9. „Meine Karriere als Pilzsammler"

3.1K 197 21
                                    

Unsicher trat ich in das Stadion. Und mit mir vereinzelte Jubelschreie.

Ich ließ meinen Blick mit laut klopfenden Herzen über die runde und relativ kleine Arena schweifen.Eigentlich gleichte fast alles einer klassischen Arena aus der zu Zeit, in den im antiken Rom Gladiatoren aufeinander losgegangen sind. Nur der Boden ähnelte nicht der Abzeichnung, die ich vor einigen Jahren aus einem Geschichtsbuch entnommen hatte.

Er war nicht mit sandigen Boden bestückt, dafür jedoch mit tief abfallenden Steinmauern, deren Schluchten so tief waren, dass man den Boden nicht sehen konnte. 

Mit mehr als nur wackligen Beinen, trat ich an die Kante und spähte mit dem Schrecken in den Knochen hinunter in mein Verderben.

Das war es also.

Mein Todesurteil.

Hätte nicht gedacht, dass sowas so schnell gehen konnte.

Ein letztes Mal schloss ich meine Augen und atmete tief durch.

  Lieber auf den Füßen sterben, als am Boden kriechend leben, wie mein Großvater zu sagen pflegte.

In der Arena war es still geworden, unfassbar still, grade so, als wären alle gegangen. Nur die Vögel zwitscherten fröhlich weiter und vermittelten dadurch den Eindruck, dass es außerhalb dieser offnenen Mauern noch eine Welt gab, die wirklich in Ordnung war.

Eine Frage stellte sich nun aber.

Wo war der Drache und vielmehr: Wo war der verdammte Pilz?

Mit 2-3 gekonnten Sprüngen, gelang ich von Steinmauer zu Steinmauer, doch es regte sich weiterhin nichts.

Seltsam.

Etwas unsicherer, aber immer noch mutig, bahnte ich mir meinen Weg in die Mitte der kreisrunden Arena und drehte mich ein paar Mal im Kreis.

Klack

Ich verharrte augenblicklich in meiner Bewegung. Mein Herz schlug schneller, mein Atem wurde flach. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, wobei sich meine Nägel in meine Haut gruben, und erst dann drehte ich mich ganz langsam 180 Grad, hin zu dem Geräusch.

Ein einziger Krallenartiger Dorn hatte sich in eine der Mauern gebohrt, von dem jetzt pulverisierter Stein in die Dunkelheit fiel.

Die Angst füllte meinen kompletten Körper aus und ich spürte, wie der letzte Hauch Farbe entgültig aus meinem Gesicht verschwand.

Klack

Ein weiterer.

Dann erschien ein großer, massiver Schädel, die breiten Flügel , der beeindruckende Körper und schließlich der Schwanz.

Ein erschrockenes Geräusch ging durch die Reihen und mehrere Mädchen ergriffen den Arm ihres Nachbarns.

Er war riesig, so riesig dass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, um ihn ganz zu sehen.

Sein kompletter Körper bestand aus einem einzigen Skelett, dessen Inneres mit einem blauen, gleißenden Licht gefüllt war, das dem Drachen die Macht des Lebens gab, schließlich war kein Herz da, kein Blut, keine Organe, die das Wesen am Leben halten konnten.

Es war ein wirklich schönes Tier und hätte ich ihn nicht in so einer Situation zu Gesicht bekommen, wäre ich wahrscheinlich sprachlos gewesen.

Zumindest sprachlos war ich jetzt auch.

Nur leider nicht auf eine vermeindlich gute Weise.

Um seinen knochigen Hals lag eine schwere Eisenkette, die wohl dafür gedacht war, ihn in der Arena zu halten.

 Trimagisch~ Regulus/Sirius FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt