Kapitel 45 - Mikalson

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Kiéra

"Wirklich rührend eure kleine Familienzusammenkunft. Wie ihr euch aneinanderklammert, als müsstet ihr fürchten, dass einer von euch gleich verschwindet."
Das waren die Worte die mich vollends aufschrecken ließen. Gehetzt sprang ich auf die Füße und sah mich um. Auch Damon erhob sich und besah sich mit zusammengekniffenen Augen den Friedhof. Mein Blick fiel auf eine dunkle Gestalt, welche neben der Gruft an einer alten Eiche lehnte. Der schwache Feuerschein erleuchtete gerade einmal seine Fußspitzen und die erste Sonnenstrahlen des neuen Morgens hatten Schwierigkeiten durch die dichte Wolkendecke zu dringen.
"Zeig dich", knurrte Damon, der ihn nun ebenfalls bemerkt hatte.

"Warum habt ihr mich denn nicht eingeladen", fragte Klaus lächelnd als wir sein Gesicht erkennen konnten. "Immerhin sind wir doch... Familie. Nicht wahr Damon?"
"Bevor ich dich einen Bruder nenne, pfähle ich mich selbst", schnaubte Damon nur.
"Nein, kein Bruder. Ich sehe mich mehr als deinen Schöpfer an. Immerhin stammt deine Vampirlinie von mir ab." Klaus Lächeln wurde breiter als er bemerkte, wie sehr er meinen Bruder mit seinen Kommentaren reizen konnte.
"Wenn du darauf bestehst", sagte ich schulterzuckend und versuchte die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. "Aber ich wäre vorsichtig mit meinen Wünschen. Du hast gesehen was mit dem letzten Mann geschah der sich uns gegenüber einen Vater schimpfte."
"Nicht doch Darling", tadelte er mich. "Nicht so zynisch. Immerhin rettete ich dir das Leben. Mehr als einmal, wenn ich anmerken darf."
"Was willst du hier, Klaus?", fragte Stefan seufzend.
"Ich wollte nur einmal schauen wie ihr euch so schlagt", erklärte der Urvampir. "Zusammentreffen mit vampirmordenden Geistern stehen in der Regel eher weniger auf meiner To-Do-Liste."
"Dann kannst du ja jetzt wieder gehen", schnappte Damon. "Du bist hier nicht erwünscht, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte."
"Das weiß ich doch", antwortete Klaus vergnügt. "Aber als hätte es mich jemals gestört, mein hitzköpfiger Freund."

"Es war eine lange Nacht, Klaus. Wenn du mit uns deine Spielchen treiben willst, könnten wir das dann vielleicht auf Morgen verschieben?", murmelte ich.
"Schöne Kiéra", säuselte er und kam auf mich zu. "Du solltest dich an meine Gesellschaft gewöhnen."
Alarmiert schob sich Dean zwischen mich und den Vampir und es schien, als würde es Klaus nur noch mehr Vergnügen bereiten. Auch meine Brüder flankierten mich und musterten den Vampir argwöhnisch.
"Du bist nicht mehr als ein cholesterinreiches Frühstück", wandte sich Klaus an Dean. "Geh mir aus dem Weg."
Der Jäger antwortete nicht, doch er bewegte sich auch nicht. Still und standhaft trotze er einem der ältesten und gefährlichsten Wesen der Welt.
"Dean", bat ich eindringlich. Ich wollte nicht, dass ihm meinetwegen etwas geschah. Das würde ich mir nicht verzeihen.
"Auch wenn ich ein Mensch bin kann ich dich beschützen, Kiéra", murmelte er und sah kurz über seine Schulter zurück. "Bitte, lass ich das tun."
"Okay..."
Ich lehnte meine Stirn an seinen breiten Rücken. Es war ein schönes Gefühl beschützt zu werden. Natürlich hatte ich meine Brüder, sie würden für mich durchs Feuer gehen. So wie ich für sie. Aber wir waren Familie, Dean nicht. Wir waren einander praktisch fremd und doch riskierte er sein Leben für mich.

"Wirklich unterhaltsam der Mensch", merke Klaus an. "Aber ich bin nicht nur deswegen hier. Du hast mir was versprochen, Damon. Erinnerst du dich?"
"Du wolltest eine Gefälligkeit im Austausch für dein Blut."
"Und ich bin hier, weil ich vorhabe diese Gefälligkeit nun einzulösen."
"Was willst du, Klaus?"
"Mein Blut rettete ein Leben. Und das ist der Preis. Ein Leben für ein Leben", erklärte er und sein Grinsen wurde teuflisch.
"Erwartest du jetzt von mir, dass ich mir selbst einen Pflock ins Herz ramme?", hakte mein Bruder ungläubig nach und ich versteifte mich unwillkürlich.
"Solch barbarische Gedanken, aber nein. Ich dachte da viel eher an eine etwas lebendigere Gesellschaft."
"Kapierst du, was der Irre von mir will?", richtete sich Damon an unseren Bruder, der sich bisher darauf konzertierte Klaus möglichst finster anzustarren.
"Ich hab da so eine Ahnung. Aber es gefällt mir nicht..."
"Ich will Kiéra", erklärte Klaus bevor Stefan die Möglichkeit dazu hatte.
"Und wovon träumst du nachts?", spottete Damon und trat näher an mich heran. Dean griff mit einer Hand nach hinten und umschloss mein Handgelenk. "Mach keinen Scheiß, Kiéra", mahnte er.

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