Nenn' mich Tom (1942)

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Unsanft wurde ich aus dem Schlaf gerissen. „Aufstehen, Schulsprecherin! Bald fängt der Unterricht an und du möchtest an deinem ersten Tag doch nicht zu spät kommen" dabei hüpfte sie auf meinem Bett herum. Wie konnte man so früh morgens nur so gut gelaunt sein. Es war mir ein Rätsel.
Murrend stand ich auf und begab mich ins Badezimmer. Als ich damit fertig war meine Haare zu bändigen und Zähne zu putzen, machte ich mich zusammen mit Myrte und Sarah zusammen auf den Weg zum Frühstück. Nachdem ich und Sarah in Windeseile unser Frühstück in uns hineingestopft hatten, machten wir uns auf dem Weg zum Unterricht.
In den ersten beiden Stunden am Montag hatten wir Zaubertränke bei Professor Slughorn mit den Slytherins. Einen schlechteren Start in den Tag kann es garnicht geben. Da wir schon ziemlich spät dran waren stürmten wir geradewegs ins Klassenzimmer. Als ich nach zwei Plätzen Ausschau hielt musste ich natürlich feststellen, dass nur noch zwei einzelne Plätze frei waren. Einer neben Myrte und einer neben Riddle. Sarah sah mich erwartungsvoll an. „Geh schon Sarah, ich schaff das schon." sagte ich und setzte mich neben Riddle. „ Guten Morgen, Katherine." begrüßte mich der Schulsprecher mit eisiger Stimme. Ich verdrehte die Augen. Toll, genau an dem Tag, an dem ich neben ihm sitzen muss hatte er schlechte Laune. „Morgen, Riddle" antwortete ich gelangweilt. „Wie wäre es, wenn du anfängst mich Tom zu nennen. Immerhin müssen wir ab jetzt zusammenarbeiten." Ungläubig schaute ich ihn an und dachte darüber nach. Er hatte mich tatsächlich, seit dem wir uns kennen, nie Jones genannt, aber auch nie Kate. Er war so ziemlich der einzige, der mich Katherine nannte. „ Na schön, Tom" betonte ich seinen Namen und lächelte freundlich. Ich wollte wenigstens versuchen diese ganze Sache einigermaßen erträglich zu machen. Immerhin muss ich das hier ein ganzes Jahr lang ertragen. Auch wenn das bedeutete, dass ich von nun an nett zu ihm sein musste.
Für mich war es unverständlich wie alle Mädchen auf ihn stehen konnten.
In Gedanken versunken merkte ich irgendwann wie ich von der Seite angestubst wurde. Tom schob sein Buch weiter in die Mitte des Tisches, da ich mir noch nicht einmal die Mühe gemacht hatte, mein Buch aus meiner Tasche zu holen. Dann sah ich nach vorne zu Slughorn. „Diesen Trank werdet ihr zusammenstellen. Wenige Schüler haben es bis jetzt geschafft ihn fehlerlos zu brauen. Mit der Arbeit beginnt ihr in der nächsten Stunde." Mit diesem Satz beendete er den Unterricht und ich packte meine Sachen zusammen und verschwand so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer.
Aus irgendeinem Grund war mir seine Nähe unangenehm. Sehr unpassend, wenn ich bedachte, dass ich für den Rest des Schuljahres neben ihm sitzen und als Schulsprecher mit ihm zusammen arbeiten musste.

Fairytale gone bad ~ Tom RiddleWhere stories live. Discover now