9. Harry Needs A Place To Stay

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9. Harry Needs A Place To Stay

Louis freute sich sehr darüber, dass er in etwas weniger als einem Monat seine Familie wieder besuchen konnte. In ziemlich genau 25 Tagen hatte er nämlich eine Woche frei und er hatte sich vorgenommen diese mit seiner Familie zu verbringen. Die Vorfreude verbesserte auch gleich Louis' Laune. Für heute war ein Kinobesuch mit seinen Freunden geplant und auch das trug dazu bei, dass Louis mehr als enthusiastisch in den Tag startete. Die langweiligen Lesungen machten ihm überhaupt nichts aus, da er wusste, dass er den Nachmittag bei einem Film mit seinen besten Freunden ausklingen lassen würde. Ungeduldig tippte Louis mit dem Stift auf dem Papier vor sich herum. Nur noch fünfzehn Minuten, doch diese wollten gar nicht vergehen. Wahrscheinlich kam es Louis so vor, da er alle fünf Sekunden auf seine Uhr starrte. Als er endlich den Saal verlassen konnte, fühlte Louis sich so, als könnte er das erste Mal wieder richtig ein- und ausatmen. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ er das alte Gebäude und wurde mit Sonnenstrahlen begrüßt. Zuerst konnte er kaum etwas sehen als das Licht auf seine Augen traf, doch nach kurzer Zeit hatte er sich an das helle Licht gewöhnt und machte sich munteren Schrittes auf den Weg zu seinem Zimmer.

Auch wenn Louis mit seinen Gedanken total woanders war, konnte er nicht anders als einige Wortfetzen der anderen Studenten aufzuschnappen. „Sieh dir den mal an", „Was soll das denn?", waren Sätze, die Louis hörte und die ihn neugierig machten. Interessiert suchten seine Augen den Campus ab und es dauerte nicht lange bis er Harry fand. Der Jüngere saß auf einem Koffer und hielt eine große Tasche umklammert. Da Louis Harrys Koffer an dessen ersten Tag an der Universität gesehen hatte, wusste er sofort, dass es sich hier um denselben handelte. Was machte Harry nur vor dem Studentenwohnheim mit seinem Koffer? Louis war viel zu neugierig, um jetzt einfach umzudrehen und sich nicht weiter darüber zu informieren. Zielgerichtet lief er auf Harry zu und als der Jüngere ihn bemerkte, blickte er mit einem leichten Lächeln auf.

„Hey, was ist denn hier los?", fragte Louis, während er auf Harrys Koffer und Tasche deutete. „Ähm..ich.. ich hab meinen Schlüssel vergessen", stammelte Harry. „Du bist ein schlechter Lügner", sagte Louis kurz darauf und setzte sich auf der Bank, die neben Harry stand, nieder. „Sagst du mir jetzt, warum du hier draußen mit deinem Koffer sitzt?", wollte Louis wissen und Harry nickte schüchtern. „Vielleicht war ich meinem Mitbewohner etwas zu...unhöflich und dann hat er mich rausgeworfen", murmelte der Jüngere, während er seine Tasche fest an sich drückte. „Willst du das vielleicht ein wenig erläutern?", hinterfragte der Blauäugige. Louis wollte Harry nicht bedrängen, doch die Antworten des Lockenkopfs waren ihm doch sehr vage. Harry schüttelte jedoch den Kopf und Louis entschied sich dazu es erst mal dabei zu belassen. „Und wo gehst du jetzt hin?", erkundigte sich der Ältere. Harry zuckte nur mit den Achseln.

Louis konnte genau erkennen, dass Harry keine Ahnung hatte wie er mit der Situation umgehen sollte. Trotzdem wollte Harry sich nicht die Blöße geben und Louis dies mitteilen. Stattdessen blieb der Jüngere unberührt und tat so als wäre ihm alles egal. An der Art wie er jedoch seine Tasche an sich drückte, merkte Louis, dass Harry diese Situation alles andere als locker nahm. „Hast du keine Freunde bei denen du übernachten kannst?", meinte Louis, obwohl ihm fast klar war, dass Harry aufgrund seines Rufes bisher keine Freunde an der Universität gemacht hatte. Das leichte Kopfschütteln, das als Antwort auf Louis' Frage fungierte, überraschte den Älteren kaum. Was sollte Louis nun tun? Er konnte Harry ja nicht mit in seine Wohnung nehmen. Liam würde Harry nicht mal für eine Nacht in die Wohnung lassen, also hatte Louis eigentlich keine andere Wahl als Harry an Ort und Stelle warten zu lassen bis sich jemand anderes erbarmte ihn zu sich einzuladen. Aber würde das jemand tun? Würde jemand Harry trotz seines Rufes zu sich einladen?

„Hast du vielleicht Verwandte oder Freunde, die in der Nähe der Universität wohnen?", war Louis' nächster Gedanke und er hoffte, dass Harry diesmal mit einem Nicken antworten würde. „Ich komme aus Cheshire", antwortete der Jüngere und teilte Louis somit mit, dass seine Verwandten und Freunde mehrere Stunden von ihm entfernt wohnten. Entmutigt ließ Harry den Kopf hängen. Dieser Anblick gefiel Louis gar nicht, doch er konnte Harry nicht bei sich schlafen lassen. Liam würde durchdrehen und das aus gutem Grund. Louis kannte Harry nicht gut genug, um zu versichern, dass Harrys Ruf dem Lockenkopf ganz und gar nicht entsprach. Harry bei sich übernachten zu lassen war also ein Risiko...Doch was sollte schon großes passieren? In einer Kurzschlussreaktion sagte er: „Du kannst bei mir übernachten." b

Roaring Like A Lion, Cuddling Like A KittenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt