Mädchengespräche (1942)

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Endlich war der Unterricht vorbei. Zusammen mit Sarah und Charlotte ging ich in die Bibliothek um Hausaufgaben zu machen. Wir setzten uns an einen Tisch ganz hinten, möglichst weit abgelegen, um nicht gestört zu werden.
Sarah räusperte sich. „Und wie ist es so mit dem berüchtigten Tom Riddle zusammen zu sitzen?" neckte sie mich. Ich verdrehte die Augen. „Absolut großartig!" antwortete ich mit einem sarkastischen Unterton. Charlotte musste lachen. „Diesen Ton habe ich jetzt einfach mal überhört." sagte eine Stimme, die eiskalt klang. Wir schreckten auf. Hinter uns stand Tom und sein Blick sagte nichts Gutes. Seine Augen funkelten Wütend und seine Kiefermuskeln waren angespannt. „Dürfte ich dich kurz sprechen, Katherine?" durchbrach er die Stille.
„Ähm, sicher." sagte ich unsicher und stand auf. Charlotte und Sarah sahen mich bemitleidend an.
Ich folgte Tom in den nächsten Gang. Dann drehte er sich zu mir um. „Wir sollten uns für unser Projekt treffen. Samstag um 11 Uhr" sagte er.
Das war keine Frage sondern ein Befehl. Das ließ er deutlich durchscheinen. Ich überlegte kurz, ob ich ihm sagen sollte, dass ich da keine Zeit hatte.
„ Ähm.. Da kann ich eigentlich nicht." stotterte ich nervös vor mich hin. Wo plötzlich meine große Klappe hin war, wusste ich auch nicht. Er legte die Stirn in Falten. „Was hast du denn da vor ?" fragte er nach. „Ich wollte mit meinen Freunden nach Hogsmeade gehen" antwortete ich und senkte den Blick. „Das kannst du auch danach machen, wenn wir fertig sind. Bis Samstag" ergänzte er, dreht sich um und ging.
Ich seufzte und machte mich auf den Weg zurück zu den anderen. „Leute, ich werde Samstag nachkommen. Ich treffe mich vorher mit Tom für das Projekt. Ich hoffe das ist nicht so schlimm." sagte ich und schaute Sarah und Charlotte entschuldigend an. „ Alles gut, wir können auch später los gehen. Dann kommst du einfach danach in den Gemeinschaftsraum und wir gehen gemeinsam nah Hogsmeade." lächelte Charlotte. „Natürlich, das ist doch kein Problem. Schule geht vor" sagte Sarah und zwinkerte. Ich verdrehte die Augen. „Du bist unmöglich, Sarah!" lachte ich.
Wir hingen eine Weile schweigend über unseren Büchern für einen Aufsatz in Verteidigung gegen die dunklen Künste, bis Sarah wieder das Wort ergriff.
„Dieses Jahr findet ja der Abschlussball statt. Wisst ihr schon mit wem ihr hingehen wollt?" fragte sie und schaute uns erwartungsvoll an.
Ich verdrehte die Augen. „Nein, ich weiß nicht mal ob ich da wirklich hingehen will." sagte ich dann. „Natürlich gehst du hin! Und wir finden schon eine Begleitung für dich, du wirst schon sehen" rief sie und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. „Na schön. Aber bitte keine Verkupplungspläne Schmieden. Wenn mich keiner fragt gehe ich eben alleine." „Du wirst schon nicht alleine gehen. Vielleicht fragt dich ja Riddle." warf Charlotte ein. „Bei Merlins Bart, im Leben würde ich nicht mit Tom auf den Ball gehen! Und nun kommt, es gibt essen." sagte ich scharf und beendete das Thema Tom schnell wieder.

In der großen Halle waren die meisten noch mit dem Essen beschäftigt, nur ich war schon fertig, da ich ohnehin keinen großen Hunger hatte. Während ich darauf wartete, dass Sarah und Charlotte mit dem Essen fertig wurden, ließ ich meinen Blick über die anderen Tische schweifen. Bis ich an einem dunklen Augenpaar hängen blieb, welche meine ebenfalls fixierten. Tom. Wie lange starre er mich denn schon an? Ich spürte, wie ich rot anlief und glaubte zu sehen, wie sich Toms Mundwinkel leicht hob. Wow. Das konnte man ja fast ein Lächeln nennen. Als mir bewusst wurde, dass ich ihn immer noch anstarrte, senkte ich meinen Blick schnell wieder auf meinen Teller. Dann schaute ich zu Charlotte und Sarah, die sich schon die nächste Portion auffüllten, also sagte ich den beiden, dass ich keinen Hunger mehr hatte und verließ schnellen Schrittes die Halle, jedoch nicht ohne mich beobachtet zu fühlen.

Fairytale gone bad ~ Tom RiddleWhere stories live. Discover now