S c a r ↠ s i x t y - s i x

429 27 9
                                    

Ich schreckte ruckartig nach oben, um gleich wieder darauf wieder aufs Bett zu fallen, weil mir noch so schwindelig war

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich schreckte ruckartig nach oben, um gleich wieder darauf wieder aufs Bett zu fallen, weil mir noch so schwindelig war. Ein Stöhnen verließ meine Lippen, da ich so tierische Kopfschmerzen hatte. Ich legte eine Hand an meine Stirn und massierte sie etwas, sodass die Schmerzen etwas abnahmen. Danach öffnete ich langsam meine Augen und sah mich überhaupt erstmal um, wo ich mich befand. Ich befand mich in einem großen Zimmer mit einem Bett, einem Schrank, einer Kommode, einem, Schreibtisch und einem Nachttisch. Alle Möbel waren in einem relativ dunklem Holz, während die Wand in einem angenehmen weiß war. Ich war auf dem Bett und eine dunkle blaue Decke bedeckte meinen Körper.

Jedenfalls war das hier nicht mein Zimmer aus dem Apartment also fragte ich mich, wo ich mich überhaupt befand. Als ich das bekannte Rattern von Rädern auf Schienen vernahm, wurde mir klar, dass ich mich im Zug befand und wir schon auf dem Weg zurück zu meinem Distrikt waren. Meine Erinnerungen an die Nacht bevor ich hier aufwachte, tauchten langsam wieder auf und ich wusste wieder was passiert war. In dem Moment schoss mir dann nur Thomas durch den Kopf, der schließlich auch von diesen Soldaten an einen Stuhl gefesselt war.

Langsam sah ich mich noch mal im Raum um und zuckte zusammen, als ich ihn direkt neben mir fand. Er lag auf dem Bett und sah mich mit einem amüsierten Grinsen auf dem Gesicht an. Ich hatte ihn beim ersten umschauen gar nicht war genommen, da ich dort noch so benebelt war. Er richtete sich nun auf und sein Grinsen veränderte sich zu einem glücklichen Lächeln.

„Es war wirklich interessant dir zu zusehen, wie du mich übersiehst. Anscheinend warst du dann noch gar nicht richtig klar im Kopf. Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht. Dein Zustand sah am Anfang etwas kritisch aus, weil du so viel Blut verloren hattest, dabei hattest du nirgends eine Wunde“, sagte Thomas und musterte mich mit seinen haselnussbraunen Augen aufmerksam.

Seine Worte verwunderten mich etwas, da ich mindestens eine Wunde haben musste. Deshalb schlug ich jetzt die Decke zur Seite und meine Augen weiteten sich überrascht, als ich keinerlei Wunde an meinem rechten Bein entdeckte. Die Bisswunde war spurlos verschwunden und das fand ich wirklich sehr komisch. Doch etwas anderes fiel mir auch auf. Thomas hatte anscheinend die ganze Zeit geschlafen und hatte nichts davon mitbekommen, was die Soldaten mit mir angestellt hatten.

„Diese Soldaten hatten uns an Stühle gebunden und mir dann drei Liter Blut abgenommen. Deshalb hatte ich so einen starken Verlust an Blut. Aber ich hatte hier doch die Bisswunde von dem Crank, wo ist sie hin?“, fragte ich, da mich das wirklich interessierte.

Langsam schlug ich die Decke nun wieder über meinen Körper und rutschte dann näher an Thomas heran. Dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust und strich mit meinen Fingern über sein Shirt. Ich war so froh, dass es ihm gut ging und sie nichts mit ihm gemacht oder ihn mitgenommen hatten. Er bedeutete mir so viel. Thomas strich mir sanft durch mein dunkles blondes Haar, dass sicherlich ziemlich durcheinander war.

„Ich war wirklich froh, dass ich dir mein Blut geben konnte, sodass du den Verlust wieder weg machen konntest. Zwar erinnere ich mich an einen Verband dort, doch als ich ihn abgenommen hatte, nach dem ich dich hierhin gelegt habe, war dort keine Wunde mehr. Vielleicht besitzt du ja wirklich das Heilmittel. Jedenfalls bin ich nicht von deiner Seite gewichen, als du geschlafen hast.“

Thomas Erklärung war zum Teil plausibel, doch ich glaubte einfach nicht daran, dass ich das Heilmittel in mir hatte. Das was ich in mir trug, hatte eher etwas zerstörerisches, was etwas dunkles in mir hervor brachte und das der Virus wieder zum Vorschein gebracht hatte. Vielleicht hatte ich mich geirrt, doch irgendwie war ich immer noch von meiner Theorie überzeugt. Thomas sagte ich das aber lieber nicht. Jedenfalls sollte ich dennoch mein Blut zurück holen, bevor es wirklich etwas schlimmes war und es an Menschen getestet wurde.

„Du bist wirklich mein Schutzengel, Thomas. Hast du dir das mit dem Umzug in meinen Distrikt noch mal überlegt und mit den anderen abgesprochen? Ich will nicht, dass du es nachher dann bereust mitgekommen zu sein. Mein Distrikt lebt unter der Erde und ist nicht gerade farbenfroh und geräumig“, sagte ich zu ihm und hob meinen Kopf an. Vorsichtig setzte ich mein Kinn auf seiner Brust ab, sodass ich ihm in die Augen gucken konnte.

Thomas lächelte mich an und fuhr dann mit seinem Daumen sanft über meine Wange. Dieser Mensch war wirklich besonders für mich geworden und wenn ich ihn verlieren würde, dann wäre das ein herber Schlag für mich. Es wäre wirklich schön, wenn er bei mir im Distrikt mit den anderen bleiben würde, doch ich wollte, dass er sich wirklich sicher war und diese Entscheidung nicht bereute.

„Ich habe mit den anderen noch mal ausführlich alles besprochen und wir haben einstimmig entschieden, dass wir mit dir kommen. Außerdem ist es mir egal, wie es dort aussieht, denn du bist dort und da ist mir der Rest  völlig  egal.“

Seine Worte ließen mein Herz dahin schmelzen, weil sie so süß waren. Ich richtete mich langsam auf und setzte mich dann mit Leichtigkeit auf seinen Schoß. Anschließend sah ich ihm tief in seine haselnussbraunen Augen und fuhr durch sein dunkles braunes Haar, dass immer verwuschelt auf seinem Kopf lag. Durch seine Worte merkte ich, dass wir jetzt eine Zukunft zusammen hatten, wenn er mit in meinen Distrikt kommen würde. In meinem Distrikt gab es nicht so schlimme Gefahren, wie bei ihm im der Brandwüste und ich glaubte, dass sie sich schnell an den Alltag dort gewöhnen würden. Dann war ich auch nicht mehr alleine und meine Familie würde den Jungen kennen lernen, der mir mein Herz geraubt hatte. Langsam beugte ich mich nun nach vorne und verband unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss.

Die Arena lag hinter uns und nun konnten wir ein ganz normales Leben haben, jedenfalls dachte ich das in diesem Moment noch, doch ich sollte mich gewaltig täuschen.

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
✖ Battle Scars ✖Where stories live. Discover now