Kapitel 2

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Indian Ocean

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Indian Ocean

Ich fühlte mich sichtlich unwohl zwischen all den ausgebildeten und komplett ausgerüsteten S.H.I.E.L.D.-Agents hier auf dem Flugjet mitten über dem Indischen Ozean. Ich fühlte mich überhaupt nicht zugehörig, auch wenn ich mittlerweile ebenfalls einen dieser schwarzen Anzüge trug. Aber Steve tat es - er passte perfekt dazu. Er brannte für solche Missionen, angetrieben, durch und durch Gutes zu tun.
»Das Ziel ist eine mobile Abschussplattform, die Lemurian Star. Sie hatten grad noch eine Ladung hochgeschickt, als Piraten sie vor 93 Minuten gekapert haben«, erklärte Brock Rumlow, der Leiter des S.T.R.I.K.E.-Teams, welches uns begleitete. Er zeigte uns alles auf einem Touchbildschirm.
»Gibt es Forderungen?«, fragte Steve.
»Anderthalb Milliarden.«
»Warum so viel?«
»Weil sie S.H.I.E.L.D. gehört.«
Ich stöhnte auf. »Dann war der Überfall also kein Zufall.«
Rumlow sah mich an. »Wer sind Sie eigentlich? Der Boss hat uns nichts von einem weiteren Mitglied erzählt.«
»Sie gehört zu mir«, sagte Steve sofort. »Sie hat recht. Es war kein Zufall.«
»Wir haben sicher einen guten Grund«, sagte Natasha.
»Ich hab's satt, Furys Handlanger zu sein.«
Überrascht von Steves Worten sah ich ihn an.
»Entspann dich. Ist nicht zu kompliziert«, meinte die Rothaarige nur.
Steve wandte sich wieder an Rumlow. »Wie viele Piraten?«
»25. Top Söldner. Ihr Anführer ist der hier«, der Mann zeigte ein Bild, »Georges Batroc. Franzosen. Sonderkommando. Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste. Bevor die Franzosen ihn deaktiviert haben, hatte er 36 Tötungsmissionen, immer mit maximalen Opferzahlen.«
»Geiseln?«
»Hauptsächlich Techniker, ein Offizier. Jasper Sitwell.«
»Was hat Sitwell auf diesem Schiff verloren?«, murmelte Steve. »Gut, Enna und ich säubern das Schiff und suchen Batroc. Natasha, du stoppst die Maschinen und wartest. Rumlow, Sie rücken nach, suchen die Geiseln, bringen sie in die Rettungsboote und evakuieren Sie. Auf geht's.«
Wir gingen herüber zu Fallschirmen.
»Du brauchst doch sicher keinen«, meinte Natasha und riss mir den Rucksack aus der Hand.
»Siehst du hier irgendwo meinen Stab? Nein? Dann gehört das mir.« Ich entriss ihr ihn wieder.
Grinsend wandte die Frau sich an Steve. »Hattest du am Samstag irgendwas Nettes unternommen?«
»Na ja, die Jungs aus meiner A Capella Gesangsgruppe sind alle tot, also, nein, nicht unbedingt.«
»Frag doch mal Kristen, aus der Statistikabteilung. Die würde bestimmt mit dir ausgehen.«
Die Luke des Jets öffnete sich. »Deswegen frag ich sie nicht«, sagte Cap und schloss seinen Helm.
»Zu schüchtern oder zu ängstlich?«
»Zu beschäftigt.« Und mit diesen Worten sprang er aus dem Flugzeug.
»Hat er überhaupt einen Fallschirm?«, fragte ich.
Natasha schmunzelte nur und zog mich im nächsten Moment zur Rampe. »Na, los, kleine Göttin. Flieg.«
Und bevor ich reagieren konnte, hatte Black Widow mich aus dem Flieger geschubst. Mein Schrei wurde durch den Luftsog erstickt. Es war eher der Schreck, nicht die Angst. Ich landete mit einem lauten Platsch im Wasser. Die dunkle Masse erfasste mich sofort, doch schwamm ich an die Oberfläche und sah, nachdem ich mir mit der rechten Hand über die Augen gewischt hatte, wie Steve die Ketten hoch zum Deck kletterte. Ich tat es gleich, so dass ich nach einer Weile mit tropfenden Haaren und Sachen auf dem Deck stand. Zu meinen Füßen lag bereits ein regungsloser Pirat.
»Du wirst alt, Enna«, sagte Steve belustigt, der über ihn gebeugt stand.
»Halt die Klappe«, sagte ich nur und wischte meine nassen Haare aus dem Gesicht. »Ich hätte mir vorher einen Zopf machen sollen.«
Auf einmal warf Steve seinen Schild, der mit einem dumpfen Geräusch zwei Männer zu meiner Linken ausnockte.
»Fürs Schönsein kannst du später auch noch was machen«, sagte der Captain und lief weiter. »Nimm dir eine Waffe. Du hältst mir den Rücken frei und schießt nur, wenn es sich nicht anders vermeiden lässt.«
»Den alten Cap mochte ich mehr«, murmelte ich, tat aber, wie mir geheißen und folgte dann dem Mann.
Er rannte los und schlug sich sogleich in den Kampf. Die nächsten Drei beseitigte er ebenso unauffällig wie die anderen.
So ging das die ganze Zeit. Ich rannte ihm hinterher, er schaltete die Piraten am Deck aus.
Da näherte sich ihm einer von hinten und bevor er den Captain mit einem Messer erstechen konnte, drehte ich dem Angreifer den Hals um. Als dieser zu Boden fiel, wandte Steve sich um.
»Ich kann auch helfen«, meinte ich mit ernster Miene, »ich bin nicht nur Deko.«
Bevor Steve etwas erwidern konnte, lief ich weiter. Oben auf dem Hauptdeck stießen dann Rumlow, Natasha und die anderen zu uns.
»Was ist mit der Krankenschwester, bei dir gegenüber?«, fragte Natasha sofort Steve, als wir weitergingen. »Die scheint doch ganz nett zu sein.«
»Hab sie auch schon getroffen«, sagte ich. »Cap und 'ne Frau, die niemanden an den Supersoldaten ranlässt - beste Kombi, würd ich sagen. Auf jeden Fall wirst du bis an dein Lebensende von 'ner Frau beschützt, Steve, und falls dir was zustößt, kann sie dich verarzten.«
Die beiden sahen mich an.
»Was? Sie tat so, als würde ich ein Verbrechen begehen, nach Steve Rogers zu fragen.«
Natasha grinste.
»Erst den Maschinenraum, dann das Date«, sagte Steve an Natasha gewandt.
»Ich bin multitaskingfähig.« Und im nächsten Moment sprang die Rothaarige über ein Geländer.
Steve befestigte einen Chip, welcher ein Funkgerät war, mit einer Pistole am Fenster des Raumes, in welchem sich Batroc befand. So konnte Steve alles hören, was er und sein Begleiter darin besprachen.
»Maschinenraum gesichert«, erklang nach einigen Minuten Natashas Stimme.
»Auf mein Kommando«, sagte Steve, als jemand unserer Männer meinte, dass das Ziel anvisiert worden war. »Drei, zwei, eins.«
Ich vernahm keine Schüsse, aber ich war mir sicher, dass die Männer die Geiseln befreit hatten.
»Du bist sauer, oder?«, fragte ich Steve.
»Sauer?«, wiederholte er und kam hinter der Deckung hervor.
»Komm schon, Steve.«
Doch der Mann hörte nicht auf mich - ich wusste nicht einmal, ob er mir überhaupt zugehört hatte. Mit Schwung warf er sein Schild, welches durch die Fensterscheibe flog und Batroc und den anderen Mann traf. Im nächsten Moment war der Captain das Geländer hinaufgeklettert und in den Raum gesprungen. Ich folgte ihm mit einem genervten Stöhner. Als ich ebenfalls dort ankam, war Batrocs Begleiter tot und Steve rannte bereits mit seinem Schild in der Hand davon, Batroc folgend. Ich eilte ihnen hinterher.
»Die Geiseln werden jetzt evakuiert«, hörte ich Rumlow sagen. »Romanoff hat den Treffpunkt verpasst, Cap. Ziele noch nicht ausgeschalten.«
Als ich auf das Deck kam, kämpften Batroc und Steve gegeneinander. Der Franzose musste irgendeine Kampfsportart gemacht haben, der sprang durch die Luft, machte Saltos und wich Steve geschickt aus.
Da sagte Batroc irgendetwas auf Französisch, was ich nicht verstand, so dass Steve seinen Schild auf den Rücken schnallte den Helm abnahm und gegen den Mann mit Fäusten kämpfte. Ich wollte ihm zu Hilfe eilen, doch sagte er nur bestimmt: »Nein.«
Da packte Steve Batroc und rannte mit ihm durch eine Tür. Ich folgte ihnen, und als ich den Raum betrat, fand ich einen regungslosen Piraten, einen ernst blickenden Steve und eine konzentrierte Natasha vor.
»Backup von der Festplatte, sollte man immer machen«, erklärte sie.
»Rumlow hat deine Hilfe gebraucht. Was ist hier so wichtig?«, verlangte Steve zu wissen. Er trat neben sie, lugte über ihre Schulter und schien zu verstehen. »Du sicherst geheime S.H.I.E.L.D.-Daten.«
»Alles, was ich kriegen kann.«
»Unsere Mission ist es, Geiseln zu retten.«
»Nein. Das ist deine Mission, und die hast du wunderbar erfüllt.« Natasha wollte an ihm vorbeigehen, doch hielt Steve sie fest.
»Du hast die ganze Mission gefährdet.«
»Das halt ich für ein bisschen übertrieben.«
Plötzlich vernahmen wir ein Geräusch. Es war Batroc, der sich erhoben hatte. In einer Hand hielt er eine Handgranate, die er in der nächsten Sekunde auslöste. Steve packte Natasha und sprang mit ihr aus dem Fenster. Weil ich noch im Türrahmen stand, konnte ich herausrennen und in Deckung gehen. Rauch verdeckte meine Sicht. Ich hustete. Als die Sicht klarer wurde, konnte ich Steve und Natasha erkennen. Sie waren unversehrt, doch sah ich, dass Steve alles andere als glücklich war.

1311 Wörter

Enna und Cap scheinen ein paar Differenzen zu haben xD

Was, denkt ihr, ist mit Steve los?

Seid ihr eigentlich eher #TeamIronMan oder #TeamCap?

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