Kapitel 49

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Als ich die Treppe hinaufging, hörte ich schon das Klappern diverser Glasflaschen, welche in Müllsäcke befördert wurden. Als ich auf dem Dach ankam, fand ich auch schon Elijah und Brian vor, welche für den Krach verantwortlich waren.

"Hey, ihr beiden." Endlich bemerkten sie mich. Elijah drückte mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Lippen und Brian zog mich in eine kurze Umarmung.

"Soll ich euch helfen?" Brian warf die Arme in die Luft und sah erleichtert darüber aus, dass ich gefragt hatte. "Nein, ist schon okay, wir sind sowieso gleich fertig."

Brian schlug Elijah gegen die Schulter und zeigte damit, dass er mit Elijahs Antwort nicht zufrieden war. "Hast du aufgepasst, dass dich keiner gesehen hat?"

Ich nickte und zeigte auf Elijahs Kappe, die ich mir aufgesetzt hatte, so wie er es immer tat. Ich konnte endlich verstehen, wie es war, andauernd auf der Flucht zu sein. "In den Nachrichten reden sie über dich." Ich zuckte mit den Schultern. Was Brian mir dort erzählte, war nicht wirklich überraschend, denn ich hatte gewusst, dass mein Vater nicht einfach nachgeben würde.

"Du kannst es dir noch anders überlegen, wenn du möchtest", flüsterte mir Elijah zu, aber ich hatte meine Entscheidung getroffen und ich war mir sicher, dass es die richtige gewesen war.
"Es gäbe keinen Ort, an dem ich jetzt lieber wäre."
Elijah lächelte mir zu und ich blickte in den Himmel. Es gab keine schönere Sicht auf den Sonnenuntergang, als von diesem Dach aus. Ich atmete die frische Luft ein und lehnte meinen Kopf an Elijahs Schulter.

"Wenn ihr jetzt fertig seid, mit eurem Kuscheln, könnt ihr mir ja wieder helfen." Brian warf uns einen der Müllsäcke zu und fing an, die restlichen Flaschen aufzusammeln. "Ich habe heute noch einen Termin beim Friseur." Elijah blickte überrascht zu mir. "Echt?"

Erneut nickte ich. Schon seit längerer Zeit wollte ich meine Haare kürzen lassen. Jedoch nicht kürzer, als bis zu meinen Schultern. Ich zeigte ihm mein Vorhaben und er nickte freudig.
"Es wird wunderschön aussehen." Er gab mir noch einen Kuss, ehe er sich von mir lösen wollte. Dieser Versuch wurde jedoch durch laute Sirenen verhindert.

Die Panik kroch langsam in mir hoch. Mein größter Alptraum wurde war. In wenigen Sekunden hatten sich Polizeiautos um das ganze Haus verteilt. Polizisten traten aus ihren Autos und hielten die Waffen auf uns gerichtet. Nein, nicht auf uns, sondern auf Elijah. Schützend stellte ich mich vor ihn. Elijah blickte sich um, aber es war zu spät, es gab keinen Ausweg mehr. Wir saßen in der Falle.

Elijah schob mich zur Seite. Tränen liefen mir über die Wangen und ich krallte mich in seinem Shirt fest. Er nahm mein Gesicht in seine Hände. Polizisten stürmten in das Haus und sicherten das Haus von innen.

"Hör mir zu, Avery. Ich übergebe dir die Leitung unserer Organisation." Seine Stimme war fest und klar, während ich nur weinte. "Nein, Elijah, du kannst nicht gehen. Sie dürfen dich nicht mitnehmen."

Meine Schluchzer wurden immer lauter und auch er rang mit seinen Gefühlen. Er blickte zu Brian. "Auch du Brian, du bekommst diese Verantwortung von mir. Bitte helfe Avery während ich nicht da bin."
Flehend blickte Elijah zu Brian, der ihn in eine Umarmung zog, während ich immer noch an Elijah hing. Es war mir egal, wie komisch es aussehen musste und dass ich mich an ihn klammerte, wie ein kleines Kind. Ich wollte nur, dass er bei mir blieb.

"Elijah Jackson, Hände hoch und Finger weg von dem Mädchen." Elijah wollte gehen.

"Nein." Ich krallte mich fester in sein Shirt. Sie durften ihn nicht mitnehmen. Ich durfte ihn nicht auch noch verlieren. Elijah drückte mir einen Kuss, welcher viel zu kurz war, auf die Lippen und wischte meine Tränen fort.

"Avery, du musst mich loslassen." Er versuchte mich fortzurücken, doch ich hielt ihn fest.

"Hände hoch." Die Polizisten schrien und als ich sah, wer als nächster das Dach betrat, blieb mir die Luft weg. Es war Cole, dicht gefolgt von meinem Vater. Cole hatte ein dreckiges und siegessicheres Grinsen auf den Lippen. Entsetzt fasste ich mir an den Mund. Sie hatten uns verraten. Ich konnte es nicht fassen. Doch woher hatten sie gewusst wo wir waren?

Die Polizisten kamen auf uns zu und zogen an Elijah, um ihn von mir fortzuziehen. Ich trat, schlug um mich, doch nichts schien zu helfen. Ich war machtlos. Ich schrie und als Brian anfing mich fort von Elijah zuziehen, sackte ich gegen Brians Brust und weinte hemmungslos weiter. Ich stieß einen erneuten Schrei aus. Brian strich mir beruhigend über den Rücken, doch es half nicht.

Ein Polizist legte Elijah die Handschellen an. Noch ein letztes Mal blickte ich zu ihm. "Ich liebe dich, Avery. Vergiss das nicht." Seine Stimme war leise und wirkte nicht mehr so stark wie zuvor.

"Elijah Jackson, ich verhafte sie wegen der Entführung von elf Kindern und der Entführung von Avery Louis."

ENDE DES ERSTEN BUCHES

Das ist das Ende meines ersten Buches "Tattooed Monster".
Ich bedanke mich bei allen Lesern, welche diese Geschichte gelesen haben.
Vielen Dank für jeden einzelnen Kommentar und jeden Vote.
Ich werde euch nicht lange auf die Veröffentlichung des zweiten Teils warten lassen. Jedoch habe ich noch kein genaues Datum, an dem ich den zweiten Teil veröffentlichen werde. Sobald ich ein Datum habe, wird es ein extra Kapitel geben.
Ich werde erst einmal an meinem neuen Buch "The Cure" arbeiten.
Auch werde ich in dieser Zeit "Tattooed Monster" noch einmal überarbeiten, um Fehler zu vermeiden.
Danke. Peace out. 💕
~Michelle~

Danke für über 1K💖

Tattooed Monster Where stories live. Discover now