Kapitel 4

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Ihr schlotterten die Knie

Strawbelly war völlig auf sich alleine gestellt, und wusste nicht, was sie machen sollte. Nachdem die komischen, menschenähnlichen Wesen sie am Arm gepackt hatten, Leiftan links und Nevra rechts, und sie zu „Miiko" schleiften, kamen sie einem großen Saal an. In dessen Mitte ein gigantischer, blauer Kristall thronte, der einen mit seinem Antlitz, magisch anzulocken schien. Völlig gefesselt von seiner Erscheinung beachtete Moni die aufbrausende Kitsune erstmal nicht, die sich vor ihr gerade drohend aufbaute. „Aber sonst geht es dir noch gut, ja?", fuhr die Anführerin empört auf, „Wer - oder besser gesagt: was bist du?" Noch immer war keine Spur einer Antwort auf ihren Lippen zu erkennen. Moni blickte sie nur mit großen Augen an. Ungeduldig wartete die Füchsin und gab den Jungs schließlich ein Zeichen. Nevra drückte sie auf dem Boden: „Antworte. Sie hat dich etwas gefragt!" Nun gab sich Strawbelly einen Ruck und murmelte eingeschüchtert: „Mein Name ist Strawbelly und ich bin ein Mensch, offensichtlich! Wo bin ich hier gelandet? In einer Freak-Show?" Miiko zog eine Augenbraue hoch: "Was hast du da gerade von dir gegeben?" Ein Zischen war zu hören. Blaue Flammen schossen plötzlich durch den ganzen Raum. „Miiko! Hör auf!", schritt Leiftan ein.

„Wie schön... Genauso wie bei „Ao no blue exorcist"!", staunte Moni. Doch ehe sich ihre Flamme - oder besser gesagt Aggressionen der komischen Füchsin weiter ausbreiten konnte, hörte man eine aufgebrachte Stimme, die Strawbelly nur zu gut kannte: " Was bildet ihr euch eigentlich ein, wer ihr seid? Einfach so unschuldige Mädchen entführen! Wundert mich nicht, wenn ihr keine abkriegt! Gnade euch Gott, sollte ich hier jemals wieder herunter kommen..." Das Feuer erlosch. Mürrisch schien Miiko den neuen ungebetenen Gast zu mustern. Tarien meckerte weiter munter vor sich hin, als sie auf der Schulter des Ogers den Kristallsaal durch einen Torbogen betrat. An ihrer Seite ein merkwürdiger Kerl mit blauen, zusammengebundenen Haaren, der ziemlich teilnahmslos durch die Gegend hüpfte. Der Routine nach, meckerte Kati unaufhaltsam weiter.

Moni konnte erkennen, dass ihre Freundin wacker auf den Rücken des Wildschweinverschlags einschlug, der sie sich locker über die Schulter geworfen hatte. Ihn schien das jedoch nicht sonderlich zu interessieren. „Jamon, wen habt ihr da mitgebracht?", die Füchsin wandte sich den drei Neuankömmlingen zu. "Jamon bringen Miiko Eindringling.", schnaufte der Mischling aus Mensch und Tier. Der blauhaarige Elf, antwortete: „Eine Menschenfrau. Augenscheinlich. Meiner jetzigen Erfahrung mit ihr nach zu urteilen, wohl doch eher eine Furie." Die Augen der Kitsune wurden groß: „Noch ein Mensch?" „Was sollte ich denn sonst sein? Ein beschwipster Teletubbie?", fragte Tarien, die von dem Hünen gerade sanft abgesetzt wurde und dabei jeden im Raum mit einem Killerblick betrachtete. Oh ja, mit ihr war gerade nicht gut Kirschen essen! Schokolade wäre da schon wieder was ganz anderes...

Irgendjemand im Raum holte nach dem letzten Satz der Brünetten zischend Luft. Der Blick der Füchsin wechselte von überrascht, zu erbost und ihr blaues Fuchsfeuer loderte heller als vorher. „Was hast du gerade gesagt?", fragte sie noch nach. Tarien runzelte die Stirn: „Oh, Schwerhörig? Oder kennt ihr alle hier keine Ironie? Könnte natürlich auch sein, dass du noch nie einen Menschen gesehen hast. In dem Fall tut es mir leid..." Jetzt hatte die Arme wohl ein Problem. Oder besser gesagt fünf Probleme die sie argwöhnisch musterten und die Hände an die Waffen legten. An Morgensterne, Messer, Streitäxte, Pfeil und Bogen und nicht zu vergessen, das legendäre, blaue Fuchsfeuer. Nein, ich korrigiere. Vier Probleme. Problem fünf, aka der Elf betrachtete sie aus seinen hellblauen Augen und grinste vor sich hin. Amüsiert von der bisherigen Situation verspottete er die Brünette: "Da muss sogar der starke Jamon Japsen! Hast du schon über eine Diät nachgedacht?" Ohje! Der Elf wusste nicht, in was er sich gerade hineingeritten hatte... Und da war es schon, das gefährlich ruhige Funkeln in ihren, als Tarien von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde mutierte und relaxet erwiderte: „Na wenigstens liegt meine Problemzone nicht hinter der Stirn." Tarien war nicht dick. Sie war kurvig. Aber bei weitem nicht  Übergewichtig! Mit Größe 38 war man vielleicht kein Modell mehr, aber man war auch nicht zu dick... „Wie bitte?", Ezarel riss überrascht seine Augen auf. Nevra lachte. Leiftan und die Kitsune beobachteten die Szenerie schweigend. Ebenso der weißhaarige Hüne, der im hinteren Teil des Saales an der Wand lehne.

Ein Sturzflug nach EldaryaWhere stories live. Discover now