Kapitel 10

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"Ich geh zu Len",rief ich Sweet Pea zu, während ich mir meine Schuhe band. Schwarze Sportschuhe von Nike. Die mochte Sweet Pea so an mir. Ich zwang mich jegliche Versuche meines Gehirns, mich schlecht fühlen zu lassen, zu verbannen. Ich hatte das Bedürfnis, mich wieder wohl zu fühlen.
Ich schob, mit einem ächzen der Tür, diese auf und verließ den Trailer in einer knielangen schwarzen Shorts und einem schwarzen T-Shirt. Mir war bewusst, dass all meine Klamotten für Jungen bestimmt war, doch sie gefielen mir mehr als Mädchensachen.

Warme Strahlen trafen mein Gesicht. Ich fühlte mich auf einmal frei und lächelte sogar in den Tag. Meine Freude auf das Kommende konnte ich kaum unterdrücken. Zwar besuchte ich ihn erst gestern, aber ich vermisse ihn ungemein.
Meine Hände wanderten in die Hosentaschen. Ich fühlte mich frei, wie ich auf dem weichen Untergrund meiner Liebe nachging. Das schlechte Gewissen hatte sich endgültig verflüchtigt. Es war ok, beide zu lieben. Elena liebte Stefan und Damon, bei ihr wurde es auch akzeptiert. Nur würde eines Tages die Entscheidung anstehen. Ich war angetan, als sie alles stehen und liegen ließ und sich für Stefan entschied. Dass sie letztendlich Damon wählte, fand ich nicht angemessen, aber eins wurde deutlich: Irgendwann musste man sich entscheiden. Einen der zwei liebte man mehr. Und genau vor dieser Entscheidung hatte ich Angst. Nie, nie in meinem Leben musste ich eine Entscheidung treffen, die egal, was ich wählte, falsch wäre. Ich würde jemanden verletzten und daran würde ich mich verletzen.

Insgeheim wusste ich, wen ich mehr wollte. Doch mein Verstand redete mir ein, dass ich mit Sweet Pea glücklicher werden konnte. Noch hätte ich das Meiste rückgängig machen können, doch ich hörte nicht auf die verzweifelt schreiende Stimme in meinem Kopf, die Sweet Pea hoch ansah.

Ich klopfte an der Tür des Trailers. Mit einem Blick in jede Richtung stellte ich fest, dass mich niemand beobachtete. Gut so. Als niemand auf Anhieb öffnete, schlug ich auf das harte Material ein, als wäre es nicht die Tür meines Freundes.
"Woah woah woah, Anna",sagte Fangs erschrocken, versuchte meine Arme zu packen, damit ich nicht weiter auf seine Tür schlug, obwohl ich schon längst damit aufhörte, schon als er das Teil zwischen uns zur Seite schob. Als sein Mund sich zu einem Lächeln verzog, nahm er mich in die Arme und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. In meiner vorherigen Entscheidung bestätigt, kribbelte es in meinem Körper. Wir lächelten uns verliebt an. Verliebt. Das beschreibt so ziemlich alles.

Dann zog er mich endlich in den kleinen Trailer rein. Er drückte mich energisch gegen die nächstgelegene Wand, zog die Tür zu und legte seine Lippen auf meine. Seine Hände lagen an meinen Wangen. Meine hatte ich um seinen Hals verschränkt.
"Ich hab gesehen, dass du gestern mit Sweet Pea in deinen Trailer gegangen bist",merkte er an und löste sich sanft von mir. Ich wusste nicht seinen Blick zu deuten. In solchen Dingen war ich schon immer schlecht. Ob jemand enttäuscht war, war mir bisher immer ziemlich gleichgültig gewesen, doch jetzt hätte ich es gebrauchen können. "Wir haben gevögelt",erklärte ich mit gleichgültiger Stimme und zog Fangs an seinem Shirt-Kragen wieder zu mir. "Ich weiß, ich wollte nicht, dass du ihm das sagst, aber wie lange willst du ihm das hier verheimlichen?" Er deutete auf uns. Seine Augen sahen mich an. Ich wusste nicht, was ich antworten soll. "Liebst du ihn?" Eindeutige Enttäuschung machte sich in seiner Stimme breit, vielleicht war es auch eine gewisse Traurigkeit, aber auch Hoffnung, dass es anders sein würde. Ich sah ihn weiterhin an, mit der Hoffnung die Antwort würde mit einem Mal vor mir stehen, doch es kam nichts. Ich blieb sprachlos. Verzweifelt versuchte ich den Tatsachen ins Auge zu blicken und die Entscheidung zwischen zwei Serpents war gefallen. "Ja",fing ich an. Sein Kopf schellte nach oben. Den bis eben auf den Boden gerichteten Blick heftete er nun an mir. Er musterte mich wie eine Fremde. Eine Schlampe. "Fangs",fing ich leise an. "Ich habe nie aufgehört ihn zu lieben. Aber ich habe mich in dich verliebt. Ich habe mich für dich entschieden." Wenn mein Stolz nicht mein ein und alles wäre, hätte ich geweint. Wie Mädchen in Filmen, denen das Gleiche passiert, war. In Filmen mit 12 Jahresgrenze würde das Mädchen den ersten Typen nehmen. Das war Gesetz. Doch ich war in einem ab 16 Film gelandet. Ich erinnerte mich an Vampire Diaries. Elena Gilbert entschied sich für Damon Salvatore. Eine Entscheidung, mit der ich nie einverstanden war, da Stefan Salvatore mir immer passender vorkam.

Fangs sah mich weiterhin mit großen Augen an. Ich wich diesem stechenden Blick aus. Stattdessen musterte ich ihn. Sein graues Top, welches seine Muskeln erkenntlich präsentierte. Eine graue Shorts und seine unverschämt gut aussehenden Haare, die wie immer etwas nach oben gegelt waren.
Er kam auf mich zu. Seine Hand fuhr durch meine Haare, das löste ein unkontrolliertes Lächeln aus. "Es ist mir egal",flüsterte ich. Daraufhin erntete er einen fraglichen Blick. Er lachte. "Es ist mir egal, dass du Sweet Pea noch liebst. Ich will dich und zwar jetzt. Um alles andere kümmern wir uns später." Sein Strahlen ließ mich lächeln und ich küsste ihn. Als seine Hand über meinen ganzen Körper fuhr, konnte ich nicht anders und zog ihm sein Muskelshirt aus. Erregt von seinen Muskeln strich ich über die Erhebungen auf seinem Bauch. Seine Küsse wanderten mein Hals hinunter und seine Hand zog mein Shirt aus.

Zwischen zwei Serpents [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt