schwule Homophobe

zwei

er spührt ihre blicke auf sich ruhen als er langsam über den schulhof geht, wie immer wird er bei jeder seiner bewegungen beobachtet.

als würden sie sehen, dass er anders ist als die meisten hier.

doch das konnten sie nicht wissen.
nur seine freunde, es waren drei an der zahl nicht mehr und nicht weniger, wussten was er tief in seinem inneren verbarg.

als er an der gruppe vorbei lief schweifte sein blick kurz zu ihnen, nur für den bruchteil einer sekunde, doch er bemerkte seinen blick und grinste ihn hämisch an.
zwinkerte ihm zu und machte sich darüber lustig wie er erschrocken den blick abwendete.

hase, so nannten ihn viele.
er hatte viele namen mit denen er gerufen wurde.
meistens tiernamen, doch immer nur schwache, ängstliche tiere.

aber genau so war er.
ängstlich, schwach, unsicher in allem was er tat, konnte sich nicht durchsetzen.
zumindest nicht wenn er alleine war.
waren seine drei besten freunde bei ihm fühlte er sich sicher.

doch auch sie konnten ihn nicht immer beschützen.
sie hatten oft andere kurse als er.
sie wussten nicht wie er von den anderen schülern behandelt wurde wenn sie nicht zusammen waren.

es war besser so.
sie sollten nicht noch mehr sorgen wegen ihm haben.
stress hatten die selbst genug, die prüfungen standen kurz bevor und die lehrer veruchten sie immer wegen ihres rebellischen aussehens vor den schulrat zu bekommen.

piercings, sogar einige tattoos obwohl sie nicht alle volljährig waren. die schuluniform wurde so verändert wie es ihnen gefiel.
sicherheitsnadel, hier und da ein paar löcher und ob der knopf kaputt war oder nicht interessiert ja eh niemanden.
sie strichen als nebenjob häuser und zimmer von anderen, aber wieso sollte man geld für arbeitsklamotten ausgeben wenn man schon eine uniform hatte?
die verschlissenen lederjacken rundeten das ganze noch ab.

sie waren wie brüder, doch war er anders.
das lamm zwischen den böcken.

  'der unschuldige'
'der angsthase'

aber daran war er gewöhnt und das war gut so.
er fürchtete sich vor zu großen veränderungen.

ein letzter handschlag und seine freunde gingen mit den anderen 'rebellen', so nannten die lehrer sie, in richtung der sporthalle während er zum biologie saal lief.

er war komplett in gedanken vertieft gewesen und hatte sie nicht einmal richtig bemerkt oder begrüßt.
doch den blick von junhoe hatte er bemerkt.
besorgt, so sah er ihn immer an.

er seufzte wieder einmal und setzte sich auf seinen platz, in der hintersten reihe am fenster.

lasst die hölle beginnen.