Kapitel 35

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- Im Büro -

Irgendwann am Morgen wachte ich auf, weil die Sonne in mein Gesicht schien.
Traumhafter Morgen - bei normalen Menschen. Ich musste erstmal einen Dämonenprinzen aus meinem Dekolleté (keine Ahnung, ob das richtig ist, Goggle hat mir das so vorgeschlagen) pflücken und aus dem Bett treten.
Genervt murmelte ich. „Perverser Dämon." Vom Boden hörte ich Fluchen und Gemurmel. Die Morgenstimme des Dämons war tief und rau und passte daher perfekt zu den Kraftausdrücken, die er von sich gab. Sogar Blackbeard wäre auf diese Auswahl an wohl gepflegten und gut ausgewählten Worten der Beschreibung eines ungünstigen Momentes neidisch gewesen.

Ich stand einfach auf, ignorierte den am Boden liegenden Dämon und ging in meinen Kleiderschrank. Mit schwarzem T-Shirt und schwarzer Jeans, sowie passenden schwarzen Turnschuhen und einer schwarzen Sonnenbrille, kam ich nach wenigen Minuten wieder heraus- der Dämon lag immer noch jammernd am Boden. Übrigens waren zu der Zeit mein Fuchsschwanz und die Ohren schon so normal für mich, dass ich sie nur unter einem Pulli oder ähnlichem verstecken sollte, wenn ich in der Öffentlichkeit war- aber seid ich einen persönlichen Teleporter hatte, musste ich dies kaum noch machen. Aber ehrlich - ich versteckte die Dinger nie. Die Leute konnten ruhig denken, ich wäre total in Verkleidungen und so einen Kram.

„In 3 Minuten gehen wir ins Büro.", sagte ich zu dem weinenden Haufen vor meinem Bett und ging aus dem Zimmer. Schnell ging ich in die Küche, schnappte mir einen Apfel und lief dann zur Haustür. Dort wartete schon ein angezogener Dämon auf mich. Zusammen schritten wir über die Schwelle der Tür. Mein persönlicher Teleporter sprang mit mir kurz darauf im Raum, sodass wir plötzlich vor dem Bürogebäude der Assassinen standen. „Falsches Büro.", sagte ich emotionslos. Mit einem „Ups, mein Fehler." standen ich und mein Haustier dann wenige Sekunden in meinem Büro - im richtigen Gebäude.

„Was machen wir jetzt? Einen mega-geheimen-ultra-secret-hypermäßigen-total-gefährlichen Mega-Plan aufstellen, wie wir Sung ausschalten? Oder einen Mordauftrag ausfüllen, dass wer von deinen Leuten Sung umle- ach warte, das würdest du selber machen. Oder gucken wir uns jetzt wirklich die Angestellten deines Vaters an und sortieren sie aus?", rief der Dämon und sprang wie ein aufgeweckter Welpe in dem Zimmer umher. Er führte weiter seine Pläne aus, wie wir was machen könnten. Ich schaute mir derweil verschiedene Unterlagen an. Diese Unterlagen hatten mir die Zwillinge hingelegt- mit verschiedenen Randnotizen verstand ich, was sie von mir wollten. Einige Akten legte ich direkt beiseite, da diese Leute laut Yin und Yang Spitzel sein sollten. Andere sortierte ich in Ordner ein. Der Dämon gab keine Ruhe und war mittlerweile bei Weltrettungsproblemen in 200 Jahren angekommen.

„Ihr werdet mir jetzt erstmal sagen, warum ihr hier seid.", unterbrach ihn eine Stimme, die ich mehr als nur hasste. Das Kindermädchen stand in der Tür und funkelte uns wütend an.
„Solltest du mir nicht sagen, warum du erst jetzt hier bist? Schließlich bist du mein Bodyguard und hast somit die Pflicht, jederzeit an meiner Seite zu sein.", konterte ich und legte die Akten beiseite. Der Dämon stellte sich hinter mich. „Vielleicht sollte ich meinen Vater von der Unfähigkeit meines Bodyguards unterrichten.", sagte ich kalt und starrte das Kindermädchen an. Sein Blick wurde kurz von Angst gezeichnet, ehe sich wieder ein Schleier aus Emotionslosigkeit über seine Augen legte. „Als ob ein erfahrener Geschäftsmann auf ein kleines, nerviges Mädchen hören würde.", zischte er verachtend.

Mit den Worten: „Am Besten berichte ich ihm das jetzt gleich, dann werden wir ja sehen, wem er mehr Glauben schenkt.", lief ich um den Tisch herum. Geschickt wich ich dem Kindermädchen, welches mich abfangen wollte, aus. Bei der Ausweichbewegung achtete ich darauf, mein Knie schön in den Bereich unter der Gürtellinie zu rammen, sodass der ach so starke Mann hinter mir zusammenbrach. Azaeru stieg kichernd über ihn drüber und verpasste ihm dabei "aus versehen" noch einen Tritt ins Gesicht.

Schnell liefen wir zusammen in das Büro meines Vaters, hinter uns mein humpelnder, gekrümmt laufender Bodyguard. Ohne Rücksicht stieß ich die Türen des Büros auf und trat ein. Zum Glück hatte mein Vater gerade keine Gäste, sodass ich mein Anliegen schnell loswerden konnte.
„Ich will, dass mein Kindermädchen und diese fünf gefeuert werden." Ich knallte die sechs Akten auf den Schreibtisch meines Vaters und sah ihn herausfordernd an. Er starrte überfordert zurück. „Was?"
„Die Fünf da sind Maulwürfe, in den Akten steht mehr. Und mein sogenannter Bodyguard ist nie bei mir und geht lieber anderen Geschäften nach, da bringt es doch nichts, so einen Nichtsnutz zu beschäftigen.", erklärte ich mich. Das Kindermädchen kam hinter mir reingestolpert.
„Hime, so einfach ist das nicht. Dann wärst du komplett ohne Schutz-" Das Kindermädchen grinste mich bösartig an.
„Er ist doch sowieso nicht da und wenn er es wäre, würde er grinsend daneben stehen und zuschauen, wie ich getötet werde. Wahrscheinlich würde er meine Gegner sowieso anfeuern, noch härter zu zuschlagen.", erwiderte ich. Dann warf Azaeru etwas sehr gutes ein- einer der wenigen Momente, wo sein Gehirn etwas ordentliches zu Stande brachte. „Ich kann doch Minies Bodyguard sein. Ich bin eh immer bei ihr, kann sie ordentlich verteidigen und mit den dann erlaubten Waffen könnte ich das noch besser. Ich würde auch nicht zulassen, dass sie verletzt wird." Das Grinsen des Kindermädchens verschwand. Mein Vater überlegte lange, ehe er dann zustimmte. Grinsend drehte ich mich zu dem Kindermädchen um, ich ging auf ihn zu und zog ihn am Kragen zu mir runter.
„Das Spiel ist beendet. Du bist gefeuert", zischte ich ihn an und trat ihn dann aus dem Büro raus. In den Gang rief ich noch, dass die Security dafür sorgen sollte, dass er das Firmengelände auf dem schnellsten Weg verlassen solle.

„Endlich.", schnaufte ich und lief um den Schreibtisch meines Vaters herum. Ich ließ mich auf den Drehstuhl fallen - dieser war nebenbei echt gemütlich. Während ich mich auf dem Stuhl um meine eigene Achse drehte, wurde ich von zwei Dämonen beobachtet.
„Wir wissen, wo die Archive sind.", eröffnete ich dann das Gespräch.
„Ich will gar nicht wissen, wo es ist. Bei euch ist es besser aufgehoben.", erklärte mein Vater und ging zu seiner Kaffeemaschine, wahrscheinlich um sich die braune Brühe zu holen. „Was wollte ihr noch?"
„Wie kann man auf einem legalen Weg eine der stärksten Firmen weltweit ausschalten?" Mein Vater drehte sich erschrocken zu mir um. „Wen willst du ausschalten?" „Sung." „Okay, verstehe. Und das wird schwer, legal unschaffbar." Genüsslich schlürfte der Geschäftsmann an seinem Kaffee. „Gut. Azaeru, ich weiß, wohin unser nächster Auftrag geht. Wenn es legal nicht geht, machen wirs halt doch illegal.", beschloss ich trocken. Mein Vater spuckte jedoch vor Schreck seinen Kaffee aus. Der arme Teppich- er hatte Sommersprossen bekommen.
„Mach dir keine Sorgen um deine Tochter, die steckt schon seit Jahren selbst in illegalen Geschäften." Wieder landete etwas Kaffee auf dem Boden. Ich klatschte mir meine flache Hand an die Stirn. „Oh, er wusste es noch nicht?", fragte dann der Dämon unschuldig und machte sich dabei kleiner als er eigentlich war. Ich nickte nur.
„Was weiß ich noch nicht? Wollt ihr mir nicht was erzählen?", fragte mein Vater misstrauisch.
„Es wird Zeit, dass du deine Tochter richtig kennen lernst.", eröffnete Azaeru das Gespräch über meine Freizeit.

A/N: Wow~ dieses Kapitel kommt fast an die von (Not) WANTED ran (von der Länge)... bei dem Buch waren alle Kapitel im Durchschnitt ca 1000-1300 Wörter xD das hier hat gerade so 1200 ...
Und es ist seit Tagen vorgeschrieben, aber ich Schussel habs vergessen ...

Bald kommen neue Bücher! Freut euch schonmal ^-^ also ich freue mich schon total

Muss weiter Storyboards schreiben, byebye~

DemonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt