Kapitel 8

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"Das ist doch nicht dein Ernst?! Bevor ich diese Milchgesichter in die Garde aufgenommen hätte, hätte Spongebob sicher schon seinen Führerschein!", Ezarels trotziger Protest wurde von jedem im Raum gekonnt ignoriert. Miikos Wort war nun einmal Gesetz, daran wird und würde es auch weiterhin nichts zu rütteln geben.
Der Oger gruntzte. Es hörte sich an, als würde er gerade bei fiesen Heuschnupfen einen fetten Klumpen Rotze das Gehirn hoch ziehen... Sehr appetitlich...
"Mitkommen!", dann packte er Kati am Krangen und schleifte sie - im Backgound ihr lautstarker Protest - hinter sich her aus dem Raum.
Moni blickte den beiden zuerst verwirrt hinterher: " Lasst mich nicht alleine! Ich hasse es!" Dann raste sie schon ihrer Freundin und dem Warzenschwein nach.
Valkyon unterdessen stieß laut die Luft aus: "Denkst du, es war eine gute Idee, die beiden hier zu behalten?"
Miiko nickte. Und auch Leiftan schien für die beiden zu sein: "Sie haben uns Ashcore auf dem Silbertablett serviert. Wer weiß, welche Talente die beiden noch haben..."
"Und sie sind süß!", Nevra leckte sich nach dieser Bemerkung über die Lippen. Doch Ezarel erwiederte: " Süß? Das grünäugige Biest würde ich wohl eher als Inferno einordnen!" "Jetzt hab dich nicht so Ez! Wir wissen doch alle, dass du gerne mit dem Feuer spielst!"...

Strawbelly POV
Trotz der Ansprache, die Tarien im Moment hielt, zog mich der muskulöse Schokokrossi à la Jamon in das Zimmer ganz am Ende des Flurs. Ach Menno. Tarien hatte immer geile Sprüche auf Lager.... Etwas gereizt hob ich meinen Kopf an um ihm mit meinem Blick zu verdeutlichen, wie ätzend ich diese Situation fand: "Gehts vielleicht noch fester?" Ein bisschen verstutzt rieb ich mir das Handgelenk. Doch ehe ich weiter reden konnte, erblickte ich in meinem Zimmer das absolute...Nichts. Theatralisch stürzte ich auf den Boden und schrie: "Nein! Wie...wie...Heruntergekommen ist diese Bruchbude hier!?" "Du haben aber Kamin mit Arbeitstierchen...Und Bett! Jamon verstehen dein Problem nicht", grunzte Jamon bevor ich noch mehr austickte. "Ach? Du verstehst die Problematik nicht?", ich wurde in meinem Tonfall lauter und stampfte mit den Füßen auf, "DU musst auch nicht wie ein Penner in einem richtig verstaubten Zimmer leben, die gerade so perfekt für Asthma-Anfälle ist!" Meine Stimme brach ab. Es brachte nichts sich jetzt noch zu beschweren. Egal wie aussichtslos es im Moment aussah, sich bei Jamon zu beschweren wird es auch nicht verbessern. Er konnte ja schließlich nichts dafür. Auf seinem Gesicht zeichneten sich glasige Augen und einen Schmollmund ab. "Ach jetzt komm schon...Ich, ich wollte nicht laut werden", stammelte ich mit leichten Schuldgefühlen, "Sorry..Aber ich hätte so gerne ein schöneres Zimmer. Wie eben in Märchen, dass alles schön pink, hell und flauschig ist." Sein Gesicht hellte sich auf:"Höhö, ich schlagen Miiko dein Anliegen vor." Ah, ich hatte ihn jetzt auf meiner Seite. Er dachte wohl, dass ich mich mehr für diese Welt hier interessieren würde. Aber sehen wir es so Belly: Du hast jetzt zumindest EINE Person...Oger...- ACH, ich will jetzt nicht drauf eingehen - auf deiner Seite. Ok... Von jetzt an Belly, reiß dich zusammen! Erschwer dir nicht zusätzlich den Anfang in einem neuen Umfeld! Aber ich bin eben nicht sozial kompetent genug, um mit Leuten, die mich langweilen über Dinge zu sprechen, die mich nicht interessieren. Argh! Dieser Zwiespalt nervt mich! Das kommt davon, wenn man zur unstable Community gehört. Ohne zu zögern ließ ich mich auf das Bett fallen. DAMN, ich wirbelte den ganzen Staub in der Luft auf. Jetzt mal Realtalk Moni...Hättest du dir das nicht denken können? Und was, wenn diese ganzen Partikeln dich umbringen? Oder erst im Schlaf schleichend in deinen Körper gesogen werden wie ein Staubsauger? Um meine dummen Gedanken zu vertreiben, kniff ich mir in die Wange und kicherte vor mich hin. Oh man, der arme Jamon. Der dachte wohl, dass ich völlig durchgeknallt bin...Aber das entspricht nun mal der Wahrheit. Aber er lehnte sich lässig an den Türrahmen. Langsam wachten auch die ersten Rußmännchen auf und umzingelten mich. Ihre großen Augen, die durch ihre dunkle Körperfarbe noch mehr akzentuiert wurden, beobachteten meine ganzen Aktionen genau. "Die da", erwähnte Jamon, "Arbeitstierchen für Kamin." Ich nickte ihm zu, da ich keine passende Antwort fand. Die schwarzen, fluffigen Tierchen mit kleinen Armen und Beinen hüpften zur Begrüßung auf und ab. Mein Körper wechselte in den Abwehrmodus und ich stütze mich auf. Dabei klatschte ich mit den Rücken hart gegen die kahle und kalte Wand. Und ja, zur Hölle - es tat unheimlich weh! Aber ich kann nichts dagegen tun, es kommt immer wieder automatisch, wenn ich mich bedroht fühle. Wenn ich sie anfasse, zerfallen sie dann? Und was essen sie eigentlich? Wehe die stehen auf Menschenfleisch, dann dauert es keine zehn Sekunden und ich SPRINTE um mein Leben davon! Aus Neugierde hielt ich einen Finger vor einem dieser Dinger. Keine Reaktion. Puh - also gehöre ich nicht zu ihrer Nahrungskette. Aber was ist, wenn sie Milch trinken? Was wäre, wenn eine Ziege Spiderman beißen würde? Wird er dann zu Bäähhman? Hätte er anstatt zweier Daumen zwei Zitzen, mit denen er Milch schießen würde? Ich ging die ganzen Möglichkeiten in meinen Kopf durch und bewegte meine Daumen wie eine Milchpistole herum. Ja, es wäre definitiv möglich. Doch. Sogar realistisch. Ok. Diese Erkenntnis von meiner eigenen Dummheit haut mich um. Die Rußmännchen sprangen auf meinem Bauch herum. Anschließend sprangen sie von der vergammelten Matratze runter und gingen in das Loch, welches die Wande hatte, hinein. Welcher Mensch, kam auf die Idee eine Ziege oder eine Kuh zu melken? Ih, wie pervers das doch eigentlich ist. Gänsehaut machte sich über meinen gesamten Körper breit. Was ich mich noch frage: In der Menschenwelt haben wir Haustiere. Denen geben wir ja Namen, aber heißen sie dann automatisch wirklich so? Und müsste ich reintheoretisch alle hier versammelten Rußmännchen einen Namen geben? Haben sie untereinander einen Namen? So viele Fragen und doch finde ich keinen einzigen Antworten. Ich habe das Gefühl, dass ich etwas wichtiges vergessen habe. Die helfenden Händchen kamen aus dem Loch wieder heraus. In ihren zartgliedrigen Ärmchen hielten sie etwas, das so aussah wie gefärbtes Popcorn. "Bibbles!", ehrfürchtig hauchte ich. Das sind die leckersten, mit Abstand leckersten Popcorns auf der ganzen Welt! Eins meiner Helfer schüttelte mit seinen Armen. Ich fragte vorsichtshalber: "Für mich?" Er nickte. Gerührt von dieser Geste nahm ich sein Geschenk an und aß es sogleich auf. Die haben bestimmt einen ganzen Jahresvorrat davon. Seine Freunde taten dies ebenfalls, jubelten und hüpften vor Freude herum endlich wieder einen "Boss" zu haben. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob ich geeignet dafür wäre oder nicht. Eins wusste ich von nun an: Wir mussten so oder so zusammen arbeiten, wenn wir nicht wollten, dass die Bibbles in Tariens Magengegend verschwinden.

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⏰ Son güncelleme: Jul 11, 2018 ⏰

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