14. Kapitel - Das Spiel ist aus!

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„So ein verdammter Klonk, hier geht es auch nicht weiter", fluchte Gally. Bereits zum wiederholten Mal versperrten ihnen Berge aus Steinen, Geröll und Metall den Weg, seit sie ihre ursprüngliche Route verlassen mussten. Eingestürzte Gebäude hatten die Straßen teilweise meterhoch verschüttet und niemand hatte sich die Mühe gemacht, diese wieder frei zu räumen. „Ich glaube hier geht's weiter!", rief Aris und winkte seine Freunde zu sich. Vorbei an ausgebrannten Autos und Häusern folgten sie Aris in eine kleine unbeleuchtete Seitenstraße. Die Häuser hier hatten das Inferno weitestgehend unbeschadet überstanden, trotzdem schien hier niemand mehr zu wohnen. Kein Licht oder Feuerschein drangen durch eines der Fenster auf die Straße. „Ist euch auch aufgefallen, dass sich hier nirgends Soldaten oder Wachleute rumtreiben?", fragte Sonya. „Ja, keine Neppdeppen von WICKED, kann uns nur recht sein", antwortete Minho beiläufig. „Bist du so bescheuert oder tust du nur so?", giftete Sonya. „Hier stimmt doch ganz offensichtlich was nicht." „Was sollte das deiner Meinung nach sein? Warum sollten sie eingestürzte und unbewohnte Straßenzüge bewachen?", blaffte Minho zurück. „Keine Ahnung! Vielleicht haben sie uns bereits entdeckt und wir laufen geradewegs in eine Falle, oder..., scheiße, ich weiß es doch auch nicht!" Thomas blieb stehen und packte Sonya an den Schultern. „Mach dich nicht verrückt, Sonya. Wir finden heraus was hier los ist." Sie löste sich mit einer gekonnten Bewegung aus seinem Griff: „Du bist manchmal so naiv, Thomas!", rief sie genervt.

Ihre Stimmung sank auf den Nullpunkt, schweigend trotteten sie nebeneinander durch die dunklen Gassen, bis Aris sie schließlich wieder zurück auf die ursprüngliche Straße führte. „Wir sind da!", verkündete er und zeigte auf die hell erleuchtete Einfahrt des Ladehofes. Zu ihrem Entsetzen war die Zufahrt längst nicht so verlassen und ungesichert, wie sie es sich erhofft hatten. Schwere Schranken sicherten die Einfahrt und direkt daneben standen mehrere Wachleute. „Runter mit euch!", zischte Thomas. „Dort sind beschissene Wachen!" Blitzschnell duckten sie sich hinter einen Mauervorsprung. Thomas lugte vorsichtig um die Ecke. Drei Männer standen scheinbar gelangweilt vor der Einfahrt und unterhielten sich im Plauderton. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass sie Waffen und Uniformen trugen, schwarz-rote Uniformen. „WICKED!", schoss es ihm durch den Kopf. Allerdings hatten sie nicht diese futuristischen Gesichtsmasken, die ihn immer an riesige Insektenaugen erinnerten. Schaudernd fielen Thomas Ricks Worte wieder ein. „Es verschwinden seit Wochen Jugendliche", hatte er gesagt. Hatte dieser widerliche Typ tatsächlich recht und WICKED führte die Experimente weiter fort? Er spürte wie Wut in ihm emporkroch. Ohne dass er es selbst bemerkte, presste er seine Fingernägel so fest in die Handflächen, dass diese zu bluten begannen. Thomas drehte sich wieder zu seinen Freunden um: „Was haltet ihr von der Sache?", flüsterte er. Vince kratze sich nachdenklich am Hinterkopf. „Hm..., für mich sehen diese Typen tatsächlich wie Leute von WICKED aus, zumindest tragen sie deren Uniformen", sagte er schließlich. „Thomas, was ist mit deinen Händen?", rief Sonya erschrocken. „Was soll mit denen sein?", gab er zurück und sah dabei auf seine Hände. Erst jetzt bemerkte er, dass aus beiden Handflächen kleine rote Rinnsale liefen, im selben Moment machte sich auch der Schmerz bemerkbar. „Nicht weiter schlimm", sagte er und wischte sich die Hände beiläufig an seiner Hose ab. „Irgendwelche Vorschläge was wir jetzt machen?", fragte er. „Unbemerkt kommen wir an denen nicht vorbei", meinte Aris. „Dann müssen wir sie außer Gefecht setzten!", warf Gally ein und deutete auf seinen Granatwerfer. Minho verdrehte die Augen. „Bist du verrückt, dann wimmelt es hier doch innerhalb weniger Sekunden nur so von Wachen, dann können wir auch gleich an der Pforte läuten." „Hast du einen besseren Vorschlag?", blaffte Gally zurück. „Beruhigt euch Jungs", beschwichtigte sie Vince. „Es muss eine andere Lösung geben." „Das könnte schon klappen", murmelte Aris. „Wir müssten sie nur alle gleichzeitig überwältigen, dann können sie keine Verstärkung mehr rufen." Vince schüttelte mit dem Kopf. „Das funktioniert nicht, siehst du die ganzen Kameras? Unsere Show würde sofort live in die Sicherheitszentrale übertragen werden." „Wenn es noch eine gibt", warf Aris ein. „Davon müssen wir im Moment ausgehen", antwortete Vince. „Können wir die Kameras nicht irgendwie außer Gefecht setzten?", erkundigte sich Sonya. „Ich wüsste nicht wie", gab Vince zurück. „Es sind zu viele, und außerdem hängen sie außerhalb unserer Reichweite." „Wenn wir schnell genug sind, reicht uns womöglich die Zeit um in das Gebäude gelangen", sagte Aris, der seine Idee immer noch nicht verkehrt fand. „Und was bringt uns das? Damit wissen sie auf jeden Fall, dass wir hier sind", sagte Vince. „Aber sie wissen nicht wo", entgegnete Minho. „Ich weiß, es ist nur ein kleiner Vorsprung, aber möglicherweise ausreichend, um den Forschungstrakt zu erreichen. Dort sehen wir dann wie es weitergeht." Vince sah erst zu Minho, dann zu Aris. Langsam konnte er sich mit dem Gedanken anfreunden. „Thomas, was sagst du dazu?" „Mir fällt nichts besseres ein", gestand er. „Machen wir es so!" Sonyas Begeisterung hielt sich in Grenzen „Euch ist aber schon klar, dass wir dabei alle draufgehen könnten, oder?" Thomas sah sie an und nickte. „Ja, aber es ist unsere einzige Chance, nutzen wir sie!"

Maze Runner 4 - Ein neuer AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt