fourth

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Donnerstag.

Soojin's pov
Noch immer konnte und wollte ich nicht realisieren, dass ich bei diesem Yoongi zu Hause war.
Vorallem, dass er mich zu sich gebracht hatte und wohl wirklich nicht nachließ.

Ich saß schweigend auf der Couch in meinem großen Wohnzimmer, mein Blick fest auf den Zettel mit der Nummer von Yoongi gerichtet.
Ich grübelte. Schon den ganzen Vormittag.
Ich schüttelte meinen Kopf, um endlich aus meiner Gedankenwelt zu entkommen und lief zu der Küche.

Meine Eltern waren nicht gerade arm gewesen, und da ich ja schon über 18 war, durfte ich dann auch alles von ihnen erben, was mir zugeschrieben war.
Ich machte eigentlich nicht wirklich etwas mit dem Geld. Das einzige, was ich mir davon gekauft hatte, was nicht gerade billig war, war ein iPhone und dieses Appartement.

Da sah man es mal wieder: Viel Geld zu besitzen, musste einen nicht gleich Glücklich machen.

Ich hatte auch nicht wirklich etwas, wofür ich das Geld ausgeben wollte.
Ich brauchte keine teuren Markenklamotten oder unmengen an Drogen.
Ich hasste den Geruch von Autos, würde somit niemals Autofahren und würde also auch keins kaufen.
Für Essen gab ich sowieso so gut wie nie Geld aus, da ich es als sinnlos empfand, ständig etwas in sich rein stopfen zu müssen.
Wenn ich merkte, dass ich umkippen würde, wenn ich jetzt nichts essen würde, aß ich eine Kleinigkeit.
Meißtens jedenfalls.

Ich öffnete den Kühlschrank, welcher jedoch so gut wie leer war. Ich war es aber schon gewöhnt, nichts Essbares daheim zu haben.
Und etwas dagegen hatte ich auch nicht.

Als ich aus dem Fenster sah, bemerkte ich kleine Schneeflocken, welche friedlich auf den Boden fielen.
Ich beobachtete diese eine Weile, bis ich entschloss einfach raus zu gehen.

Es gefiel mir überhaupt nicht, den ganzen Tag in meiner Wohnung zu hocken.
Ich musste raus.
Aber genauso wenig gefiel es mir, in der Nähe von anderen Menschen zu sein.

Freunde hatte ich schon lange keine mehr.
Nachdem ich meinen Abschluss hatte, brach ich den Kontakt zu all den Menschen ab, die dachten sie seien meine "Freunde".
Generell zu allen Menschen, die mich irgendwie kannten und dachten sie würden mich kennen.
Diese versuchten dann noch ein paar Monate den Kontakt mit mir aufrecht zu halten, ich jedoch blieb kalt und ignorierte jede Nachricht, jeden Anruf und sogar das Klopfen an meiner Haustür.

Jedenfalls war ich jetzt 21 Jahre alt und hatte nun ganze 4 Jahre keinen Kontakt mit einem einzigen Mensch aus meiner alten Schule.

Als ich die Haustür öffnete, bildete sich direkt wieder eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper.
Aber was sollte ich anderes erwarten, wenn ich nur mit einer dünnen Hose und einem T-Shirt raus ging.

Es ertönte ein Nachrichtenton.
Und es kam definitiv von Kakaotalk.
Ich schaute verwirrt durch die Gegend. Ich war allein.
Also musste es mein Handy gewesen sein.
Wer schickte mir denn bitte eine Nachricht?
Ich hatte Kakaotalk bestimmt zuletzt vor 2 Jahren benutzt.

Ich tippte auf die App, welche mir tatsächlich anzeigte, dass ich eine Nachricht bekommen hatte.
Von einer unbekannten Nummer.
Misstrauisch öffnete ich diese.

"Hey, ich bins.. Yoongi. Bitte sei mir nicht zu böse, da ich an dein Handy gegangen bin ohne zu fragen :D Du fragst dich bestimmt, wie ich überhaupt dein Handy entsperrt habe.
Nun ja.. Du hast ja einen Fingerabdruck eingespeichert.. Nimms mir nicht zu übel :P"

Das konnte doch nur ein schlechter Witz gewesen sein.
Was war nur mit diesem Typen los?!
Da hatte er sich wirklich mein Handy genommen und es mit Hilfe von meinem Fingerabdruck entsperrt?!
Da war doch irgendwas falsch bei ihm!

Gott, wie sehr ich Menschen hasste.
Und vorallem, wenn sie nicht checkten, dass man nichts mit ihnen zu tun haben wollte.

Ich hatte eigentlich nicht vor, ihm zu antworten, aber irgendwas brachte mich dann doch dazu.

"Du bist echt nervig.
Weißt du das?"

'Ich kann nicht anders, als überall das Negative zu sehen, ich habe das Gefühl, zu viel zu fühlen, und mein Kompass ist dabei immer beschwert von der Last meiner Umwelt. Man könnte schon sagen, ich habe Intuition, ein gutes Bauchgefühl, leider macht es mich hauptsächlich auf die Scheiße aufmerksam und ich weiß nicht warum. Vielleicht doch.
Vielleicht, weil ich so eine Vorsicht entwickelt habe, dass ich nun überall das Schlechte sehe.
Vielleicht aber auch nicht, keine Ahnung.
Vielleicht bin ich einfach traurig, enttäuscht, habe aufgegeben, bin schon zu tief drin im Sumpf der Traurigkeit, kann nichts tun, außer mit Wut und genervten Aussagen um mich zu werfen.
Den bösen Blick kann ich mir patentieren lassen, sagte meine Mama früher immer zu mir.'

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Hey peeps,
hab den Text von Luna ein bisschen verändert, da es so einfach besser passt, falls ihr das Original kennt und gerade vergleicht haha. Lol.
Byee :*

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Where stories live. Discover now