Outcast »Harmony & Lupyne« 🌙

☆ »Zweites Kapitel«

Der nächste Tag brach an und während Lupyne noch ruhig vor sich hin schlummerte, war Harmony bereits seit einigen Stunden unterwegs und machte organisatorische Erledigungen, von denen ihre beste Freundin noch nichts ahnte. 
Summend hüpfte sie durch den Flur zu ihrem Zimmer zurück, riss die Tür auf, schmiss sie mit einem lauten Knall wieder zu und weckte somit ihre braunhaarige Hexenfreundin, die sie kurz darauf entgeistert anstarrte und vermutlich in jenem Moment Harmonys Scheiterhaufenzeremonie plante. 
Die Rothaarige ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern, sondern grinste breit und wippte aufgeregt vor und zurück.
,,Du wirst mir nicht glauben, was ich alles gemacht habe!" stieß sie freudig hervor und begann zu erzählen.
,,Also zuerst bin ich ein bisschen durch die Stadt gelaufen, dann habe ich Kenny getroffen, eigentlich ganz sympathisch der Kerl,naja aufjedenfall hab ich ihn gefragt ob er weiß wo man sich einen falschen Ausweis machen lassen kann, er hat mir eine Tattoobar ganz in der Nähe empfohlen und da bin ich dann auch hingegangen." Sie machte eine kurze Pause und redete dann genauso schnell weiter wie sie angefangen hatte, während Lupyne sie nur mit offenem Mund anstarrte.

,,Dort habe ich mich dann mit Roland, dem Besitzer, unterhalten und schon eine Stunde später hatte er die Ausweise fertig. Er wollte dafür 1.000 Dollar, die hatte ich aber natürlich nicht dabei, da hab ich ihn einfach manipuliert." Harmony grinste stolz.

,,Danach bin ich dann in die örtliche Schule gegangen, ich musste wieder ein paar Zauber anwenden, aber habe dann schließlich die Zusage, die Unterlagen und die Anmeldung bekommen. 
Um mich kurz zu fassen, wir sind jetzt offiziell Lupyne Black und Harmony White und gehen ab morgen auf die West Virgina High, ist das nicht großartig?" 

,,Also nochmal kurz zum mitschreiben, du hast Ausweise fälschen lassen und einen Mann mit deinen Kräften manipuliert?" Lupyne sah Harmony verwundert an. ,,Ich bin stolz auf dich!" 

Das war genau das was die Rothaarige Hexe hören wollte, sie war halt nicht der Unschuldsengel wie alle immer denken.

,,Aber das ALLES für eine Schule? Ich hab gedacht das lassen wir hinter uns, ein freies Leben ohne jeglichen Stress, weißt du wie anstrengend das wird?" Die Brünette schien nicht wirklich begeistert von der Idee, in die Schule zu gehen.
Ihr war auch bewusst das sie da ihre Magie nicht übermäßig einsetzen dürfte, da es sonst zu auffällig werden würde und die beiden Gefahr liefen, erwischt zu werden.

,,Natürlich, ich hab alles in den Büchern gelesen wie es so auf einer High School abgeht, ich wollte schon immer mal auf eine!" sagte Harmony so selbstsicher wie nie zuvor.

,,Da gibt es zum einen die ganzen Bälle, es gibt Cheerleader, Football und viele süße Jungs und..." weiter kam sie nicht mit ihrer Aufzählung, da sie scharf von Lupyne unterbrochen wurde.

,,Das sind Bücher, Moon!" Lu verdrehte die Augen, das hatte doch nix mit Realität zu tun.

,,Na und? Ich will einfach mal sehen, wie es ist ein normales Menschenmädchen zu sein..." schmollte Harmony und verschränkte die Arme ineinander.

,,Wenn du nicht willst, musst du auch nicht mitkommen!" fügte sie dann noch trotzig hinzu und für einen Moment spielte Lupyne tatsächlich mit dem Gedanken Harmony dort allein hingehen zu lassen, doch dann erinnerte sie sich an die Tollpatschigkeit und die Gutmütigkeit ihrer Freundin und sie wusste, Sie würde früher oder später ihre Hilfe benötigen, also gab sie sich geschlagen und nickte.

,,Na schön, wir gehen hin, aber Nur solange, wie ich Lust habe!"

Harmony quietschte freudig auf und fiel ihrer Freundin um den Hals.

,,Danke, Danke, Danke!" jubelte sie und malte sich bereits ihren perfekten, ersten Schultag aus.

,,Ja ist ja gut, erwürg mich nicht gleich, wehe die Football Spieler sehen nicht gut aus!" die beiden lachten.

„Also wie siehts aus, ich hab Hunger! Ein paar Straßen weiter ist ein Dinner lass uns Frühstücken!“ Lupyne schnippste einmal und frische Klamotten flogen aus ihrer Tasche. „Gib mir Zehn Minuten!“ Lupyne verschwand im Bad und machte sich fertig.

Harmony saß derweil auf dem Bett und las in einem Flyer den sie von der Schule mitgenommen hatte.
„Wow, so viele Freizeitangebote! Football, Cheerleader, Bücher-Club, Theater-Club und sogar ein Computer-Club! Ich wollte schon immer mal wissen wie man die Dinger benutzt!“ Harmony war sichtlich beeindruckt.
Ihre beste Freundin kam aus den Bad gestürmt. „Kann losgehen bin fertig! Ich hab einen Mords Hunger!“
Sie hatte einen schwarzen Rock mit einer dunklen Strumpfhose an, die etwas zerrissen war aber dennoch zu ihrem Look passte, dazu noch eine schwarz-rotes kariertes Hemd das in den Rock gesteckt  war.
„Wo sind meine Stiefel, Moony??“

„Unter dem Bett.“
Harmony ging schon zur Tür und wartete dort, bis die beiden das Motel verließen und sich auf dem Weg zum Dinner machten.

Dort angekommen roch es schon nach leckeren Pancakes und Vanille Milchshakes.
Lupyne schnappte sich eine Zeitung und las die Wohnungsanzeigen.
„Hmm.. also wenn wir unbedingt zur Schule gehen müssen brauchen wir definitiv eine eigene Wohnung.“
Sie umkreiste ein paar Angebote die in Frage kommen würden, bis die Kellnerin kam und ihre Bestellung aufnahm. Harmony nahm Waffeln und dazu ein Erdbeer Milchshake, Lupyne hingegen wollte Pancakes und einen Eistee.

„Also hier sind schon ein paar die sehr ansprechend wirken.“ Lupyne flüsterte etwas und zog, mit ihrem Finger, Kreise auf dem Zeitungspapier.

„Ähm, wir sind hier in der Öffentlichkeit, das weißt du oder?“ Harmony sah ihre Freundin sichtlich Nervös an.

„Ja, aber es is mir egal. Eine Wohnung befindet sich gleich um die Ecke!“
Die Bedienung kam mit den Bestellten Essen zurück an ihren Tisch.
„Man hab ich einen Mords Hunger!“
Lupyne rieb sich die Hände und leckte mit sich mit der Zunge über ihre Lippen.

„Du hast immer Hunger egal wann, egal wo! Selbst als wir in der Heilkunde Stunde Kaninchen Pfoten abtrennen mussten hattest du Hunger, während mir Kotz übel war!“ Sie musste dabei etwas lachen

„Warum muss eigentlich bei fast jedem Zauber ein Kaninchen dran glauben, ich mein ja nur! Für Flüche, Heilung und Tränke aller Art egal was sie bewirken, was haben uns die kleinen armen Dinger denn getan?!“ Ein leises Lachen kam aus ihrem Mund, natürlich war es Ironisch gemeint etwas anderes könnte man von Lupyne wohl kaum erwarten.