9.Kapitel

714 46 4
                                    

Toni stützte mich während wir über den dunklen Campus liefen.
Ich war so wackelig auf den Beinen, sodass ich kaum laufen konnte.
Wir hielten vor einer Holzbank an.
“Komm setzt dich erstmal“, sagte Toni erstaunlich ruhig und half mir mich hinzusetzen.
Sofort kauerte ich mich auf der Bank zusammen und vergrub mein verheultes Gesicht in meinen Händen.
“Hey“.
Toni strich mir über den Rücken und sagte wütend:“Reggie ist so ein Arsch“.
“Wenn ich den in die Finger kriege, dann kann er was erleben“.
Ich schaute auf und musste Lächeln.
Noch nie war ich so froh gewesen Toni zu sehen.
“Danke Toni“, sagte ich.
“Wer weiß, was Reggie noch so mit mir gemacht hätte, wenn du nicht aufgetaucht wärst“.
“Na ja, ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, wegen den Sachen, die ich vorhin zu dir gesagt habe“.
Sie knetete ihre Hände und schaute auf den Boden.
“Als ich dann in unser Zimmer gegangen bin und du nicht  da warst, habe ich mir irgendwie Sorgen gemacht.“
“Ich hab dich überall gesucht, bis ich Archie getroffen habe, der mir erzählt hast, dass du mit Reggie auf dieser Party seist“.
Sie schaute mich mit großen Augen und ich konnte anhand ihres Blickes erkennen, dass es ihr wirklich leid tat, was sie zu mir gesagt hatte, aber ich wusste nicht ob ich ihr das verzeihen konnte.
Einen kurzen Moment herrschte Stille.
“Kannst du mich bitte auf unser Zimmer bringen?“
Toni nickte.
“Komm her“.
Sie zog mich hoch und lief mit mir in unser Zimmer, wo ich sofort ins Bett fiel und einschlief.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war Toni nicht da.
Mein Kopf pochte wie wild und ich fühlte mich total unwohl.
Ich musste unbedingt duschen.
Immernoch leicht wackelig auf den Beinen lief ich zum Badezimmer, doch als ich die Tür öffnete, stand Toni komplett in Unterwäsche vor mir.
“Oh mein Gott“.
Ich wollte wegschauen aber ihr Körper war einfach so perfekt, wie ich feststellen musste.
Toni war das glaube ich relativ egal, dass sie halb nackt vor mir stand, denn sie sagte mit einem fetten Grinsen im Gesicht:“Guten Morgen Blossom“.
“Tschuldigung, Toni“, sagte ich und wollte die Tür wieder schließen, doch Toni hielt die Tür fest.
Ihr Gesicht wurde wieder ernst.
“Jetzt mal im Ernst“.
Sie runzelte mit der Stirn.
“Wie gehts dir?“
Um ehrlich zu sein ging es mir richtig scheiße.
Die ganze Nacht hatte ich von der fast Vergewaltigung geträumt.
Wie er mich geschlagen und auf den Boden geschmissen hat.
Ich setzte mir ein gefälschtes Lächeln auf und sagte:“Mir geht es gut“.
Toni zog eine Augenbraue hoch:“Wirklich“.
“Mir gehts echt gut“.
“Wircklich und seit wann kümmert es dich wie es mir geht, wo du mich die ganzen letzten Tage wie den letzten Dreck behandelt hast“, fuhr ich sie.
Toni wisch einen Schritt zurück.
Sie sah verletzt aus.
“Es tut mir wirklich Leid, wie ich dich behandelt habe, Cheryl“.
“Ach ja“.
“Jetzt tut es dir auf einmal leid“.
“Kommt das nicht ein bisschen spät“.
Toni funkelte mich wieder mit ihrem typischen Blick an, wie sie mich immer anschaute.
“Du hast mich halt verwirrt“, sagte sie wütend.
Fragend schaute ich sie an.
“Wie ich hab dich verwirrt?“, fragte ich sie.
“So“.
Toni legte ihre Hand an meine Wange und küsste mich einfach.
Ich realisierte einfach nicht, dass Toni mich in diesem Moment küsste.
Das einzige, was ich realisierte war, dass es sich gut anfühlte.
Aber auch wenn es sich gut anfühlte, wusste ich, dass es falsch war.
Ich schubste sie von mir weg.
“Was zur Hölle sollte das“, schrie ich Toni an.
“Es tut mir leid, Cheryl“, sagte sie mit trauriger Miene.
“Lass mich einfach in Ruhe“, schrie ich und rannte aus dem Zimmer.

A NEW LIFE(riverdale/choniff) #wattys2018Where stories live. Discover now