☆ »Erstes Kapitel«

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In einer stürmischen, nebligen Nacht verließen sie ihr „vertrautes" zuhause, was Lupyne persönlich egal war.
Sie konnte in diesen Zirkel sowieso nur Harmony leiden.
Harmony war zwar das komplette Gegenteil von Lupyne, doch trotzdem hatten beide bereits seit Kindertagen, eine so starke Freundschaft, dass nichts auf der Welt diese Zerstören könnte.
Nachdem Lupyne verstoßen wurde, zögerte Harmony nicht lange und entschied sich mit ihr zu gehen, so kam es also, dass die beiden Junghexen loszogen um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
„Was jetzt, wir haben kein Geld, keine Unterkunft?" fragt Harmony etwas niedergeschlagen.
„Lass mich nur machen, wir finden schon eine Lösung. Für eine Unterkunft habe ich schon eine wunderbare Idee! Komm lach ein wenig, wir schaffen das" antworte Lupyne mit vollem Optimismus, was nicht selbstverständlich war.
Harmony warf ihr einen schiefen Blick zu, die positive Einstellung ihrer besten Freundin, verwunderte sie, dennoch gab ihr das Hoffnung.

„Und wie lautet diese wunderbare Idee?" wollte Harmony  schließlich wissen.
Lupyne grinste sie nur an und meinte „Ach.. du weißt doch ich habe ein gewisses Talent für Manipulative Zauber und scheue mich nicht, diese für unseren Nutzen anzuwenden.“

Ganz einverstanden mit dieser Idee war Harmony nun wirklich nicht, ihre Sicht auf die Dinge war einfach anders als die ihrer Freundin, doch trotzdem wusste sie, dass es im Moment ihre einzige Chance war.
Jedoch war es mitten in der Nacht und die Möglichkeiten jetzt eine Wohnung zu finden waren ziemlich gering.
Fürs Erste musste also eine andere Schlafmöglich her.

Vor einem Motel angekommen hielt Harmony inne und brachte ihre beste Freundin somit auch zum stehen.
Lupyne drehte sich fragend zu ihrer rothaarigen Freundin um.

„Wir haben doch überhaupt kein Geld, wovon sollen wir uns ein Zimmer leisten?“ fragte Harmony und erkannte bereits an dem schelmischen Grinsen ihrer Freundin, dass sie auch dafür eine passende Lösung parat hatte.
Seufzend setzte sich Harmony wieder in Bewegung, als Lupyne bereits das Motel betreten hatte, bestimmt folgte nun die Anwendung ihrer Psychokinetischen Fähigkeiten um den Rezeptionisten zu manipulieren.
Harmony bereitete sich mental, auf die ihr bevorstehende Aktion ihrer besten Freundin vor.

Lupyne hatte bereits das volle Bewusstsein des Mannes übernommen, weswegen er sich mechanisch umdrehte, einen Schlüssel vom Brett holte und diesen dann vor Lupyne ablegte.
Doch damit ließ sie sich noch nicht zufrieden stellen, der Mann griff unnatürlich schnell in die Kasse und holte einen dicken Bündel Geldscheine hervor.
Empört tippte Harmony ihrer manipulativen Freundin auf die Schulter.
„Was machst du da? Ich dachte du besorgst uns ein Zimmer und das wars?!“
Lupyne schüttelte ihre Hand ab und verdrehte die Augen.
„Du weißt, ich mache keine halben Sachen und die 700 Dollar könnten wir Gut gebrauchen oder?“
Am liebsten hätte Harmony ihr noch so einige Dinge an den Kopf geknallt, doch sie wusste, dass es nichts bringen würde.

Während die zwei Junghexen damit beschäftigt waren den jungen Mann jegliche Kontrolle über sich zu rauben, bemerkten sie nicht wie ein in einer dunklen Jacke gekleideter Mann das Motel betrat.
Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an den beiden seltsamen Teenagern hängen.
Er hob eine Augenbraue und beobachtete das Geschehen.
Das rothaarige Mädchen verschränkte ihre Arme ineinander und sagte sowas wie „Irgendwann landen wir wegen dir noch auf dem Scheiterhaufen!“
Die braunhaarige lachte nur und kurz darauf verschwanden beide im Treppenhaus.

Das Motelzimmer war schlicht eingerichtet, doch für eine Nacht würde es reichen.
Lupyne ließ sich auf das große Doppelbett fallen und schloss die Augen, während Harmony ins Bad ging und von dort rief :
„Lu, willst du dir nicht die Zähne putzen?“

„Später!“

Die rothaarige seufzte und begann dann mit ihrer Abendroutine, nur weil sie ausgestoßen wurde, musste ihre Hygiene ja nicht darunter leiden.
Kurz wurde es ihr schwer ums Herz, ihre Heimat würde ihr fehlen.

Sie war eine der Lieblinge des Zirkels, Zoe wird sie wohl sehr vermissen.
Diese Hexe war sozusagen ihre Ziehmutter nachdem sie von ihren echten Eltern verstoßen wurde, weil diese überfordert waren. Es hätte ja keiner ahnen können das sie solche außergewöhnlichen Kräfte hatte. Sie wurde in der gleichen Woche mit Lupyne in dem Zirkel aufgenommen, sie hatte ein ähnliches Schicksal, doch hingegen zu ihrer besten Freundin baute sie ständig Mist, ob bewusst oder ausversehen. Die beiden waren unterschiedlicher als sonst irgendjemand doch hielten immer zusammen. Monika, die der sogenannte Drache des Zirkels war schuld das ihre beste Freundin verstoßen wurde, Fehler können doch jedem mal passieren und es war auch mit Sicherheit nicht ihre Absicht das das Haus in die Luft fliegt!
Monika konnte Lu noch nie leiden immer hatte sie Ärger bekommen, auch wenn sie mal nix mit zu tun hatte. Klar Lupyne war kein Engel, wenn dann ein gefallener der nun über die Hölle herrschte. Doch sie war ihre beste Freundin und immer da wenn man sie brauchte, deswegen kam sie auch mit als sie verstoßen wurde, die beiden funktionierten nur zusammen auch wenn Lupyne es nicht immer zugab.
Eine Träne kullerte über ihr Gesicht, die sie aber schnell wegwischte.

Zusammen schaffen sie alles.

Als sie eine viertel Stunde später das Bad verließ, fand sie ihre Freundin schlafend, vor.
Kurz überlegte sie, ob sie Lupyne wecken sollte, entschied sich aber dagegen und legte sich einfach auf die andere Seite des Bettes.

Kurz nachdem die zwei im Treppenhaus verschwunden waren ging der Mann mit der dunklen Lederjacke richtung Rezeption und mietete sich ein Zimmer, komisch war es ja schon, doch er hatte im Moment andere Probleme. Obwohl der Spruch des Rothaarigen Mädchens ihn etwas skeptisch machte.
Scheiterhaufen statt Gefängnis, die Jugend wird auch immer Kreativer.
Der Rezeptionist wirkte etwas benommen  und Abwesend man musste ihn regelrecht anschreien das er einen verstand.

„Auf welchen Namen soll das Zimmer gehen, bezahlen sie Bar oder mit Karte?"
fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit.

„Dean Anderson, Kreditkarte." antwortete der Mann knapp und legte die Karte auf den Tresen. 
Dean kam es vor wie Stunden bis es die Kreditkarte wieder hatte, der Typ hatte wohl zu viel getrunken.
„Zimmer 78, zweites Stockwerk."
Der Junge Mann schnappte sich den Schlüssel und rannte förmlich zu seinem Zimmer.

Morgen war es so weit, er sieht nach drei Jahren endlich seinen kleinen Bruder wieder, wie er sich wohl entwickelt hatte? Was er wohl davon halten wird das er endlich alt genug war und mit  Dean mitkommen dürfte.
Der ältere Bruder hielt es für richtig das Carl erst ein gewisses Alter erreichen sollte um dann selbst zu entscheiden welches Leben er wählt.

Dean zog sich um und warf sich auf sein Bett, die sechs stündige Autofahrt hatte ihn wohl doch etwas zugesetzt, denn er fiel in wenigen Minuten in einen tiefen Schlaf.

Outcast  »Harmony & Lupyne« 🌙Donde viven las historias. Descúbrelo ahora