Kapitel 48 - So wie früher

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Schnaubend wandte ich mich ab.
„Dieses törichte, dumme Mädchen", murmelte ich kopfschüttelnd als ich an Kiéra dachte. Der Jäger hatte Recht, das wusste ich. Doch ich würde einen Teufel tun und das zugeben.
„Was machen wir jetzt?", fragte Stefan mit einem letzten warnenden Blick auf mich.
„Kiéra holen", antwortete ich und verdrehte die Augen. Ich würde den Menschen schon nicht töten. Würde ich das tun, dann würde ich meine Schwester auf eine Weise verlieren, auf die ich sie niemals wieder zurückbekommen würde. Doch wenn ich ihn töten würde, dann würde Stefan mich bestimmt nicht aufhalten können.
„Wir können nicht einfach zur Haustür rein, Damon. Wir brauchen einen Plan."
„Und was schlägst du vor, Bruder?", knurrte ich gereizt. Ich hatte die Nase voll von sinnlosem Herumstehen. Wer wusste schon, was Klaus mit Kiéra vor hatte?
„Er wird sich schon in Rapid sicher gewesen sein, was er von dir verlangen würde. Und er wusste, dass er dich dazu kriegen könnte ihm alles zu versprechen. Das hat er von langer Hand aus geplant."
„Dann wird er vermutlich auch damit rechnen, dass wir versuchen werden Kiéra zu holen", überlegte Sam weiter.
„Was heißt das Sammy? Wir tun gar nichts und warten einfach ab?!", schnaubte Dean. „Wir können Kiéra nicht im Stich lassen!"
„Das werden wir auch nicht", beruhigte Sam seinen Bruder. „Wir müssen einfach nur schlauer sein als Klaus."
„Wie stellt ihr euch das vor?", fragte ich skeptisch. „Auch wenn ich es hasse das zugeben zu müssen, aber Klaus  ist uns immer drei Schritte voraus."
„Wir müssen ihm etwas anbieten was ihm hilfreicher ist als Kiéra", sagte Stefan.
„Und was stellst du dir da bitte vor? Wir können ihm ja einen Präsentkorb zusammenstellen", spottete ich.
„Wir bieten ihm unsere Hilfe an", schlug Sam vor.
„Hilfe wobei?", hakte Dean misstrauisch nach doch sein Bruder zuckte nur mit den Schultern.
„Das letzte Mal als Klaus an einem Mädchen, meiner Freundin nebenbei bemerkt, Interesse hatte, da wollte er sie umbringen. Du wirst also sicherlich verstehen, dass ich dem Kerl, der meine Schwester in der Hand hat, nicht einfach blind helfen möchte."
„Doch, wir sollten ihm helfen", sagte auch Stefan. „Wir wissen nicht was er vorhat. Wir können ihm nichts im Austausch für Kiéra geben. Aber wenn wir ihm unsere Hilfe anbieten, dann wissen wir Erstens woran wir sind und können damit arbeiten. Und außerdem haben wir ein Auge auf Kiéra."
„Und du glaubst wirklich, dass Klaus uns in der Nähe haben will? Er weiß dass wir ihn nicht leiden können. Erst Recht nicht wenn er durch eine List an Kiéra gekommen ist."
„Es ist aber die beste Möglichkeit die wir haben", beharrte Stefan. „Klaus ist einmal mein Freund gewesen-"
„Ja Stefan, aber da warst du ein Blutjunkie, der Ripper. Schon vergessen? Einen außer Kontrolle geratenen, menschenmordenden Vampir können wir jetzt nicht gebrauchen."
„Ich werde nicht wieder zum Ripper", versicherte mir Stefan augenrollend. „Dennoch sollten wir versuchen uns mit Klaus gut zu stellen. Was haben wir denn groß zu verlieren?"
„Keine Ahnung, wir wissen ja nicht was er plant", erwiderte ich ungerührt. Mir gefiel das Ganze überhaupt nicht.

Und dennoch stand ich nun mit meinem Bruder und den beiden Jägern vor Klaus Anwesen.
„Gefällt mir nicht, Stefan", sagte ich und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
Stefan rollte nur mit den Augen und stieß die schwere Eichentür auf. 
"Komm einfach", forderte er mich auf und trat über die Türschwelle. 
"Müsst ihr nicht hereingebeten werden?", wunderte sich Sam. "Kiéra hatte so etwas erwähnt." 
"Das ist das Haus eines Vampirs. Klaus ist viel zu narzisstisch um sich einen Menschen zu manipulieren und ihn ins Grundbuch einzutragen." 
Wir gingen durch die Eingangshalle und gleich ins Wohnzimmer durch. Schließlich hatten wir schon des Öfteren das Vergnügen mit Klaus. Wir waren schon öfter hier. 

"Damon? Stefan?", hörte ich Kiéras weinerliche Stimme. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Meine kleine Schwester saß neben Elijah Mikalson auf dem dunklen Sofa. Sie saß zusammengesunken in den Poltern und auf ihren Wangen schimmerten Tränenspuren. 
"Was ist passiert?", knurrte ich und hetzte auf sie zu. "Was hat er getan?", fragte ich und riss sie in meine Arme. 
"Was tut ihr hier?", antwortete sie und lehnte sich in meine Umarmung. 
"Du glaubst doch nicht, dass wir dich mit diesem Irren alleine lassen würden."

"Ich würde dir davon abraten gegen unseren Deal zu verstoßen", hörte ich Klaus, welcher durch einen weiteren Durchgang in den Raum trat.
"Du wolltest Kiéra und du hast sie", erklärte ich missmutig. "Wir hatten nie darüber gesprochen, dass wir uns auch von ihr fernhalten sollen." 
"Oh, ich weiß. Nur leider kann ich es  nicht gebrauchen, wenn ihr ständig hier herumlungert. Ganz zu schweigen von den beiden Menschen", sagte Klaus naserümpfend. 
"Wir bieten dir unsere Hilfe an", sagte Stefan und stellte sich neben mich. 
"Eure Hilfe?", fragte Klaus vergnügt und kam näher. Ich löste meine Arme von Kiéra und schob sie hinter mich. "Warum sollte ich die wollen? Warum sollte ich euch vertrauen?" 
"Das ist keine Frage des Vertrauens Klaus", schnaubte ich. "Ich werde dir niemals untergeben sein.  Doch Kiéra gegenüber bin ich loyal und sie ist momentan nun einmal an dich gebunden. Du kannst dir meiner Absichten also sicher sein." 
"So wie früher, erinnerst du dich? In den Zwanzigern?"
"Also wenn das so werden soll wie früher Stefan. Dann brauchst du definitiv nen Imagewechsel. Ich steh nicht so auf die Häschendiät-Sache." 
"Ich bin nur wegen meiner Geschwister hier", erklärte Stefan standhaft. 
"Dann komm in meine Arme, Bruder", freute sich Klaus und trat noch einen weiteren Schritt näher. Stefan hingegen trat einen zurück. 
"Meiner richtigen Geschwister, Klaus. Ich werde nicht wieder zum Ripper!" 
"Was nicht ist, kann ja noch werden", sagte er schulterzuckend. 
"Was wir hatten, dass war keine Freundschaft. Du hattest Gefallen an einem Mordkumpanen gefunden, Klaus. Mehr nicht, es wird nicht wieder so wie früher."

Klaus wollte zu einer Antwort ansetzten doch Kiéras Schluchzen zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie war schon völlig trübselig als wir angekommen waren. Und ich wusste noch immer nicht wieso. Was war hier vorgefallen. 
"Was ist hier passiert?", fragte ich Elijah, welcher noch immer auf dem Sofa saß und sich die ganze Situation betrachtete. 
"Ich habe deiner Schwester nichts getan, Damon", sagte der Urvampir und sah zu Kiéra, welche ihren Kopf an Deans Schulter gelehnt hatte. Der Jäger hatte seine Arme um ihren Körper geschlungen und fuhr mit seinen Händen beruhigend über ihren Rücken. 
"Ich weiß es wieder", schluchzte sie. 
"Ich habe ihr dabei geholfen sich zu erinnern", erklärte Elijah. 
"Woran?"
"An ihre Verwandlung." 

"So, genug Drama", klatschte Klaus in die Hände. "Wir sollten Feiern. Auf die Wiedervereinigung mit meinem guten Freund, nicht wahr Stefan. So wie früher." 
"Nein", seufzte Stefan. "Nie wieder so wie früher, Klaus. Das habe ich Ernst gemeint. Es wird niemals so sein wie früher." 

"Das kann es wieder werden, mein Junge", hörte ich eine Frau in meinem Rücken. Erschrocken drehte ich mich zu der bekannten Stimme um. Das konnte nicht sein! 
"Immerhin sind die Salvatore-Geschwister wieder vereint, bis in alle Ewigkeit. Es kann für immer so sein, wie es früher einmal war."
"Mutter...", murmelte ich ungläubig. Da stand sie vor uns. Und sie sah noch immer genauso aus wie früher. Natürlich wusste ich durch die Aufzeichnungen meines Vaters, dass Mutter damals nicht gestorben war, zumindest nicht richtig. Doch sie hat nie nach uns gesucht, ich dachte, dass sie ihr unsterbliches Leben ebenfalls verloren hätte. 
"Meine Kinder", sagte sie lächelnd und trat mit offenen Armen auf Kiéra zu. Doch sie flüchtete sich nur weiter in Deans Arme und schüttelte abwehrend den Kopf.
Was zum Teufel war hier eigentlich los?! 

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