Kapitel 11 - Der Plan

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Immer noch wütend suchte ich mir ein kurzes, weißes Kleid aus meinem Kleiderschrank aus. Es war sehr figurbetont, endete kurz über meinen Knien und hatte einen tiefen Ausschnitt. Was mir besonders gut gefiel, waren die Träger, die sich über meinem Dekolleté kreuzten.

Dazu trug ich einen auffälligen rot-orangenen Lippenstift und Eyeliner

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Dazu trug ich einen auffälligen rot-orangenen Lippenstift und Eyeliner.

Mittlerweile hatte ich mich zwar etwas beruhigt, war aber immer noch extrem leicht reizbar.

Als ich in einem Taxi an einem der exklusivsten Clubs der Upper East Side angekommen war, konnte ich problemlos an der langen Schlange reingehen, ohne auch nur einen Cent zu bezahlen.

Man hat eben viele Vorteile, wenn man viele Kontakte hat.

Drinnen ging ich zunächst zur Bar und kippte mir einen Shot nach dem anderen runter.

„Was macht so eine hübsche Frau alleine an der Bar?", fragte mich ein ziemlich gut aussehender Mann. Er war vermutlich um die zwanzig und südländischer Abstammung seiner gebräunten Haut, sowie seinen dunklen Haaren und Augen zufolge.

Ich grinste ihn an und zuckte nur mit den Schultern, bevor ich mir den nächsten Shot runterkippte und den Unbekannten auf die Tanzfläche zog.

Mein Gang war zwar schon etwas unsicher und ich war ziemlich ungehemmt, aber genau wegen letzterem hatte ich extrem viel Spaß. Ich schwang meine Hüften zu ‚Temperature', was Carter, den Typen von der Bar, anscheinend sehr gefiel.

Er zog mich immer näher an sich und irgendwann spürte ich seinen warmen Atem an meinem Hals. „Wollen wir vielleicht woanders hin?"

Grinsend drehte ich mich um und nickte. „Zu mir?"

Carter bejahte und wir gingen noch kurz zu seinen Freunden, von denen er sich verabschiedete.

Bei mir zu Hause fielen wir sofort übereinander her, sobald wir in meinem Zimmer waren.

***

Eine Stunde später war Carter auch schon wieder verschwunden, dafür war zwischendurch aber Ricky nach Hause gekommen.

„Hättet ihr nicht ein wenig leiser sein können?", fragte er sichtlich genervt.

Schulterzuckend antwortete ich: „Dachte du wärst noch weg."

„War ich bis eben auch noch. Daves Nase ist übrigens gebrochen und er ist verdammt sauer. Und du hast ne ziemlich heftige Fahne."

„Ist ja nicht mein Problem, oder? Er hätte mich ja nicht provozieren müssen."

Ricky schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich glaub du solltest langsam schlafengehen und ausnüchtern."

„Hatte ich auch vor." Bevor ich wieder in mein Zimmer ging, schnappte ich mir noch eine Flasche Wasser, aus der ich einiges trank.

Am nächsten Tag wurde ich unsanft von meinem Bruder geweckt. „Aufstehen! Wir wollen uns heute nochmal treffen und etwas Wichtiges planen."

„Ich will nicht", jammerte ich und drückte mir das Kissen über den Kopf. Mein Kopf dröhnte und ich hatte ein flaues Gefühl im Magen.

„In einer halben Stunde bist du unten", hörte ich James Stimme. Rücksichtslos zog er mir meine Bettdecke weg, was mich letztendlich doch dazu veranlasste aufzustehen.

Tatsächlich war ich nach ungefähr einer halben Stunde fertig und wir fuhren zu dritt zur Lagerhalle. Die Fahrt über sagte ich nichts und auch als wir unser Ziel erreicht hatten blieb ich stumm.

„Dave, Five, ihr müsst euch vertragen, sonst gefährdet ihr unseren nächsten Auftrag", eröffnete und James.

Dave und ich wechselten nur wütende Blicke und schauten dann James an. „Du kannst uns nicht zwingen", sagte ich mit verschränkten Armen.

„Wie hast du dir das vorgestellt?", meinte Ricky amüsiert. „Die beiden vertragen sich nicht einfach so, nur weil du es willst. Du weißt doch, wie stur Five manchmal ist."

Ich protestierte: „Ich bin nicht stur, ich halte nur an meinen Prinzipien fest."

„Wollt ihr eigentlich wissen, wie dieser Streit ursprünglich angefangen hat?" Dave grinste mich provozierend an und verschränkte ebenfalls seine Arme.

„Du wagst es nicht!", drohte ich ihm. „Oder willst du noch mehr gebrochene Knochen?"

„Vor dir hab ich keine Angst, Prinzessin. Du hast doch angedeutet, dass du so ein miserables, grauenvolles Leben hinter dir hattest", seine Stimme triefte nur so vor Zynismus, dass es mich beinahe anekelte . „Erzähl doch mal, was dich so sehr abstürzen lassen hat."

Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Wie konnte jemand nur so boshaft sein?

James, der neben mir saß fragte so leise, dass nur ich es hören konnte: „Geht es um William?" Neben Ricky und mir war er der einzige im Raum, der meine gesamte Vergangenheit kannte.

Ich schüttelte den Kopf als Antwort, bevor ich mir eins unserer MacBooks schnappte und es mit unserem Fernseher verband. „Du willst es also wirklich wissen Dave? Hier ist ein Grund." Ein Artikel über Isabellas Tod erschien auf dem großen Bildschirm.

Dave war kreidebleich, als er fertig war, den Artikel durchzulesen. „D-das wusste ich nicht... Oh Gott es tut mir so leid, Five."

In seinen Augen konnte ich sehen, dass es ihm wirklich leid tat und es wäre extrem kontraproduktiv, wenn wir weiterhin Streit hätten. Ich war zwar immer noch sauer auf ihn, sagte aber nur: „Stell einfach nie wieder irgendwelche Vermutungen oder Behauptungen auf, ohne zu wissen worüber du redest."

Der Raum war für ein paar Minuten mit Stille gefühlt. Die Anderen waren auch sichtlich geschockt.

„Okay Leute, wir müssen noch besprechen, weswegen ich euch eigentlich hierhergebeten hab. Wir haben einen Auftrag bekommen und bekommen nicht gerade wenig..."

„Wie viel denn genau?", fragte JJ.

Grinsend antwortete er: „Eine Millionen Dollar. Für jeden."

Es waren wieder alle sprachlos.

„Lasst uns dann alle zusammenziehen in eine fette Villa", schlug Steve vor und erhielt viel Zustimmung.

„Unser Auftraggeber ist ein reicher Geschäftsmann, der den Vergewaltiger seiner Tochter umbringen lassen, aber sich nicht selbst die Finger schmutzig machen will", erklärte uns James. „Wir haben aber nur fünft Tage Zeit, aber ich denke, es wird eine Leichtigkeit. Die Zielperson lebt mitten im Wald, was bedeutet: Keine Zeugen. Mein Plan war es, dass Five, Steve und Matt die Autos fahren und dort auch bleiben. Der Rest sich um den Typen kümmert."

Ich stöhnte genervt auf: „Warum muss ich immer im Auto warten?"

„Weil du eine der besten Fahrerinnen bist von uns", meinte Ricky. Er war glaub ich auch derjenige, der das größte Problem gehabt hätte, wenn ich aktiv am Geschehen beteiligt gewesen wäre.

„Dave ist zum Beispiel auch ein sehr guter Fahrer", wandte ich ein.

James schaute ihn fragend an.

„Ich hätte auch kein Problem damit zu fahren und im Auto zu warten", sagte er schulterzuckend.

„Dann kommt diesmal Five mit. Und bevor du dich beschwerst Rick: Früher oder später wird sie so oder so direkt involviert sein."

JJ sagte grinsend: „Dann wär das ja geklärt. Five und ich brauchen noch Kleider und ihr Anzüge. Das heißt, dass wir unbedingt Shoppen gehen sollten."

„Wofür das?", fragte Dave verwirrt. 


„Wir gehen danach immer in eins der edelsten Restaurants ganz New Yorks essen", erklärte ich.

Number Six (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt