42

94 6 5
                                    

Die Sonne ließ das Meer glitzern, der warme Rotton der Dämmerung tanzte auf dem Wasser. Ryo wurde von bei Sonnenaufgang wach. Sie sah sich um und entdeckte schöne Gebilde am Strand. Einige waren glatt, anderen durchzogen von Strichen und einige sogar... zusammengerollt? Sie hob eines der glatten Gebilde auf und betrachtete es. Solche hatte sie nich nie gesehen. Sie stand auf und begann sie zu sammeln. Eine nach der anderen fand sie, nahm so viel wie sie tragen konnte. Als sie sich wieder umsah, waren ihre Eltern nur ein kleiner Fleck am Strand. Eilig machte sie sich auf den Rückweg. Auf Ärger hatte sie keine Lust. Sie legte die Gebilde neben ihren Eltern ab und setzte sich in den Sand. Dabei merkte sie, dass Schattenklaue sie die ganze Zeit angesehen hatte. Jetzt schloss sie aber wieder ihre Augen und Ryo betrachtete die Sonne am Horizont. Mittlerweile war sie ganz zu sehen, ihre Eltern sollten bald aufwachen.
Ryo betrachtete die Gebilde genauer. Sie waren wirklich schön, sie hatte noch nie solche gesehen. Ob man die essen konnte? Ryo wusste es nicht und ihr wurde beigebracht, keine unbekannten Gegenstände zu probieren. Also platzierte sie die Gebilde neben sich und legte sich zurück in den Sand, um die letzten ruhigen Momente zu genießen. Die Sonne war mittlerweile richtig aufgegangen, schien mit neuer Kraft und die Wikingerin merkte, wie Taffnuss sich schon unruhig bewegte. Bald würden sie die Reise fortsetzen.

Nach einigen Minuten wurden auch alle anderen wach. Heidrun bemerkte sofort die Gegenstände neben Ryo.
"Ryo, was hast du da neben dir im Sand zu liegen?", fragte sie.
"Ich weiß es nicht. Kann man das essen?"
"Zeig mal!"
"Nein, kann man nicht. Da ist nichts Essbares dran.", mischte Fischbein sich ein.
"Sicher?"
"Ja."
"Kann ich die behalten?", wollte Typ wissen.
"Ja, aber nicht viele. In einer dieser Taschen sollte noch Platz sein." Astrid begann die Taschen zu durchsuchen.

Nachdem sie das geklärt hatten, fingen sie sich wieder Fische und aßen.
"Die Truppe von Dragos Onkel brauchte für den Flug vom Morgengrauen bis ungefähr Mitternacht. Es ist also eine wirklich lange Pause und es gibt nur eine Möglichkeit für eine kurze Pause. Die Insel passieren wir aber schon am Anfang, also können wir das vergessen. Mitten auf dem Weg sind sie anscheinend nach links abgebogen.
Hier steht: Auf einmal wandten die Nachtschatten ihre Köpfe nach links. Ich verstand nicht, was vorging, doch sie wollten unbedingt in diese Richtung. Also ließ ich sie fliegen. Wohin flogen wir? Ich wusste es nicht. Die Drachen schienen einem Instinkt zu folgen. Dann endlich, sah ich eine Insel. Sie war schwer auszumachen, doch ich war mit Nachtschatten unterwegs. Wir landeten und die Insel erwies sich als reines Paradies. Sie hat die exakt selben Bedingungen, wie die Insel des Mondes. Ich werde diese Insel "Insel der Nacht" nennen, wie viele es bereits mit der Insel des Mondes tun. Leider hat Drago sie zerstört...Ich hoffe, die Drachen sind hier sicher.
Wir werden uns wohl auf den Instinkt unserer Nachtschattenfreunde verlassen müssen."
Hicks streichelte Ohnezahn über den Kopf und Ryo tat dasselbe bei Schattenklaue.
"Also dann, bereit machen zum Aufbruch!", rief Heidrun.
Wenige Minuten später waren sie alle in der Luft.

Minuten vergingen. Stunden flogen dahin. Die Sonne begann zu sinken.
Plötzlich richteten Schattenklaue und Ohnezahn ihre Köpfe nach links. Unruhig sahen sie sich um, doch ihre Blicke fanden immer wieder eine Richtung: Links oder auch Osten.
"Ich glaube, das ist der Moment, in dem wir uns auf die Instinkte der Nachtschatten verlassen und abbiegen.", schlug Fischbein vor.
"Richtig! Ohnezahn, Schattenklaue, zeigt uns den Weg!"
Noch mehr Zeit verging. Es wurde dunkel und das Führen lag ganz an den beiden Nachtschattengeschwistern.
Auch die anderen Drachen wurden langsam unruhig. Sie waren es nicht gewohnt, in unbekannten Umgebungen den Instinkten anderer Drachen zu folgen. Bisher hatten sie es selbst ein Mal gemacht und das ist nicht gerade zu ihrem Besten geschehen.

Der Mond leuchtete am Himmel, doch er war nicht voll. Man erkannte nichts in der pechschwarzen Nacht. Doch endlich, als die Nacht ihren Höhepunkt schon passiert hatte, steuerten die Nachtschatten todsicher nach unten. Niemand von den Reitern erkannte etwas in dem dunklen Meer. Sie alle konnten nur Eines tun: Sich auf die Nachtschatten verlassen.
Die Drachen kamen dem Boden näher, man hörte das leise Rauschen der Wellen. Ihre Pranken setzten auf den Boden der Insel und alle lauschten, sowohl Drachen als auch Jäger. Alles blieb still, doch dann hörten sie ein Geräusch. Nein, nicht ein Geräusch. Viele leise Geräusche, die immer näher zu kommen schienen.

Dragons- Neue Welten [Ferien auf fernen Inseln 3]Where stories live. Discover now