49

3.5K 87 23
                                    

Jasons Sicht:

Im Moment wird mir alles zu viel. Ich bin mit meinem eigenen Leben ein wenig überfordert. Ich weiß gar nicht mehr was richtig oder falsch ist. Meine Gedanken sind im Moment überall nur nicht zu Hause. Mir fällt die Decke zu Hause auf den Kopf.
Das Training heute hat wieder sehr gut getan um den Kopf frei zu bekommen.
Jetzt gerade bin ich auf den Weg zu einer Person,die mir die letzte Zeit sehr weitergeholfen hat. Ich weiß nicht an was es liegt,aber wenn ich dort bin,dann fühle ich mich befreit und leicht. Am Anfang habe ich mich dagegen gewehrt,da ich niemanden brauchte und nur für mich sein wollte,doch sie hat mich abgelenkt und zum lachen gebracht.

,,Hey",begrüßt sie mich. Ich lächle sie an und betrete ihre Wohnung.

,,Setz dich. Ich hole was zu trinken",sagt sie. Ich setze mich auf die Couch und schließe meine Augen. Mache ich das falsche? Warum sitze ich hier bei ihr? Sollte ich nicht bei meiner Familie sein? Ich bin ein kompletter Idiot. Ich verstehe mich selbst nicht.

,,Danke",sage ich,als sie sich neben mich setzt.

,,Wofür denn?"

,,Dafür das du mir zuhörst und mir nicht immer sagst was ich falsch mache oder was ich besser machen könnte",sage ich ehrlich und sie nickt.

,,Kein Problem. Wenn es dir hilft,dann mache ich es gerne",antwortet sie und ich lehne mich zurück. Laura kenne ich schon länger. Sie ist meine Physiotherapeutin und kennt mich schon ziemlich lange.

,,Was sagt eigentlich deine Verlobte dazu,dass du jeden Tag bis spät in der Nacht hier bist?",fragt sie mich nach einer Weile stille.

,,Sie weiß es immer noch nicht. Ich kann ihr das nicht antun.",sage ich.

,,Jason,was ist denn dein Problem? Wir machen nichts verbotenes. Wir reden und mehr nicht. Wovor hast du Angst?",fragt sie mich und eigentlich hat sie recht.

,,Ich weiß es nicht. Luisa ist speziell. Ich will nicht das sie denkt das ich was mit dir habe. Es soll so unkompliziert bleiben wie es ist",sage ich und schaue sie an.

,,Wenn sie es raus bekommt das du jeden Abend bei einer anderen Frau bist,dann wird sie es sowieso denken oder was meinst du?"

,,Sie wird so enttäuscht von mir sein,wenn ich ihr sage das ich hier war und nicht bei den Jungs. Ich habe sie angelogen. Meine eigene Verlobte. Ich kann sie schon gar nicht mehr ins Gesicht schauen,denn ich konnte sie noch nie anlügen. Egal was ich jetzt tue,es wird falsch sein..."

,,Warum hast du ihr nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt? Sie hätte es doch mit Sicherheit verstanden.",sagt sie und legt ihre Hand auf meine Schulter.

,,Klar hätte sie es verstanden,aber sie braucht mich doch eigentlich. Ich weiß auch nicht warum ich das getan habe...",sage ich.

,,Du kannst immer noch tun und lassen was du willst,Jason. Keiner zwingt dich irgendwas zu tun was du nicht willst. Vielleicht gibt es ja Gründe warum du es geheim halten wolltest.",sagt sie und ich zucke mit meinen Schultern. Ich weiß es doch auch nicht. Ich bin verlobt und eigentlich auch glücklich mit Luisa,aber warum gehe ich jeden Abend zu Laura um mit ihr Zeit zu verbringen? Ich verstehe mich selber nicht.

,,Ich muss jetzt nach Hause und das klären. Ich will sie nicht weiter anlügen und kein Geheimnis daraus machen,denn es gibt nichts was Luisa nicht wissen dürfte.",sage ich und stehe auf. Laura folgt mir und ich merke das ihr das nicht egal ist.
Ich ziehe meine Schuhe an und möchte gerade gehen,doch Laura nimmt meine Hand und hält sich daran fest.

,,Bitte geh nicht!",fleht sie schon fast.

,,Aber...Laura,ich muss nach Hause",sage ich und sie kommt mir sehr nahe. Sie schaut immer wieder zwischen meinen Augen und Lipoen hin und her. Ich bin wie hypnotisiert und kann nichts tun. Ich spüre ihren Atem auf meiner Haut und wenig später spüre ich ihre Lippen auf meinen. Als ich realisiere, was hier gerade passiert,stoppe ich den Kuss sofort.

,,L-Laura...es-es tut mir leid,a-aber das ehm geht nicht!",sage ich und verlasse so schnell wie möglich die Wohnung und dann das Haus. Ich setze mich in mein Auto und hole tief Luft. Warum habe ich das gerade zugelassen? Warum habe ich es getan? Wieso war ich überhaupt hier? Warum war ich nicht wie jeder andere zu Hause bei seiner Familie? Ich fahre mir mit meinen Händen durch die Haare und starte den Motor. Ich habe noch mehr Mist gebaut,als so schon. Wie soll ich das Luisa erklären? Ich liebe sie doch. Wir sind eine Familie. Ich darf sie nicht verlieren. Liam und sie sind alles für mich. Oder? ....

Erste LiebeWhere stories live. Discover now