Das Blondchen, der aufgeblasene Clown und die Memme

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"Es ist kalt und ich kann nicht mehr", stöhnte Ambar nachdem wir schon einige Kilometer den Berg hoch gewandert sind.

"Stell dich nicht so an, wir sind fast da und du kannst gerne meine Jacke haben", zickte Matteo sie an

Er knickte nun schon das 10 mal in 20 Minuten um und musste sich an mir fest halten um normal gehen zu können

Mir machte das wandern nichts.
Ich war schon oft wandern. Zwar nicht in Deutschland und die Berge waren nicht ganz so hoch, aber Wandern ist wandern egal wie hoch der Berg.

•••
Inzwischen waren wir so hoch, dass es anfing zu schneien, Ambar hatte nun nicht nur ihre und Matteos Jacke an sondern auch meine und Matteo hatte sich inzwischen einen Stock gesucht an dem er sich fest halten konnte.

Man sah in ihren Gesichtern, dass es ihnen nicht gerade Spaß machte und am liebsten aufgeben würden. Ich hingegen hatte großen Spaß daran und fühlte mich seid langem mal wieder frei.

"Wie lange noch?", fragte Ambar genervt und ließ sich auf einem Stein nieder

"Ich habe keine Ahnung wonach wir suchen, deswegen kann ich es dir nicht sagen", ich ließ mich neben ihr nieder und biss in das Brot was ich zuvor aus ihrer Brotdose genommen hatte.

"Macht mal Platz!", Matteo setzte sich nun auch zu uns und sah Ambar fragend an

"Vergiss unser Versteckspiel nicht...", wiederholte sie den Satz von Luna immer und immer wieder

"Ich habs! Als Luna und ich klein waren, waren wir immer in irgendwelchen Bergen, keine Ahnung wo das war. Aufjedenfall sind wir den einen Urlaub abgehauen und haben uns in einer Höhle an einem Wasserfall versteckt. Wir wollten, dass unsere Eltern und mal Aufmerksamkeit schenken, doch funktioniert hat es leider nicht", erzählte Ambar

Wasserfall.... Ich sah mich um und lauschte. Es dauerte nicht lange bis ich einen kleinen Wasserfall 100 Meter von uns entfernt sah

"Da", rief ich und stürmte dort hin

Ich wartete nicht auf die anderen, da die eh lange brauchten.
Nach langem Suchen erblickte ich eine kleine Öffnung im Berg in der ich Sekunden später verschwand.

Es war düster und eis kalt dort drin. Ich probierte die Taschenlampe meines Handys an zukriegen, doch es gelang mir nicht

"Gaston? Gaston wo bist Du?", hörte ich Ambar rufen, sie war wohl inzwsichen auch angekommen.

"Hier, leuchte bitte mit der Lampe hier rein", ich sah die Füße der Blondine und dann ihre Hand die mir ihr leuchtendes Handy reichte

"Danke", flüsterte ich und drehte mich in Dunkle

Ich leuchtete mir mit der Lampe den weg.

•••
Auf meinem Körper bildete sich nach und nach immer mehr Gänsehaut und ich fing auch schon krass an zu Zittern. Ich war inzwischen schon gute 5 Minuten in dem Berg und suchte nach irgendeinem Hinweis oder Luna, doch ich fand nichts.

Gerade als ich umdrehen wollte um wieder ins hellen zu kommen, trat ich gegen einen Stein

"Sch...", doch bevor ich den Stein irgendwie beleidigen konnte in der Hoffnung es würde ihn irgendwie treffen erblickte ich,  dass auf dem Stein irgendwas eingeritzt wurde.
Ohne nach zu denken fotografierte ich es und ging dann wieder ins helle

"Da bist Du ja... ich hab mir schon sorgen gemacht", meinte Ambar, doch sie sprach nicht mit mir sondern mit ihrem Handy... das nehme ich persönlich

"Jaja das Arme Handy, hast du irgendwas gefunden?", fragte Matteo mich und gab mir meine Jacke

Dankend lächelte ich und zeigte dann auf das Handy

"Das isn Bild drauf, ich hoffe das bringt euch was"

Doch bevor Matteo auf dem Handy nachschauen konnte, schrie Ambar auf und sah geschockt auf ihr Handy

"Was ist?"

"Ich hab kein Akku mehr... was soll ich jetzt machen? Wie schreibe ich Nina?"

Mein Blick traf Matteos. Wir sahen uns skeptisch an und fingen an zu lachen als würden wir unsere Gedanken lesen können und ich wusste das wir beide das gleiche denken

"Gib her blondchen. Wir können es im Hotel aufladen", lachte Matteo und griff nach Ambar Handy

"Nenn mich nicht blondchen du Aufgeblasener Clown!", protestierte Ambar und entriss ihr Handy aus Matteos Händen

Dieser verfinsterte seinen Blick und ballte seine Hände zu Fäusten

"Beruhigt ihr euch jetzt beide mal bitte! Das ist kindisch, können wir nicht einfach jetzt zum Hotel gehen?", nun griff ich auch nach Ambars Handy

"Nimm deine dreckigen Griffel weg! Mein Handy ist tabuzone für euch!", zischte die Blondine und riss auch mir das Handy aus der Handy

"Du denkst auch du kannst hier alles alleine machen weil du der über King bist und mehr in der Birne hast als wir. Wir verschwenden unsere Zeit wenigstens nicht mit lernen und Langeweile, wir haben Spaß und leben unser leben. Solltest du auch mal probieren. Du bist aber viel zu feige weil du eine Memme bist und dich nichtmal traust irgendwas gegen deinen Vater zu sagen", geschockt sah ich Matteo an... ich hatte keine Ahnung woher das gerade kam und warum er das gesagt hat, aber es hatte mich verletzt und ich wollte kein Stück mehr mit ihm gehen

"Wenn ich so eine Memme bin, wieso bin ich dann in diese Höhle gegangen und nicht einer von euch. Ach wisst ihr was, es bringt nichts mit euch zu diskutieren. Wie sehen uns im Hotel. Viel Spaß beim zurück kommen", mein Kiefer spannte sich an und ich ging wütend an den beiden vorbei

Wie konnte er so etwas sagen?

•••
Am Hotel angekommen, ließ ich mich auf einem der drei Einzelbetten nieder und vergrub mein Kopf in den Kissen

Es tat weh, dass Matteo so von mir dachte und mich für eine Memme hielt nur weil ich Respekt vor meinem Vater haber. Er ist doch das Schoßhündchen was alles das macht was sein Vater möchte und sogar bei Arbeiten und Tests bescheißt um Zuhause einen glücklichen Vater sitzen zu haben...

"Ey Gaston es tut mir leid ok?", ich spürte eine kalte Hand auf meinem Arm

"Ist mir egal... ich weiß ja jetzt was du von mir hälst", ich drehte mich um und sah ihn an

"Ich liebe dich so wie du bist, du bist doch mein Bester Freund!"

Ich antwortete nicht sondern starrte bloß in seine wunderschönen Augen, weswegen ich lächeln musste.

"Also alles ok?"

Ich nickte und wurde sofort in eine Umarmung gezogen

"Ambar und ich wollten zum Innenpool  gehen solange das Handy lädt. Kommst du mit?"

"Jap, ich muss nur kurz meine Badehose suchen"

"Geh doch ohne", scherzt Matteo und stand von meinem Bett auf

"Ihr fallt doch vor Schreck um wenn ihr die größe seht, also lieber nicht", grinste ich und fing an in meiner Tasche zu wühlen

"Ist er so klein?", in Matteos siegessicheres Lächeln flog eine meiner Socken

"Egal wie klein es bei mir da unten ist,  bei dir ist es noch kleiner", ich zwinkerte ihm zu widmete mich meiner Tasche

"Jaja, wir sehen uns unten. Und bitte Füße waschen, wäre gerade fast gestorben", hörte ich ihn noch sagen, bevor er die Tür zu zog und ich nun alleine im Zimmer war

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Das Blondchen, der Aufgeblasene Clown oder die Memme, wer seid ihr?

The Journey to your heartWhere stories live. Discover now