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Nervös tippte ich mit meinen Fingern auf dem Tisch, den wir seit einer Weile aufgestellt hatten

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Nervös tippte ich mit meinen Fingern auf dem Tisch, den wir seit einer Weile aufgestellt hatten. Vor einer Weile hatten wir den Hafen von San Francisco erreicht und packten gerade alles aus. Meine Gedanken schweiften jedoch immer wieder wild umher und landeten dann schlussendlich wieder bei Newt. Ich hielt es einfach nicht aus, nicht zu wissen, wo er war. Gerade brauchte er mich doch und ausgerechnet dann konnte ich nicht für ihn da sein. Es war schlimm für mich nicht zu wissen, wo sich mein bester Freund befand. Sie hatten ihn mitgenommen und vielleicht wussten sie ja sogar schon, dass er krank war. Wenn das wirklich so war, dann war er sicherlich schon tot und ich war nicht bei ihm gewesen. Auf einmal sah ich, wie durch meine Unruhe, wieder meine schwarzen Adern an meinen Händen hervor stachen. Meine Gefühle brachten meine Kraft hervor und damit das nicht passierte, musste ich einfach etwas tun. Zwar konnte das wirklich schwierig werden, wenn ich nur an die schlimmsten Szenarien denken konnte, die Newt vielleicht zugestoßen waren, aber vielleicht schaffte ich es ja irgendwie.

Deshalb erhob ich mich jetzt aus dem Stuhl, auf dem ich eben noch gesessen hatte und trat aus dem Raum hinaus. Wir hatten uns am Hafen niedergelassen und das in der Nähe von einem ziemlich großen und geräumigen Gebäude, dass wir nutzen konnten. So würde niemanden vorerst auffallen, dass wir hier waren. Langsam ging ich nun den Flur entlang und trat dann aus dem Gebäude heraus. Dort sah ich die Leute vom Widerstand aufgeregt hin und her laufen. Sie versuchten sich so gut es ging an den Zeitplan zu halten.

Auf unserer Fahrt mussten wir nämlich einen Umweg in Kauf nehmen, da der kurze Weg durch einen Tunnel führen sollte und ein Tunnel war dunkel und dort würde es sicherlich nur so vor Cranks wimmeln. Deshalb wollten wir kein Risiko eingehen und waren den langen Weg gefahren. Dadurch waren wir nachmittags hier angekommen statt in der Früh. Das Problem war nämlich, dass WICKED in dieser Gegend ziemlich streng mit seinen Helis flog und sie uns sicherlich bemerken würden, wenn wir nicht rechtzeitig fertig waren. Trotz dieser knappen Zeit wusste jeder, was er zu tun hatte und nur ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz.

Eigentlich war ich eher nur dazu, zu gebrauchen andere zu verletzen oder zu töten. Im Moment gab es aber nichts gefährliches, was ich beseitigen konnte. Schlussendlich war ich dann doch nur ein Objekt. Selbst Thomas hatte eine Menge zu tun bekommen und man merkte, dass er einfach in diese Welt gehörte. Er gehörte zum Widerstand, der etwas bewirken konnte. Ich stammte nicht nur aus einer anderen Welt, sondern war auch noch ein Hybrid vor dem jeder Angst hatte. Anscheinend jeder bis auf Thomas und vielleicht noch Mary und Vince. Außerdem war ich ja jetzt von WCKD gesucht. Überall, wo die Elektronik noch funktionierte, gab es ein Hologramm von mir, wo Wanted darauf stand mit einer gewissen Belohnung. Zwar wusste ich nicht, was genau es für eine Belohnung war, aber sicherlich war es kein Geld. In dieser Welt bedeutete Geld gar nichts mehr. Dennoch war es immer noch ein Kopfgeld und das wurde ich anscheinend nie los. Weder in der Arena noch in der Welt draußen. Durch diese Anzeige hatten schon manche aus dem Widerstand gefragt, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn man mich los wurde. Doch dann müsste man auch Thomas und Minho los werden, denn die hatten auch so eine Anzeige bekommen und da waren die Stimmen dann schon wieder verstummt. Ich war anscheinend ihr einziges Problem, doch wenn sie dadurch noch andere verloren, schienen sich mich wieder zu akzeptieren. Ich kannte es nicht anders aus meinem Distrikt, deshalb war ich schon abgehärtet, doch ich hatte gedacht, dass es hier anders werden würde.

Plötzlich wurde ich jedoch aus meinen Gedanken gerissen, als ich sah, dass Vince direkt auf mich zu kam. Vielleicht war ich doch zu etwas anderem zu gebrauchen, als nur etwas vor gefährlichen Dingen zu reinigen. Er blieb schließlich vor mir stehen und ich sah ihn fragend an, in dem ich leicht meine Stirn runzelte und die Arme etwas vor meiner Brust verschränkte.

„Sonja hat mir gerade berichtet, dass im Gebäude nebenan, dass für die Schlafräume genutzt werden soll, angeblich noch Cranks herum streifen. Ich weiß, dass du sicherlich etwas anderes zu tun hast, aber wir könnten in dem Punkt wirklich deine Hilfe gebrauchen. Du bist die einzige, die so gut im kämpfen ist und die keine Angst vor den Cranks hat, außerdem kannst du nicht an ihrem Biss sterben. Vor Einbruch der Nacht sollte dieses Gebäude auf jeden Fall sicher sein“, sagte er und meine Hoffnung schwand wieder.

Ich war anscheinend doch nur das Mädchen, dass all die potenzielle Gefahr beseitigte. Es war dumm von mir zu denken, dass ich zu etwas anderem zu gebrauchen war. Irgendwie hatte ich mich sogar in meinem alten Distrikt besser gefühlt, denn da habe ich wenigstens Waffen gebaut und entwickelt und war keine. Doch ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und nickte.

„Ja klar mach ich das. Ist doch kein Problem, außerdem habe ich nichts anderes zu tun“, antwortete ich und Vince schien echt erleichtert über meine Antwort zu sein. Wenn ich abgelehnt hätte, dann wäre ich mir ziemlich dumm vorgekommen, denn wir brauchten dieses Gebäude schließlich.

Nach meiner Antwort stieß ich mich schließlich von dem Türrahmen des anderen Gebäudes ab und lief los. Mein Blick schweifte umher, während ich lief und ich entdeckte meinen Vater und meine kleine Schwester. Sie halfen ordentlich mit die Vorräte an Essen und Trinken zu verstauen. Anscheinend hatten sie sich hier schon eingelebt und fühlten sich hier pudelwohl. Mir fiel es anscheinend nur schwer irgendwie einen Ort zu finden, wo ich endlich so sein konnte, wie ich eben nun mal war. Es gab nur drei Personen, die mich so akzeptieren, aber keinen Ort. Doch wie sagte man immer, zuhause ist kein Ort an dem du zurück kehren willst, sondern die Personen. Dort wo die Personen sind, die du liebst, ist auch dein Zuhause. Jedenfalls hatte mir mein Vater das öfters mal gesagt.

Doch jetzt sollte ich erstmal dieses Gebäude reinigen und deshalb betrat ich es jetzt, ehe ich meinen Bogen zog und meinen Blick aufmerksam durch meine Umgebung schweifen ließ.

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