Kapitel 22

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Hey ihr Lieben :**

Da das letzte Kapitel an einer gemeinen Stelle geendet hat, habe ich hier noch ein weiteres für euch :D

Viel spaß beim Lesen!!

Love you guys :)

Soulwriter721

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Mein Kopf schmerzte so sehr, dass ich wimmerte.

Plötzlich fühlte ich etwas Kühles auf meiner Stirn und öffnete meine Augen einen Spaltbreit. Strahlend grüne Augen sahen mir entgegen und ich konnte die Besorgnis darin erkennen. Vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen, wurde aber von anderen Händen zurückgehalten. Ich wandte meine Kopf nach links und sah, dass Liam und Zayn neben mir auf dem Bett saßen, während Harry mir auf der anderen Seite des Bettes die Stirn mit einem kalten Waschlappen abgetupft hatte. Auch Niall und Louis waren da. Sie saßen an meinem Bettende und waren ganz still.

„Sue, wie geht es dir?", fragte plötzlich eine fremde Stimme.

Ich erkannte einen älteren Mann an der Tür stehen, der mich freundlich anlächelte.

„Ich bin Dr. Meyer. Der Privatarzt der Jungs hier.", stellte er sich vor und trat an mein Bett.

Ich lächelte schwach zur Begrüßung, sagte aber nichts.

„Kannst du dich daran erinnern, was passiert ist?", fragte Dr. Meyer.

„Ich schätze mal, dass ich eine Spastik hatte.", murmelte ich schwach.

Dr. Meyer nickte und meinte: „Das stimmt, aber diese war ziemlich heftig. Die Jungs mussten einen Krankenwagen rufen, weil du keine Luft mehr bekommen hast. Im Krankenhaus wurde dir Blut abgenommen und im Schnellverfahren untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass deine Medikamente nicht mehr richtig wirken. Wir müssen deshalb die Dosis verändern und du wirst ein weiteres Medikament bekommen. Dadurch wirst du dich öfters schlapp und müde fühlen."

Ich nickte schwach und fragte: „Aber sonst ist doch alles gut, oder?"

Dr. Meyer zögerte kurz, bevor er antwortete: „Die Spastik war ziemlich heftig und anscheinend treten sie häufiger auf. Die Jungs haben mir erzählt, dass du letzte Woche schon einmal eine hattest. Falls die Medikamente nicht mehr so gut wirken sollten, dann müsstest du ins Krankenhaus und wir würden ein Pet-Scan machen."

„Bitte kein Krankenhaus. Ich habe zu viel Zeit da verbracht.", nuschelte ich und schloss meine Augen.

„Das kann ich verstehen, Sue. Aber ich werde nicht lügen. Die Spastik war sehr stark und gefährlich. Du hast wirklich Glück, dass die Jungs die Ärzte im Krankenhaus so lange genervt haben, bis sie dich mit nach Hause nehmen konnten.", meinte Dr. Meyer und klang ziemlich ernst.

Ich öffnete meine Augen erneut und sah, dass auch die Jungs ziemlich ernst und besorgt aussahen. Als Nialls Bauch knurrte, sagte er nicht einmal etwas dazu. Ich glaube sogar, dass er es gar nicht mitbekommen hatte.

Gruselig...

"Mit Spastiken ist nicht zu spaßen. Es könnten weitere Hirnschäden auftreten und außerdem könnten sich deine Spastiken verschlimmern. Deshalb musst du gut auf dich aufpassen und immer die Medikamente nehmen. In knapp vier Wochen erwarte ich dich zum Blutabnehmen, damit wir sehen können, ob du das neue Medikament gut verträgst.", sagte Dr. Meyer und klang ernst.

Ich nickte nur stumm und unterdrückte ein Augenverdrehen. Ich kannte den Ablauf genau und brauchte niemanden, der mir sagen würde, was als nächstes kam.
Hoffentlich würde Liam jetzt nicht ausflippen und mich alle fünf Minuten überwachen.

„Du solltest dich noch ausruhen. Ich werde morgen wieder vorbeikommen und nach dir sehen. Falls etwas passieren sollte, dann haben die Jungs meine Nummer.", sagte Dr. Meyer, aber ich war zu schwach, um ihm zu antworten.

Meine Augen waren wieder von alleine zugefallen und ich spürte, wie der Schlaf mich langsam übermahnte.

Am Rande konnte ich leises Gemurmel wahrnehmen und hörte, wie sich eine Tür öffnete und schloss. Kurz darauf sank die Matratze neben mir ein Stück nach unten.

„Warum hast du uns nichts davon erzählt, Liam?", fragte jemand und es klang nach Zayn.

„Ich wusste auch nicht, dass es so schlimm ist. Mrs. Smith hat mir nur gesagt, dass Sue die Medikamente nehmen muss und regelmäßig zum Arzt gehen muss. Ich habe ihre Krankenakten bekommen und sie gerade Dr. Meyer gegeben. Aber er schien auch überrascht, dass es schlimmer wurde.", murmelte Liam und jemand strich mir sanft über die Stirn.

„Aber wir wussten gar nicht, dass sie krank ist.", protestierte Niall leise.

„Sue wollte nicht, dass ich es euch sage. Ihr ist es, glaube ich, ziemlich unangenehm."

Unangenehm war eine gute Beschreibung dafür. An meiner alten Schule wurde ich oft für meine Spastiken gemobbt. Das wollte ich einfach nicht noch einmal erleben.
Außerdem hatte ich Angst, dass die Jungs anders von mir denken würden, wenn sie es wussten.
Aber das war jetzt egal...

„Verdammt, ich habe mich so erschrocken.", sagte Harry neben meinem rechten Ohr und strich mir über die Wange.

„Ich auch, Hazza! Hätte ich gewusst, dass es so schlimm ist, dann hätte ich euch natürlich davon erzählt! Aber ich mache mir sowieso schon die ganze Zeit Vorwürfe!", meinte Liam und klang unglaublich traurig.

„Warum das denn?", fragte Louis nach.

„Ich glaube, dass sie die Spastik wegen dem Interview bekommen hat. Was ist denn, wenn sie es am Freitag noch einmal bekommt. Oder wenn sie mit dem ganzen Druck nicht umgehen kann, sobald unsere Fans wissen, wer sie ist.", murmelte Liam und klang plötzlich ganz müde.

„Es bringt nichts, jetzt die ganze Zeit über das Vielleicht nachzudenken. Wir sollten morgen in Ruhe mit Sue über alles reden.", sagte Zayn bestimmt und daraufhin blieb es eine Weile still: "Außerdem hast du Dr. Meyer gehört. Ihre Spastiken gehören einfach dazu und wir müssen lernen, damit zu leben und umzugehen. Jetzt wissen wir was passiert und sollte es erneut vorkommen, dann können wir auch besser reagieren."

Ich war mir nicht einmal sicher, ob das hier alles gerade wirklich passierte oder ob ich einen komischen Traum hatte.
Dennoch freute ich mich in diesem Moment, dass Zayn immer einen klaren Kopf behielt. Er war sehr wie Liam, doch wenn es zu Notfällen kam, dann war Zayn immer der erste, der sich wieder fing und alles durchdachte.

„Wir sollten schlafen gehen.", meinte Liam nach einer Weile und erneut spürte ich, wie die Matratze sich bewegte.

Ich bekam genau fünf sanfte Küsse auf meine Stirn und fühlte mich plötzlich unglaublich geborgen.
Wenn ich in meinem alten Zuhause ein Spastik bekam, hatte meine Mutter mich immer umsorgt und nach mir geschaut. Sie war oft stundenlang nicht von meiner Seite gewichen und hatte alles dafür getan, dass ich mich schnell wieder besser fühlte.
Außerdem hatte ich oft schreckliche Alpträume, da es eine Nebenwirkung des Notfallmedikaments war.

„Soll ich bei ihr bleiben? Vielleicht wacht sie heute Nacht auf und hat Angst. Oder vielleicht braucht sie irgendetwas.", sagte Harry leise.

„Von mir aus kannst du hier bleiben. Aber behalte deine Griffel bei dir und lass deine Klamotten an, Styles.", sagte Liam und klang fast schon bedrohlich.

Aber dann wurde seine Stimme plötzlich weich, als er sagte: „Danke, Harry."

Daraufhin war es komplett still in meinem Zimmer und ich spürte, wie ich immer weiter abdriftete. Doch dann wurde meine Decke ein Stück hochgehoben und ein Körper schmiegte sich an meinen. Jemand fuhr mir mit sanft über den Rücken und murmelte leise Worte, die ich nicht verstand. Aber als ich mich ein bisschen mehr konzentrierte, bemerkte ich, dass es melodisch klang.

Jemand sang für mich.

Und die Stimme klang so unglaublich schön.

Leise seufzte ich auf und kuschelte mich enger an den Körper neben mir. Mein letzter Gedanke den ich hatte, bevor ich einschlief, war, dass man von diesen Medikamenten wirklich merkwürdige Träume bekam...

Blut ist dicker als Wasser (1D FF/Abgeschlossen)Where stories live. Discover now