Kapitel 17

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Im Laufe des Tages wurden die Wolken immer weniger und die Sonne schien nun durchgehend, sodass Mara und ich beschlossen, ins Freibad zu fahren. Auch hatten wir mittlerweile ein Zimmer in einer Jugendherberge – dieses Mal ein zweier Zimmer, in dem nur Mara und ich lebten. Wir hatten beschlossen, dass wir dieses Mal unsere Ruhe haben wollten und erst in der nächsten Stadt wieder ein größeres Zimmer nehmen würden, um wieder neue Menschen kennenzulernen. Unsere Schwimmsachen hatte Mara in ihrem Rucksack und wir warteten auf den Bus, der uns zum Freibad fahren würden. Bei der Auswahl des Bades hatte uns wieder Google geholfen und wir hofften, dass es schön dort war.

Der Bus kam und wir stiegen ein, ich bezahlte das Ticket für uns beide, während Mara schon Plätze im hinteren Bereich des Busses besetzte und ich ging zu ihr. Der Bus war mehr oder weniger voll. Zwar nicht so voll, dass man stehen musste, aber auch nicht so leer, dass man freie Auswahl hatte, wo man sich hinsetzte. Der hintere Bereich war komplett voll, mehrere Jungs saßen dort und lachten, in der Mitte saßen eine Mutter mit zwei Kindern und ein älterer Herr. Vorne saßen ein paar Mädchen, die allerdings nicht alle zusammengehörten. Jedenfalls glaubte ich das. Mara beobachtete während der Fahrt eines der Kleinkinder. Ich wiederum beobachtete Mara, die neben mir saß und ein Lächeln im Gesicht hatte. Meine Kamera hatte ich dieses Mal nicht dabei, da es mir zu riskant war. Sie könnte im Freibad sowohl geklaut als auch nass werden und beides wollte ich vermeiden, sodass ich sie in der Jugendherberge in unser Zimmer eingeschlossen hatte.

„Worüber denkst du nach?", fragte Mara mich, als sie den Kopf zu mir drehte und bemerkte, dass ich sie ansah.

„Über alles", wich ich ihr aus. „Vor allem darüber, wie das Freibad so ist."

Mara grinste. „Das wird schon."

„Na hoffentlich", meinte ich und sie griff nach meiner Hand, um sie mit ihrer zu verschränken und legte dann ihren Kopf auf meiner Schulter ab.

„Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du mega bequem bist?", fragte sie mich dann und seufzte auf.

„Schon mehrere", meinte ich und kicherte. „Und du auch nicht nur einmal."

„Jaja", meinte sie nur und schmiegte sich an meinen Hals. „Dann bist du es ja gewohnt, dass sich ständig Leute auf dich drauflegen."

„Das ist wahr", meinte ich grinsend und konnte es dieses Mal nur ganz knapp verhindern, dass meine Gedanken nach Rheine und zu meiner ehemals besten Freundin wanderten.

„Gehen wir gleich rutschen?", fragte Mara mich und ich nickte euphorisch.

„Ja machen wir", sagte ich. „Und danach bleiben wir im Wasser und gehen erst morgen wieder raus."

„In Ordnung", meinte Mara grinsend. „Wobei ich glaube, dass das Personal damit ein Problem haben könnte."

„Ach, wen interessiert schon das Personal", meinte ich grinsend und Mara lachte leise.

„Uns sollte es interessieren", meinte sie dann nachdenklich.

„Na gut, dann bleiben wir halt im Wasser bis uns das Personal da rausholt", verbesserte ich mich.

„Das klingt besser", meinte Mara. „Und danach essen wir Pommes, okay?"

„Okay, aber gute, nicht die von McDonalds", merkte ich an.

„Natürlich", meinte Mara und sah zu mir hoch. „Wir sind übrigens da."

„Oh", meinte ich und sprang schnell auf, da die Bustür schon offen war und ich nicht riskieren wollte, dass der Busfahrer sie wieder schloss, bevor Mara und ich draußen waren.

Als der Bus weiter fuhr brachen wir beide in Gelächter aus und mehrere Menschen drehten sich verdutzt zu uns um, sodass wir unser grundloses Lachen schnell erstickten und peinlich berührt zur Kasse des Freibads gingen.

Die SuchendenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt