¤~¤Der Eiserne Thron¤~¤

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Everdell pov

Der Thronsaal war schon immer mein Lieblingsort in der Burg. Ich schreite erhobenen Hauptes um den Diamanten dieses Saales herum. Den eisernen Thron. Ich verbinde ihn immer noch mit Joffrey. Er hatte es nicht verdient, auf jenem Thron zu sitzen.

Meine Finger gleiten über das kalte Eisen der angeblich Tausend Schwerte. Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass es so viele sind. Es ist wahrscheinlich nur ein Hirngespenst für alle, die ihn noch nie gesehen haben.
Joffrey war kein guter König. Alleine schön das Köpfen von Eddart Stark war ein großer Fehler. Genauso wie das öffentliche Bloßstellen von Onkel Tyrion. Ich hasste Joffrey. Wenn man aus der Sicht der Bürger geht, war es sogar gut, dass er starb. Das finde ich auch.
Nur Mutter ist immer noch nicht damit fertig geworden. Er war ihr Liebling. Ich erinnere mich noch an seinen Tot. Wie seine Wangen blau anliefen und seine Augen sich rot färbten. Vergiftet. Onkel Tyrion ist der Tatverdächtige gewesen. Ich fand seine Verteidigung sehr inspirierend. Naja genug davon...
Ich durfte ja bei der Hochzeit mit Margery nicht dabei sein. Aber vom Fenster aus habe ich gelacht, als er gestorben ist.

Mutter nicht, wie schon gesagt, ist sie immer noch nicht wieder völlig entspannt. Sie war bei ihm als er starb. Ich nicht. Ich fand, sein Tot hat nicht lange genug gedauert für einen verzogenen Bastard.

Das Verlangen, mich einfach auf den Thron zu setzten ist groß, aber ich kann noch nicht.

Als Joffrey und ich noch kleiner waren haben wir immer so getan, als ob wir König und Königin wären. Ich habe ihn immer Joff genannt und er mich Eve. Ja. Das war, bevor er zu einem eingebildeten Stück Dreck wurde.

Die Hochzeit mit Margery. Ein großer Schritt in die falsche Richtung.

"Everdell?"
Ich erstarre. Seit seiner Rede habe ich seine Stimme nicht mehr gehört.

"Ich dachte ihr seid weg, Lord Tyrion."
Ich drehe mich um und stehe direkt vor dem kleinen Mann. Seine Größe stört mich nicht. Ich habe auch nicht vor, ihn desshalb zu verspotten. Das würde Joffrey tun. Ich nicht.

"Ja das stimmt. Wie lange ist sein tot nun her? Zu wenig zeit ist vergangen."
"Ihr habt recht. Zu wenig zeit. Was wollt ihr hier eigentlich?"

Ich versuche von Joffreys Tot abzulenken.

"Ich bin hier um dich mitzunehmen, Eve"

Er nennt mich wie Joffrey.

"Warum?
"Mittlerweile bin ich auf der Flucht."
"Auf der Flucht? Wieso?...Ja Mutter hatte gemeint, ihr hättet Tywin und Shea auf dem gewissen. Stimmt das. Und warum wollt ihr mich mitnehmen?"

Er schaut sich nervös im Thronsaal um. Tyrion sollte nicht hier sein. Langsam bekomme ich angst davor, dass wir entdeckt werden könnten.

"Weil du nicht so bist wie Joffrey! Ich will nicht, dass sie auch dich auf den falschen weg bringt."

Er meint Mutter

"Ach und ihr taucht jetzt auf?! Jetzt nach seinem tot. Jetzt, da ich eine gefahr werden könnte, wenn ich Königin werde?! Ich habe lange genug darauf gewartet, gerettet zu werden! Darauf, nicht die Last eines ganzen Reiches tragen zu müssen! Es ist auch deine schuld, dass ich die geworden bin die ich bin."

"Everdell hör mir zu-"
"Nein! Danke, My Lord, aber ich Lehne gerne ab."

Sein gesicht färbt such rot. Er wird wütend.

"Wenn du mich schlagen willst, so wie du es bei Joffrey getan hast, würde ich es dir nicht empfehlen. Oder willst du hier entdeckt werden?" Ich habe alle Respektvollen anreden abgelegt und schaue nun, mit einem schelmischen grinsen, auf ihn herab. Jetzt hab ich ihn.

"Natürlich nicht, Everdell."

Und jetzt ist er dran.

"Ich dachte, du bist anders als Joffrey. Aber ich habe mich wohl geirrt. Aber eines möchte ich dir sagen. Es war eine falsche Entscheidung von dir, mit nicht zu folgen, denn du wirst schon bald diejenige auf diesem Thron sein",er deutet auf den Eisenthron hinter mir. "Und dann wird das ganze Reich dich hassen."

Ich lache.

"Du bist genauso wie Joffrey.", mit diesen worten verschwindet er.

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In meinen Gemächern lasse ich mich sehr undamenhaft auf meine Decken aus Fell fallen. Eine Zofe betritt sofort mein Zimmer und stellt sich in die Ecke neben meiner Tür. Den Kopf gesenkt wartet sie auf eine Anweisung. Nach Tyrions besuch eben brauche ich etwas Ablenkung...Ich darf eigentlich nicht aus dem Schloss heraus, aber es wird niemand merken. Also drehe ich mich zu der Zofe, die sofort aufschreckt. Ein lächeln zuckt über mein Gesicht und ich winke sie zu mir.

"My Lady." Sie knickst und schaut mir nun direkt in die Augen. Ich schweige und erwidere ihren blick. Ihre lieder fangen an zu flackern. Sie fürchtet sich. Ich erhebe mich und lächle nun auf sie herab. Sie ist einen Kopf kleiner als ich, aber etwas dicker um die taille. Ihre grünen augen schauen mich weiterhin an. Sie schluckt.

Ich beschließe, von ihr abzulassen und gewähre ihr somit einen kleinen Sieg. Ich meine, als Zofe in diesen Schloss erlebt man nur wenige Siege.

"Ich möchte, dass sie mir Reit-Kleidung und meinen Schwarzen Kapuzenumhang bringen. Lasst mir ein Pferd satteln. Genauso wie eines für euch. Ich möchte unauffällig sein."

Sie fragt nicht weiter nach und eilt aus meinem Gemach. Einen Ausritt durch die schmalen gassen von Königsmund ist ein Risiko. Aber ich gehe gerne Risiken ein.

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Etwas später Reite ich auf einer Braunen Stute neben der Zofe durch das Schlosstor. Ich trage mein unauffälligstes Reit-Gewand und wir sehen aus wie zwei Mägde, die einige besorgungen für ihre König machen sollen.

Wir sagen beide kein Wort. Wahrscheinlich aus Angst, erwischt zu werden. Meine Zofe zum Beispiel, könnte sterben, weil sie mich ausgelassen hat.

Wir Reiten gerade durch eine sehr schmale gasse, als ich plötzlich am Handgelenk vom Pferd gezogen werde.

Ich schreie auf, doch sofort wird mir eine große Hand auf den Mund gedrückt. Ich reiße die Augen auf und sehe, wie meine Zofe weggallopiert.

Wäre ich doch einfach im Schloss geblieben!

Ich habe bemerkt, dass mich ein Mann Fest-hält. Nun flüstert er mir etwas ins Ohr, was mich erschauern lässt...

"Du bist sehr hübsch Kleine. Ich denke, ich will etwas Spaß mit dir haben..."

Im Auge des Sturms - Game Of Thrones FFWhere stories live. Discover now