5. „Der unbekannte Bruder."

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               5. „Der unbekannte Bruder.“

Nervös mit den Fingerkuppen auf dem Tisch rumtrommelnd ließ  ich meinen Blick durch die große Halle schweifen.

Ich hatte den Aufsatz, den ich für Verwandlung angefertigen sollte vergessen und erwartete nun eine Standpauke, aber das war nicht das, was mir Sorgen bereitete.

Vielmehr, dass ich den Tag vor der allerersten Prüfung ahnungslos herumsaß und sich das auch nicht bis Morgen ändern würde.

Ich strich mir nervös die Haare hinter beide Ohren, um volles Blickfeld zu haben.

"Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd...", meinte Marlene neben mir gelassen und betrachtete ihre perfekt gepfeilten Fingernägel.

"Mach du doch mal bei einem lebensgefährlichem Tunier mit..."

Sie sah von ihren Krallen auf und grinste provokant.

"Mach ich aber nicht. Du machst es."

Ich schnaubte nur wenig geistreich, als mir kein Konter einfiel. Sie hatte ja auch schon Recht... ...,was ich ihr natürlich nicht zeigte.

"Wo bleiben denn eigentlich deine 4 Lieblings Idioten?", wechselte sie das Thema und widmete sich wieder voll und ganz ihren Händen.

"Keine Ahnung... Sie sind nie da, wenn man sie braucht..."

"Was läuft da eigentlich bei dir und Blacky? Ich seh euch oft zusammen."

Unbeeindruckt wanderte eine meiner Augenbrauen in die Höhe.

"Was soll da lau-"

"Marlene. Bleibt es eigentlich bei heute Nachmittag? Ich kann doch, Professor McGonagall hat mir frei gegeben."

Mit einer schnellen, unbewussten Handbewegung kehrte ich die strohblonden Strähnen hinter meinen Ohren hervor, so dass sie mir wieder unbändig Gesicht ins Gesicht fielen und lächelte.

Auf der anderen Seite des Tisches stand ein großer Typ, mit schwarzen, halblangen Haaren, die in Wellen kurz vor seinen Schultern endeten. Seine grauen Augen funkelten ernst und seine Körperspannung verriet, dass er dies auch genau so meinte.

Doch Marlene ließ sich einen Moment Zeit und sah dann ohne den Kopf zu bewegen auf, ehe sie ihn einen Moment musterte.

"Klar. Komm einfach vorbei. Isabella ist sowieso bei Blacky und Rem und Lilly bei Potti."

Seine kalten ,unfassbar klaren Augen trafen nun mich und mein Lächeln fror darunter ein.

"Du machst bei dem Tunier mit", stellte er nach einiger Zeit fest und sah dann kurz an mir und meinem Umhang herunter ,auf dem ausgerechnet jetzt ein großer Fleck von dem Kaffee heute früh war, den mir Peter im Eifer des Gefechts übergeschüttet hatte.

Ich nickte, nun mit einer ebenso ernsten Miene. 

"Und... Sirius ... Hilft dir?"

Erneut nickte ich.

Liegt das jetzt an mir, oder ist das awkward?

Doch bevor ich irgendwas furchtbar peinliches sagen konnte, wandte er sich wieder Marlene zu, die zwischen uns beiden mit einem 'Alles-Klar-Blick' hin und her schaute.

"Gut. Dann bis heute Abend."

Er zog seine grün-silberne Krawatte zurecht und drehte sich auf dem Absatz um, ehe er großen Schrittes zu Schniefelus eilte, der an der Tür auf ihn wartete.

Ich sah ihm hinterher.

Es liegt definitiv nicht an mir.

"Vergiss es, der gehört mir. Er hat mich nach meiner Hilfe in Pflege magischer Geschöpfe gefragt und ich werde ihm etwas... "Helfen". Mal sehen, ob er auftaut...", erklärte sie mir, mit einem sehr anzüglichen und schwer miszuverstehenden Lächeln.

Ich räusperte mich kurz.

"Jaja, mach nur... Ich stör euch nicht..."

Oh gott, was tue ich nur?

"Ich find das nur fair. Ich krieg den einen Black und du den Anderen."

"Wie bitte, was?!", platzte es mir heraus und ich sah sie schockiert an.

"Sag nur, Sirius hat dir nicht von Regulus erzählt?"

Ich schnaubte.

"Kein Wort...", erwiederte ich patzig.

---558 Worte---

 Trimagisch~ Regulus/Sirius FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt