I Do Care // YoonMin OneShot

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Ich versuchte ihn zu beruhigen und murmelte irgendwas vor mich hin. Schließlich atmete er wirklich etwas ruhiger und ließ seine Stirn erschöpft auf meiner Schulter ruhen. Ich strich weiter über seinen Rücken, obwohl er nur einen dünnen Schlafanzug trug, war er völlig durch geschwitzt.

Ich ließ meine Hand langsam nach oben wandern und strich über seinen Nacken, bemerkte, wie er sich etwas entspannen konnte.

"Erzählst du mir, was passiert ist?", fragte ich vorsichtig und spürte, wie er sich noch näher an mich drückte.

"Sie hat mich eingesperrt."

Sanft schob ich ihn ein Stück von mir, um ihm in die Augen sehen zu können. Sein Gesicht war gerötet und seine Augen glasig, als könne er es selbst auch noch nicht glauben.

"Einfach so?"

Er wandte den Blick ab und schüttelte den Kopf.

"Sie wollte 'es', aber ich... Es ging nicht."

Seine Stimme wurde noch leiser als zuvor und ihm war es sichtlich unangenehm, darüber zu sprechen. Ich zog ihn wieder an mich und gab ihm die Sicherheit, die er eigentlich von seiner Freundin hätte bekommen müssen.

"Wie lang ist sie weg?"

Er zuckte mit den Schultern und  schluchzte unterdrückt.

"Möchtest du mit zu mir kommen?"

Ich versuchte, nicht zu wütend auf Sooyeon zu werden, doch das fiel mir in diesem Moment unglaublich schwer. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, wie schlecht sie meinen Jiminie behandelte.

Als er vorsichtig nickte, löste ich mich von ihm und begann, ein paar Sachen von ihm in einen Rucksack zu stopfen. Ganz oben im Schrank fand ich die Bilder, die er eigentlich immer im Flur und auf seinem Nachttisch zu stehen gehabt hatte. Ein paar waren von seiner Familie und ein paar mit ihm und unseren Freunden. Beziehungsweise meinen Freunden, irgendwann hatte er den Kontakt aufgegeben.

Ich dachte nicht länger darüber nach und nahm ein paar von denen auch mit, bevor ich mich wieder zu Jimin umdrehte, der einfach vor sich hin starrte.

"Du hast eine Jogginghose an."

Irritiert beobachtete ich ihn, sein Blick war nun tatsächlich auf meine graue Hose gerichtet.

"Na ja, wenn mein bester Freund Hilfe braucht, hab ich nicht die Zeit, mich noch für die Stadt hübsch zu machen."

Es war süß, dass er trotz seines Zustandes noch einen Gedanken an mich verschwendete. Eigentlich hasste ich es, draußen Jogginghosen zu tragen, aber das war mir in dieser Nacht unwichtig gewesen.

Erleichterung machte sich in mir breit, als meine Worte ihm ein Lächeln auf die Lippen brachten.

"Du solltest dich noch schnell umziehen, damit du dich nicht erkältest, dann können wir sofort los."

Er nickte und ich ging in sein Badezimmer, um sein Zahnputzzeug zu holen. Sogar dort schien alles verändert, überall standen Cremes und Make Up, sein Rasierzeug war im untersten Schubfach versteckt.

Irgendwas war gewaltig schief gelaufen und ich hatte es nicht bemerkt.

Als ich alles beisammen hatte, trat ich wieder in den Flur, wo Jimin bereits seine Jacke übergezogen hatte und gerade seine Schuhe zu machte. Ich hatte meine vorhin gar nicht ausgezogen, aber unter den Umständen schien er mir nicht böse zu sein.

Ich schaltete das Licht aus und schloss von außen die Tür ab, bevor ich die Treppen wieder runter ging, Jimin folgte mir so dicht, dass sein Atem meine Haare streifte. Er hatte sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit ihn draußen niemand erkennen konnte, und er wirkte mehr als angespannt.

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