Chapter 42

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Ich wartete jetzt schon seit eineinhalb Stunden auf Malou und Eric. Wie konnte ich sie nur mit ihm weggehen lassen? Er war nicht gut für sie. Er war alles andere als gut. Ich habe gehofft, ihn nie wieder sehen zu müssen. Da habe ich mich wohl gewaltig getauscht.

Ich stand vom Sofa auf und lief im Wohnzimmer hin und her. "Mensch Kendall! Reg dich doch mal ab.", meinte Austin. "Du verstehst das nicht, Austin. Eric ist nicht gut für sie.", versuchte ich zu erklären. Er schaute mich skeptisch an. "Ach, und du weißt das woher?" Austin wusste nicht, dass ich Eric kannte. Niemand wusste davon, außer Justin, aber der hatte mich Eric vorgestellt. "Darum geht es nicht. Ich weiß es einfach."

Ich schnappte mir eine Sweatjacke und verließ das Haus. Ich lief am Strand entlang, um den Kopf freizubekommen. Diese ganzen Gedanken von Malou und Eric, wie sie sich küssen, die gemeinsame Vergangenheit mit Eric. All das wollte ich eigentlich nur verdrängen. Es war schon schlimm genug, dass Malou überhaupt mit einem anderen Typen ausging, aber das dieser Typen ausgerechnet Eric war, machte sie Sache noch um einiges schlimmer.

Der Strand hatte eine beruhigende Wirkung auf mich. Alles machte so einen friedlichen Eindruck. Das Rauschen des Meeres war echt toll. Am Liebsten würde ich am Meer leben wollen. Noch ein Punkt, um nach Los Angeles zu reisen. Wie gerne ich doch nur dort leben würde. Es war immer warm, der Strand, niemand aus deiner Vergangenheit, den man eigentlich nie wieder sehen wollte. Deswegen war es mein Traum mindestens einmal in meinem Leben dort hinzufliegen. Am Besten gleich dort wohnen.

Die Sonne ging so langsam unter. Ein echt schönes Bild, wie die orangefarbene Sonne sich im Wasser spiegelte. Ich würde gerne mal aufs Meer hinaus segeln so wie Malou damals mit ihrer Mutter und Zoey. Ach du meine Güte, das klang nach dem ultimativen Date! Doch bevor ich diese brillante Idee perfektionieren konnte, wurde meine Aufmerksamkeit von einer weiblichen Stimme gepackt, die schrie.

"Lass mich los! Ich will das nicht!", schrie sie. Sie schien ganz in meiner Nähe zu sein. Ich folgte der Stimme. "Lass das bitte. Hör auf damit.", winselte sie. Ich war nah dran. Hinter einem Felsvorsprung sah ich es dann. Oh mein Gott, es war genau das war ich mir ausgemalt hatte. Und noch viel schlimmer.

Malous Sicht

"Hast du noch Lust auf einen Spaziergang am Strand entlang?", fragte Eric mich. Ich nickte. Das war ein echt schönes Date. Er hat mich in ein Restaurant ausgeführt und wir haben uns unterhalten. Eigentlich nichts Besonderes, aber mir hat es trotzdem total gefallen. Wir hatten von uns erzählt, wobei ich total langweilig war, im Gegensatz zu ihm.

Er war bereits 24 Jahre alt, war Geschäftsführer eines Im- und Exportunternehmen und seine Hobbys waren Kochen, Lesen und Reisen. Klang nach dem perfekten Mann. Und den Eindruck machte er auch.

Er nahm meine Hand und zog mich in Richtung Strand. Ich hatte nichts dagegen, dass er meine Hand hielt. Es war sogar recht angenehm. Auch wenn es so langsam auf den Sommer zuging, merkte man davon rein gar nichts. Und ich Dummerchen hatte vergessen, mir eine Jacke mitzunehmen.

Ich war nun mal viel zu verwirrt gewesen von der Begegnung zwischen Eric und Kendall. Sie schienen sich zu kennen. Nein, nicht schienen, sie kannten sich wirklich. Warum sollte Eric ihn denn sonst mit 'Kendall, schön dich endlich wiederzusehen.' begrüßen. Aber woher kannten sie sich? Kendall würde mir das bestimmt nicht verraten, so wie er reagiert hatte. Aber vielleicht würde Eric ja mit der Sprache raus rücken. Ein Versuch konnte nicht schaden. Und langsam nervte mich diese Stille zwischen uns.

"Woher kennst du Kendall eigentlich?", fragte ich Eric. "Wir sind alte Freunde. Er hat früher für mich gearbeitet. Bis vor ein paar Monate, um genau zu sein. Doch eines Tages ist er plötzlich aus dem Geschäft ausgestiegen. Er hat gesagt, er hätte keine Lust mehr auf solche Sachen und ist gegangen.", erklärte er. "Er hat für dich gearbeitet? Aber er macht doch erst sein Abi. Was hat er denn dann für dich gemacht?" "Er war Lieferant. Er hat die Ware an die Leute gebracht." Er hat die Ware an die Leute gebracht? Wie sich das anhörte.

Another Bad Boy StoryDär berättelser lever. Upptäck nu