir einen Kuss aufs Haar und verließ dass das Zimmer.

Ai ajuns la finalul capitolelor publicate.

⏰ Ultima actualizare: Jun 25, 2020 ⏰

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