¤~¤(schreckliche) Gefühle¤~¤

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Hörst du das Brüllen des Löwen.
-Jaime Lannister
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Everdell pov

Er drückt mich gegen die Wand des nächsten Gebäudes.

Ich atme schwer. Die Rauen Mauersteine ritzen mein Gesicht auf und ich spüre, wie heißes Blut in meinen, zum schrei geöffneten Mund rinnt.

Der Typ hält mich weiterhin am Handgelenk fest und drückt seine andere Hand auf mein Kreuz, damit ich mich nicht bewegen kann. Seine raue, tiefe stimme flüstert mir ein paar Worte in den Nacken, die ich nicht verstehen kann. Ich zittere, während der Mann mein Handgelenk loslässt und anfängt, mein Gewand aufzureißen. Ich merke, dass er es nicht zum ersten mal tut, denn er ist zu schnell. Viel zu schnell. Denn nun stehe ich Nackt, meinen Körper gegen die Wand gepresst, vor ihm.

Warum?

Warum ich?

Ich kann mich nicht wehren, denn ich wurde nie mit Waffen oder Kampf-Kunst vertraut gemacht.

Der Mann dreht mich zu sich um. Nun, da ich sein Gesicht erkennen kann, wird mir übel. Er hat dreckig verkrustete braune Haare, die scheinbar jedoch einmal blond gewesen waren und fast Schwarze Augen. Sein Gesicht ist eckig und auch dreckig. Insgesamt scheint er sehr dreckig zu sein.

Ich schlucke, weil mir die Galle hoch-kommt. Den Gedanken an das, was er vorhat zu tun, macht es nicht besser.

"Komm kleine, sag was. Ich will wissen, ob deine Stimme genauso schön ist, wie dein Körper."

Er streicht mir über die Wange.

Ich spucke ihm mitten ins Gesicht.
All das ist unter meiner Würde.

Der Mann wischt sich den Speichel vom Kinn, holt aus und schlägt mir auf die rechte Wange. Schmerz durchzuckt mein Gesicht. Doch ich schweige.

Ich werde nicht weinen.
Ich werde nicht weinen.

"Du willst es also hart haben,ja?",meint der Typ jetzt mit bedrohlich gesenkter Stimme. Ich schlucke.

Mit einer Hand hält er mich fest, um mit der anderen seine Hose zu entlegen.

Jetzt fange ich an, mich zu Wehren. Ich trete nach ihm aus, versuche seine Hand von mir zu lösen und beiße ihm beinahe in den Arm. Doch er wehrt alles ab und und steht nun halb Nackt vor mir. Ich schaue ihm ins Gesicht. Nur ins Gesicht, keine sorge.

Auf einmal drückt er mich wieder gegen die Hauswand. Diesmal wird mein Rücken zerkratzt. Seine Dunklen Augen bohren sich in meine Helleren.

Und dann kommt er Näher.

Noch Näher.

Ich kann seinen Dreckigen Atem riechen.

Eine seiner Hände fährt nach unten,
und dann, ein stechender schmerz.

Ich schreie auf und kann die Tränen nicht mehr unterdrücken. Mein Lautes schluchzen wird aber schlagartig unterbrochen, als der Kerl mir wieder seine große Hand auf den Mund hält.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht. Vielleicht Stunden. Ich spüre nurnoch Schmerzen. Meine Wahrnehmung ist getrübt und so merke ich auch erst nicht, dass der Mann plötzlich aufhört. Aber jetzt fällt es mir auf.

Da steht mein Vater, zusammen mit drei weiteren Männern über meinem Schmerzenstreiber. Mein Vater, in seiner goldenen Rüstung und seinem Schwert in der Hand.

"Hörst du das Brüllen des Löwen?"

Der Kerl schreit auf, als Jaime ihn mit seiner Klinge durchbohrt.

Blut spritzt aus seiner Wunde, als Dad das Schwert wieder aus ihm herauszieht. Zwei Männer hieven seine Leiche auf deren Pferd. Ein anderer legt mir einen Mantel um die Schultern und ich sprinte sofort zu meinem Vater, bei dem ich nun komplett zusammenbreche. Ich heule den schmerz komplett heraus... erst dann kommt hinter meinem Vater die Zofe zum vorschein, die mich vorhin begleitet hatte. Sie hat hilfe geholt, wird mir klar. Also lächle ich ihr durch die Tränen zu. Sie führt mein Pferd am Zügel und hilft mir in den Sattel.

Als ich sitze, Reiten wir los. Zwei Männer vorne, mein Vater und ein Anderer hinten. Und ich, am Zügel geführt von meiner Zofe, in der Mitte.

Ich bin wirklich glücklich, dass sie hilfe geholt hat. Dafür werde ich sie später belohnen.
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Zurück im Schloss werde ich sofort von der Zofe in einen Waschsaal geführt. Ich wasche mich von allem rein, was gerade passiert ist.

Danach Schlafe ich ein.
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Am nächsten Morgen laufe ich planlos durchs Schloss. Ich habe mich wieder gefangen und einigermaßen erholt. Nie wieder werde ich freiwillig das Schloss verlassen. Nie mehr.

Cercei war vorhin bei mir. Sie sagte, ich solle dieses Erlebnis nutzen, damit es mich stärker macht. Aber kann ich das auch?

Mein Weg führt mich durch die Gänge, die ich schon seit langer zeit nicht mehr durchkämmt hatte. Soldaten und Zofen lassen mich ohne weiteres ziehen.

Und so lande ich schließlich im Gang vor den Verließen.

Ich versuche mich nicht auf die rufe und schreie der Gefangenen zu konzentrieren, sondern einfach nur weiterzulaufen aber ohne erfolg.

War ja klar.

Meine Mutter kommt mir entgegen. Sie sieht wütend aus aber auch irgendwie überrascht. Sie geht, nein, rennt fast durch die Gänge auf mich zu und stoppt abrupt vor mir ab.

"Was machst du hier unten, Everdell?"

"Ach ich wollte nur ein bisschen laufen. Und draußen wäre das ja ein Fataler Fehler, wie man ja bemerkt hat."

Cercei überlegt kurz.

"Luna Bolton."
"Hä?"
"Luna Bolton. Sie ist hier in den Verließen."

Jetzt fällt es mir wieder ein! Diese Bolton hat Robb geheiratet.

“Welches Verließ?“, zische ich.

“Den gang entlang und wenn jemand gegen eine Tür tritt, dann ist sie es.“

Gute Voraussetzungen.

Cercei läuft an mir vorbei, ohne nochmal etwas zu sagen.

Also ziehe ich weiter an den Verließen vorbei, bis ich plötzlich ein lautes Geräusch höre. Ein tritt.

Und wieder.

Nun langsam, schleiche ich zu der Tür, von der das Geräusch kommt. Als ich endlich vor der Tür stand, rüttelte es an ihr und ich schrecke zurück.

Ich schaue durch das kleine mit Gitterstäben versehene Fenster an der Tür.

Und sehe Luna Bolton.

Im Auge des Sturms - Game Of Thrones FFWhere stories live. Discover now